286
von Einem betont hat. Mengs begnügt sich mit der Kennzeichnung
seiner Profession, indem er sich mit Palette und Pinseln darstellt.
Dieser Typus der Selbstdarstellung tritt hier bei Mengs zum ersten
Mal nachweisbar auf. Er begegnet erneut in dem Selbstbildnis des
Prado (Kat. Nr. 281). Auch das Liverpooler Selbstbildnis von 1774,
das Mengs für Lord Cowper malte, ist diesem Selbstbildnistypus
zuzurechnen (Kat. Nr. 279).
Stilistisch läßt sich das Porträt in die Gruppe der einfachen halb-
figurigen männlichen Bildnisse einordnen, die während des italieni-
schen Aufenthaltes 1772/74 entstanden (Kat. Nrn. 193, 205, 208). Der
unprätentiöse und zurückhaltend-vornehme Charakter dieser Bild-
nisgruppe prägt auch das Münchner Selbstporträt, das zweifellos die
sachlichste und ausgeglichenste Selbstdarstellung Mengs’ ist, ent-
standen in einer Zeit physischen und psychischen Wohlbefindens
und noch geprägt von einer lebensbejahenden Energie, die schon ein
Jahr später der Resignation zu weichen begann, wie die Gegenüber-
stellung mit dem Selbstbildnis aus dem Besitz Cowpers deutlich
macht (Kat. Nr. 279).
Graphische Reproduktionen
GR 1 Anonym
516 (371) x 373 (297) mm, unbezeichnet
Ex.: Wien, Graph. Sammlung Albertina, Inv. Nr. 69A/96
GR 2 Anonym
326 x 255 mm
Bez.: (Aufschrift von Hand) Anton Raphael Mengs nach seinem eigenen
Gemälde
Ex.: Wien, Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
GR 3 P. Koloman Fellner (1750-1818)
172 x 107 mm
Bez.: R. Mengs, vom Maler Mengs selbst gemalt, RK. Fellner sculp.
Bibl.: A. Eilenstein, Der Kupferstecher P. Koloman Feiner. In: Jahrbuch des
kunsthist. Institutes der K.K. Zentralkommission 12,1918, Beiblatt, Sp. 92
GR 4 Maximilian Franck (um 1780-nach 1830)
Lithographie
In: Max Franck, Deutsche Künstler Galerie. München 18182, Heft III
GR 5 S.F. Ravenet
Bez.: Raffaele Mengs dipinse se medesimo S.F. Ravenet incise / Ritratto del
celebre Pittore Raf.e Mengs
Ex.: London, Victoria & Albert Museum
Wiederholungen und Kopien
WK 1 Detroit, Privatsammlung
Zeichnung in Kohle und schwarzer Kreide auf Papier, 268 x 204 mm,
313 x 256 mm (Blattgröße)
Prov.: ca. 1991 in Paris erworben
Möglicherweise als Stechervorzeichnung entstanden, 18. Jahrhundert.
WK 2 1961 Ehrenburg bei Bruneck, Graf Künigl
Martin Knoller (1725-1804)
Technik und Maße nicht bekannt
Bibl.: Weingartner 1961/62, S. 235
WK 3 Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,
Inv. Nr. 269
Martin Knoller (1725-1804)
Öl auf Leinwand, 72,4 x 56,4 cm
Prov.: 1824 aus dem Besitz des Archivars Martin von Strobl erworben
Bibl.: Weingartner 1961/62, S. 235
WK 4 Krakau, Museum Narodowe
Öl auf Leinwand, 61 x 48,5 cm
Bibl.: Kat. des Museum Krakau 1955, m.Abb.
Palette und Pinsel fehlen, Arbeit von sehr geringer Qualität.
WK 5 1987 London, Kunsthandel (Matthiesen)
Öl auf Papier, auf Holz aufgezogen, 64,8 x 46,2 cm
Prov.: Mailand Finarte
Bibl.: AK Matthiesen, The Settecento. Italian Rococo and Early Neoclassical
Paintings 1700-1800. London 1987, Nr. 28, S. 124-127 (als eigenhändig)
Die ungeschickte Plazierung der Bildnisfigur im Bildfeld, die Technik sowie
die Härten in der Modellierung sprechen für eine aus der Werkstatt hervor-
gegangene Kopie.
WK 6 Mailand, Brera
Martin Knoller (1725-1804)
Öl auf Leinwand, 72 x 55 cm
Prov.: Karl Graf Firmian
Bibl.: Cantalamessa Carboni 1858, S. 328; Kat. Brera 1935, Nr. 825, S. 168;
Weingartner 1961/62, S. 235
WK 7 Mount Carmel/Illinois (USA), Lawrence J. Sadlek jr.
Öl auf Leinwand, 49,5 x 39,4 cm
Nachweis: München, BStGS, Dossier Mengs
Selbstbildnisse 355
von Einem betont hat. Mengs begnügt sich mit der Kennzeichnung
seiner Profession, indem er sich mit Palette und Pinseln darstellt.
Dieser Typus der Selbstdarstellung tritt hier bei Mengs zum ersten
Mal nachweisbar auf. Er begegnet erneut in dem Selbstbildnis des
Prado (Kat. Nr. 281). Auch das Liverpooler Selbstbildnis von 1774,
das Mengs für Lord Cowper malte, ist diesem Selbstbildnistypus
zuzurechnen (Kat. Nr. 279).
Stilistisch läßt sich das Porträt in die Gruppe der einfachen halb-
figurigen männlichen Bildnisse einordnen, die während des italieni-
schen Aufenthaltes 1772/74 entstanden (Kat. Nrn. 193, 205, 208). Der
unprätentiöse und zurückhaltend-vornehme Charakter dieser Bild-
nisgruppe prägt auch das Münchner Selbstporträt, das zweifellos die
sachlichste und ausgeglichenste Selbstdarstellung Mengs’ ist, ent-
standen in einer Zeit physischen und psychischen Wohlbefindens
und noch geprägt von einer lebensbejahenden Energie, die schon ein
Jahr später der Resignation zu weichen begann, wie die Gegenüber-
stellung mit dem Selbstbildnis aus dem Besitz Cowpers deutlich
macht (Kat. Nr. 279).
Graphische Reproduktionen
GR 1 Anonym
516 (371) x 373 (297) mm, unbezeichnet
Ex.: Wien, Graph. Sammlung Albertina, Inv. Nr. 69A/96
GR 2 Anonym
326 x 255 mm
Bez.: (Aufschrift von Hand) Anton Raphael Mengs nach seinem eigenen
Gemälde
Ex.: Wien, Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
GR 3 P. Koloman Fellner (1750-1818)
172 x 107 mm
Bez.: R. Mengs, vom Maler Mengs selbst gemalt, RK. Fellner sculp.
Bibl.: A. Eilenstein, Der Kupferstecher P. Koloman Feiner. In: Jahrbuch des
kunsthist. Institutes der K.K. Zentralkommission 12,1918, Beiblatt, Sp. 92
GR 4 Maximilian Franck (um 1780-nach 1830)
Lithographie
In: Max Franck, Deutsche Künstler Galerie. München 18182, Heft III
GR 5 S.F. Ravenet
Bez.: Raffaele Mengs dipinse se medesimo S.F. Ravenet incise / Ritratto del
celebre Pittore Raf.e Mengs
Ex.: London, Victoria & Albert Museum
Wiederholungen und Kopien
WK 1 Detroit, Privatsammlung
Zeichnung in Kohle und schwarzer Kreide auf Papier, 268 x 204 mm,
313 x 256 mm (Blattgröße)
Prov.: ca. 1991 in Paris erworben
Möglicherweise als Stechervorzeichnung entstanden, 18. Jahrhundert.
WK 2 1961 Ehrenburg bei Bruneck, Graf Künigl
Martin Knoller (1725-1804)
Technik und Maße nicht bekannt
Bibl.: Weingartner 1961/62, S. 235
WK 3 Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,
Inv. Nr. 269
Martin Knoller (1725-1804)
Öl auf Leinwand, 72,4 x 56,4 cm
Prov.: 1824 aus dem Besitz des Archivars Martin von Strobl erworben
Bibl.: Weingartner 1961/62, S. 235
WK 4 Krakau, Museum Narodowe
Öl auf Leinwand, 61 x 48,5 cm
Bibl.: Kat. des Museum Krakau 1955, m.Abb.
Palette und Pinsel fehlen, Arbeit von sehr geringer Qualität.
WK 5 1987 London, Kunsthandel (Matthiesen)
Öl auf Papier, auf Holz aufgezogen, 64,8 x 46,2 cm
Prov.: Mailand Finarte
Bibl.: AK Matthiesen, The Settecento. Italian Rococo and Early Neoclassical
Paintings 1700-1800. London 1987, Nr. 28, S. 124-127 (als eigenhändig)
Die ungeschickte Plazierung der Bildnisfigur im Bildfeld, die Technik sowie
die Härten in der Modellierung sprechen für eine aus der Werkstatt hervor-
gegangene Kopie.
WK 6 Mailand, Brera
Martin Knoller (1725-1804)
Öl auf Leinwand, 72 x 55 cm
Prov.: Karl Graf Firmian
Bibl.: Cantalamessa Carboni 1858, S. 328; Kat. Brera 1935, Nr. 825, S. 168;
Weingartner 1961/62, S. 235
WK 7 Mount Carmel/Illinois (USA), Lawrence J. Sadlek jr.
Öl auf Leinwand, 49,5 x 39,4 cm
Nachweis: München, BStGS, Dossier Mengs
Selbstbildnisse 355