dem von den Mitgliedern bis dahin keine Mensuren im Namen der Ver-
bindung hatten gefochten werden dürfen. Gleichzeitig trat die Ver-
bindung dem Pauk(=Fecht)verband der Heidelberger Verbindungen Leo-
nensia und Hamburger Gesellschaft bei.Es wurden jedoch nur sogenann-
te Verabredungsmensuren geschlagen,die freiwillig waren,im Gegen-
satz zu den Bestimmungsmensuren,wo der einzelne Korporierte inner-
halb seiner Studienzeit eine bestimmte ANzahl von Mensuren absovie-
1) ,
ren muß. Der Zwang,zur Wahrung der eigenen oder der Verbindungs-
ehre bedingte oder unbedingte Satisfaktion zu geben,bestand zunächst
nicht. Doch im Wintersemester 1884 beschloß der Burschenkonvent(BC)
daß die Mitglieder und Conkneipanten^der Verbindung verpflichtet
2)
seien,unbedingte Satisfaktion zu leisten."7
Bismarks Wechsel von den bis dahin favorisierten Liberalen zu den
Konservativen Ende der TOe? Jahre ,die religiös-nationale Bewegung
des Hofpredigers Adolf Stoecker,der Berliner Antisemitismusstreit1 2 3
zwischen Vertretern der Deutschen Universitäten,sowie pseudowissen-
schaftliche Rassentheorien blieben nicht ohne Einfluß auch auf die
Korporationen,und damit auch auf die Verbindung Rupertia.Dies äu-
ßerte sich im sogenanntennJudenkrach” von 1884/85«Es war soweit ge-
kommen, daß man in der Berliner Rupertenkolonie die jüdischen Ver-
bindungsbrüder zu Veranstaltungen und Kneipen nicht mehr einlud,bzw.
ihnen privat den Austritt aus der Rupertia nahelegte.Dieses Verhal-
ten führte im Sommersemster 1885 nach empfindlichen Spannungen tat-
sächlich zum Austritt einer Reihe jüdischer und mit ihnen sympathi-
sierender Verbindungsmitglieder,darunter fast sämtlicher Gründer
der Corona Francofurtensis.
1) siehe Glossarium
2) AC-Protokoll vom 27.4•1884»aus Konventbuchsammlung
3) "Der Berliner Antisemitismusstreit” von Walter Boehlich
bindung hatten gefochten werden dürfen. Gleichzeitig trat die Ver-
bindung dem Pauk(=Fecht)verband der Heidelberger Verbindungen Leo-
nensia und Hamburger Gesellschaft bei.Es wurden jedoch nur sogenann-
te Verabredungsmensuren geschlagen,die freiwillig waren,im Gegen-
satz zu den Bestimmungsmensuren,wo der einzelne Korporierte inner-
halb seiner Studienzeit eine bestimmte ANzahl von Mensuren absovie-
1) ,
ren muß. Der Zwang,zur Wahrung der eigenen oder der Verbindungs-
ehre bedingte oder unbedingte Satisfaktion zu geben,bestand zunächst
nicht. Doch im Wintersemester 1884 beschloß der Burschenkonvent(BC)
daß die Mitglieder und Conkneipanten^der Verbindung verpflichtet
2)
seien,unbedingte Satisfaktion zu leisten."7
Bismarks Wechsel von den bis dahin favorisierten Liberalen zu den
Konservativen Ende der TOe? Jahre ,die religiös-nationale Bewegung
des Hofpredigers Adolf Stoecker,der Berliner Antisemitismusstreit1 2 3
zwischen Vertretern der Deutschen Universitäten,sowie pseudowissen-
schaftliche Rassentheorien blieben nicht ohne Einfluß auch auf die
Korporationen,und damit auch auf die Verbindung Rupertia.Dies äu-
ßerte sich im sogenanntennJudenkrach” von 1884/85«Es war soweit ge-
kommen, daß man in der Berliner Rupertenkolonie die jüdischen Ver-
bindungsbrüder zu Veranstaltungen und Kneipen nicht mehr einlud,bzw.
ihnen privat den Austritt aus der Rupertia nahelegte.Dieses Verhal-
ten führte im Sommersemster 1885 nach empfindlichen Spannungen tat-
sächlich zum Austritt einer Reihe jüdischer und mit ihnen sympathi-
sierender Verbindungsmitglieder,darunter fast sämtlicher Gründer
der Corona Francofurtensis.
1) siehe Glossarium
2) AC-Protokoll vom 27.4•1884»aus Konventbuchsammlung
3) "Der Berliner Antisemitismusstreit” von Walter Boehlich