Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rodenwaldt, Gerhart
Archäologisches Institut des Deutschen Reiches: 1829-1929 — Berlin, 1929

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28868#0062
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ist es eine Schicksalsfrage nicht nur für das Institut, sondern für
die ganze deutsche Archäologie, daß es gelingt, für die Leitung
der Auslandsinstitute stets führende Gelehrte zu gewinnen und
zu halten.

Yor hundert Jahren bestand die Hoffnung, ein Zentralinstitut
zu schafFen, dem sich die einzelnen Nationen in Sektionen unter-
ordneten. Die Entwicklung hat das Zentralinstitut zu einem natio-
nalen werden lassen, das als ein Glied in der Reihe der ähnlich ge-
stalteten Einrichtungen aller Länder steht. Diese Form ist wohl
die zweckmäßige und der Gegenwart angemessene; durch sie
werden die Bedürfnisse der einzelnen Länder und die Aufgaben
der Zusammenarbeit erfüllt. Rascher als in anderen Wissenschaften
haben sich nach dem Kriege in der Archäologie die unterbrochenen
Beziehungen wieder verbunden. Das beruht nicht nur auf dem
Wesen dieser Wissenschaft und ihrer kulturellen Beziehung, son-
dern auch auf der Art der Gelehrten, die näher als auf anderen Ge-
bieten durch gemeinsames Erleben miteinander verbunden werden.
Daher haben uns auch trübe Erfahrungen den hochgemuten
Glauben nicht verlieren lassen, dem einst Wilamowitz in der Vor-
rede zu seiner Oxforder Ausgabe der griechischen Bukoliker Aus-
druck verliehen hat: „imprimis autem viro bono et patriae et hu-
manitatis amanti nihil sanctius est colendum communione illa
bonarum artium, per quam quicumque inter omnes gentes vero
investigando vitam impendimus, vel ut breviter dicam, qui-
cumque yvY)(7ito<; cpt'XocrocpoupLsv, regibus populisque viam praeimus
quae sola ad mundi salutem et concordiam ducit.“

52
 
Annotationen