dem Boden empor, ist also fast zu einem Drit-
tel seiner Gesamtlänge der Beobachtung ent-
zogen. Ein An- oder gar Ausgraben des Sok-
kels wäre untunlich gewesen, da die seit 80
Jahren bewährte Standfestigkeit des Denkmals
hätte gefährdet werden können. Auch wäre
aus eben diesem Grunde die Erlaubnis dazu
nicht erteilt worden. Der ringsum laufende
Bruch — die Bruchstücke passen im Gegen-
satz zu den Zweifeln Finsterwalders tadellos
aneinander — liegt (jeweils in der Mitte der
Seite gemessen) bei 0,75 m der Ansichtsseite,
bei 0,75 m der rechten Seite, bei 0,60 m der
linken Seite und bei 0,60 m der Rückseite. Die
heutige Einlassungstiefe dürfte der ehemaligen
entsprechen. Ebenso ist die Ausrichtung der
Vorderseite nach Norden von Conrady nicht
willkürlich vorgenommen, sondern entspricht
der Fundsituation. Das Denkmal weist in sei-
nem Unterteil einen viereckigen Querschnitt
auf, geht dann aber über dem Bruch in ein
Viereck mit stark abgerundeten Kanten und
gebauchten Flächen über, um im Oberteil in
einem etwas zur Vorderfläche nach rechts
vorn verschobenen Oval auszulaufen. Die Ma-
ße betragen:
Meter Dicke Breite
über dem Boden (Tiefe)
0,50 47,0 35,5
1,00 42,0 42,0
1,50 42,5 44,0
2,00 39,0 45,5
2,50 32,5 44,5
3,00 24,0 37,5
Als Vorderseite ist die nach Norden weisende
Inschriftseite angenommen. Daß dies die auf
Ansicht berechnete Seite war, geht jedoch
nicht nur aus der Inschrift hervor, sondern
auch daraus, daß diese Seite auch am feinsten
bearbeitet ist.
Die Umrisse des Denkmals von den einzelnen
Seiten geben die Fotos (Taf. 6 und 7) und die
Zeichnungen (Taf. 24) wieder, die gleichzeitig
die Bearbeitungsspuren enthalten (vgl. S. 32),
sodaß sich eine eingehende Beschreibung er-
übrigt. Auch dürfte die jetzige Aufstellung
schon wegen der dann richtigen Buchstaben-
stellung der ursprünglichen entsprechen, wo-
bei die Rückfläche nahezu senkrecht ansteigt,
die Vorderseite leicht zurückgeneigt ist.
Der Toutonenstein ist zweifellos von einer
Sandsteinplatte, ähnlich der am Fundort, durch
Abstoßen evtl, auch durch Abheben gewon-
nen worden, ganz so wie man den Rohblock
für die Kopie abgespalten hat. Jedoch sind
sämtliche Spuren der Spaltung durch die Bear-
beitung entfernt worden, wie sich das auch ge-
hört. Wir sind somit leider aber der Möglich-
keit beraubt, original römische Spaltspuren in
diesem Gestein auf ihre Beschaffenheit hin
untersuchen zu können.
Für alle weiteren Erörterungen erweist es sich
als notwendig, sich zuerst ein wenig mit den
Gefügesystemen, die an unserem Denkmal
sichtbar werden, zu befassen. Der Stein zeigt
eine höchst komplizierte Kreuzschichtung. In-
sofern läßt sich die wichtigste Bezugs- und
Spaltfläche eines Werksteines, das Lager, an
unserem Stein nicht mit Angabe einer Rich-
tung festlegen. Die Lagerschichtung, aber auch
Kluftsysteme in anderer Richtung, machen sich
an dem Stein z. T. durch eine violette Strei-
fung gut bemerkbar.
Die Kreuzschichtung des Steines kann man am
besten auf der linken Seite studieren und zwar
an den auffälligen violett gefärbten Streifen,
Schichtfugen, die nachträglich von Metalloxy-
den durchtränkt wurden. Solche violetten Strei-
fen treten auch ungefähr senkrecht zur Schich-
tung in Stoßrichtung auf und markieren hier
geheime Klüfte und Spalttendenzen (vgl. unten).
Nach der Ansichtsfläche zu verläuft das La-
ger, an mehreren ungefähr parallel ziehenden
violetten Streifen gut erkennbar, in einem et-
wa handbreiten Schichtpaket mit der Ansichts-
fläche parallel bis zur Höhe des Buchstabens A
und von da an ausdünnend bis etwa 50 cm
über der Inschrift.
Von der Rückseite des Steines her stößt in der
ganzen sichtbaren Länge des Steines eine un-
ten etwa um 15° nach Norden gegen die Senk-
rechte geneigte, höher hinauf sich etwas stei-
ler aufrichtende Schichtung gegen das ge-
schilderte Schichtsystem der Vorderseite an.
Sie nimmt die Hauptmasse des Steines ein und
tritt im oberen Drittel des Steines bis zu des-
sen Ansichtsseite hin durch.
Unsere Zeichnung (Abb. 10) versucht diese Ver-
hältnisse schematisch zu verdeutlichen. Er-
wähnt sei noch, daß diese komplizierte Schich-
tung den Stein nicht völlig parallel zur An-
sichtsfläche durchzieht, sondern, von dieser aus
gesehen, um einige Grade nach rechts heraus-
gedreht ist, was auch die etwas schräge Stel-
lung der im Querschnitt oval gestalteten Spit-
— 29 —
tel seiner Gesamtlänge der Beobachtung ent-
zogen. Ein An- oder gar Ausgraben des Sok-
kels wäre untunlich gewesen, da die seit 80
Jahren bewährte Standfestigkeit des Denkmals
hätte gefährdet werden können. Auch wäre
aus eben diesem Grunde die Erlaubnis dazu
nicht erteilt worden. Der ringsum laufende
Bruch — die Bruchstücke passen im Gegen-
satz zu den Zweifeln Finsterwalders tadellos
aneinander — liegt (jeweils in der Mitte der
Seite gemessen) bei 0,75 m der Ansichtsseite,
bei 0,75 m der rechten Seite, bei 0,60 m der
linken Seite und bei 0,60 m der Rückseite. Die
heutige Einlassungstiefe dürfte der ehemaligen
entsprechen. Ebenso ist die Ausrichtung der
Vorderseite nach Norden von Conrady nicht
willkürlich vorgenommen, sondern entspricht
der Fundsituation. Das Denkmal weist in sei-
nem Unterteil einen viereckigen Querschnitt
auf, geht dann aber über dem Bruch in ein
Viereck mit stark abgerundeten Kanten und
gebauchten Flächen über, um im Oberteil in
einem etwas zur Vorderfläche nach rechts
vorn verschobenen Oval auszulaufen. Die Ma-
ße betragen:
Meter Dicke Breite
über dem Boden (Tiefe)
0,50 47,0 35,5
1,00 42,0 42,0
1,50 42,5 44,0
2,00 39,0 45,5
2,50 32,5 44,5
3,00 24,0 37,5
Als Vorderseite ist die nach Norden weisende
Inschriftseite angenommen. Daß dies die auf
Ansicht berechnete Seite war, geht jedoch
nicht nur aus der Inschrift hervor, sondern
auch daraus, daß diese Seite auch am feinsten
bearbeitet ist.
Die Umrisse des Denkmals von den einzelnen
Seiten geben die Fotos (Taf. 6 und 7) und die
Zeichnungen (Taf. 24) wieder, die gleichzeitig
die Bearbeitungsspuren enthalten (vgl. S. 32),
sodaß sich eine eingehende Beschreibung er-
übrigt. Auch dürfte die jetzige Aufstellung
schon wegen der dann richtigen Buchstaben-
stellung der ursprünglichen entsprechen, wo-
bei die Rückfläche nahezu senkrecht ansteigt,
die Vorderseite leicht zurückgeneigt ist.
Der Toutonenstein ist zweifellos von einer
Sandsteinplatte, ähnlich der am Fundort, durch
Abstoßen evtl, auch durch Abheben gewon-
nen worden, ganz so wie man den Rohblock
für die Kopie abgespalten hat. Jedoch sind
sämtliche Spuren der Spaltung durch die Bear-
beitung entfernt worden, wie sich das auch ge-
hört. Wir sind somit leider aber der Möglich-
keit beraubt, original römische Spaltspuren in
diesem Gestein auf ihre Beschaffenheit hin
untersuchen zu können.
Für alle weiteren Erörterungen erweist es sich
als notwendig, sich zuerst ein wenig mit den
Gefügesystemen, die an unserem Denkmal
sichtbar werden, zu befassen. Der Stein zeigt
eine höchst komplizierte Kreuzschichtung. In-
sofern läßt sich die wichtigste Bezugs- und
Spaltfläche eines Werksteines, das Lager, an
unserem Stein nicht mit Angabe einer Rich-
tung festlegen. Die Lagerschichtung, aber auch
Kluftsysteme in anderer Richtung, machen sich
an dem Stein z. T. durch eine violette Strei-
fung gut bemerkbar.
Die Kreuzschichtung des Steines kann man am
besten auf der linken Seite studieren und zwar
an den auffälligen violett gefärbten Streifen,
Schichtfugen, die nachträglich von Metalloxy-
den durchtränkt wurden. Solche violetten Strei-
fen treten auch ungefähr senkrecht zur Schich-
tung in Stoßrichtung auf und markieren hier
geheime Klüfte und Spalttendenzen (vgl. unten).
Nach der Ansichtsfläche zu verläuft das La-
ger, an mehreren ungefähr parallel ziehenden
violetten Streifen gut erkennbar, in einem et-
wa handbreiten Schichtpaket mit der Ansichts-
fläche parallel bis zur Höhe des Buchstabens A
und von da an ausdünnend bis etwa 50 cm
über der Inschrift.
Von der Rückseite des Steines her stößt in der
ganzen sichtbaren Länge des Steines eine un-
ten etwa um 15° nach Norden gegen die Senk-
rechte geneigte, höher hinauf sich etwas stei-
ler aufrichtende Schichtung gegen das ge-
schilderte Schichtsystem der Vorderseite an.
Sie nimmt die Hauptmasse des Steines ein und
tritt im oberen Drittel des Steines bis zu des-
sen Ansichtsseite hin durch.
Unsere Zeichnung (Abb. 10) versucht diese Ver-
hältnisse schematisch zu verdeutlichen. Er-
wähnt sei noch, daß diese komplizierte Schich-
tung den Stein nicht völlig parallel zur An-
sichtsfläche durchzieht, sondern, von dieser aus
gesehen, um einige Grade nach rechts heraus-
gedreht ist, was auch die etwas schräge Stel-
lung der im Querschnitt oval gestalteten Spit-
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