LUIGI PICHLER.
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gungen an der Schule und in seiner Kunst. — Er vollendete
viele Arbeiten, besonders Bildnisse, und Graf Tatis chtsch ew,
russischer Gesandter in Wien, der des Künstlers Freund und
grossmüthiger Gönner war, beschäftigte ihn viel für seine Samm-
lung von Gemmen, welche — • reich an vielen kostbaren Werken
aus der antiken und neuen Zeit — noch schöner und noch
werthvoller wurde durch viele und treffliche Arbeiten Luigi
P i ch le r ’s.
Von den vielen Bildnissen, die Luigi Pichler zu jener
Zeit in eifrigster Thätigkeit schuf, mögen hier nur genannt
werden: das des Kaisers und der Kaiserin, des Herzogs von
Reichstadt, der Erzherzoginen Maria Louise und Sophie, des
Kaisers und der Kaiserin von Russland und später des russi-
schen Thronfolgers, zuletzt des Königs von Sardinien und des
Papstes Gregor XVI., ohne jener der vielen reichen Russen,
Deutschen, Engländer und Italiener zu erwähnen, von denen
jeder stolz war, ein Werk aus der Meisterhand Luigi Pichler’s
zu besitzen. Manche der regierenden Fürsten waren über dessen
Arbeiten so sehr erfreut, dass sie ihn, äusser dem verdienten
Preise, noch mit reichen Geschenken betheilten. Es war eben
(allerdings zunächst veranlasst durch Luigi P i chler’s Kunst)
damals Mode geworden, sich in Stein schneiden zu lassen.
Im Lauf der Jahre besuchte Luigi Pichler öfter Italien,
theils aus Gesundheitsrücksichten, theils zur angenehmen und
nützlichen Zerstreuung; besonders Toskana, zum Zwecke des
Gebrauches der Thermen zu Montecatini, die ihm wohlthätig
und heilsam wurden. .
Bei einer dieser Reisen wurde ihm zu Florenz das
Diplom der dortigen Akademie der schönen Künste unterm
26. August i83i zugestellt; ein Gleiches geschah zu Mailand
im Jahre i83p; zuletzt reihte ihn auch jene zu Venedig in
der Sitzung vom 2. Februar 1844 mit allen Stimmen unter ihre
Mitglieder — Ehrenbezeugungen, von Luigi Pichler nicht
gesucht, aber auch nicht verschmäht. Auch hatte ihn bereits
im Jahre i83 5 eine kais. Entschliessung vom 28. März zum
akademischen ordentlichen Rath ernannt.
Er erweiterte und bereicherte die Sammlung von Gyps-
abdrücken, welche schon vom Vater und vom Bruder angelegt
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gungen an der Schule und in seiner Kunst. — Er vollendete
viele Arbeiten, besonders Bildnisse, und Graf Tatis chtsch ew,
russischer Gesandter in Wien, der des Künstlers Freund und
grossmüthiger Gönner war, beschäftigte ihn viel für seine Samm-
lung von Gemmen, welche — • reich an vielen kostbaren Werken
aus der antiken und neuen Zeit — noch schöner und noch
werthvoller wurde durch viele und treffliche Arbeiten Luigi
P i ch le r ’s.
Von den vielen Bildnissen, die Luigi Pichler zu jener
Zeit in eifrigster Thätigkeit schuf, mögen hier nur genannt
werden: das des Kaisers und der Kaiserin, des Herzogs von
Reichstadt, der Erzherzoginen Maria Louise und Sophie, des
Kaisers und der Kaiserin von Russland und später des russi-
schen Thronfolgers, zuletzt des Königs von Sardinien und des
Papstes Gregor XVI., ohne jener der vielen reichen Russen,
Deutschen, Engländer und Italiener zu erwähnen, von denen
jeder stolz war, ein Werk aus der Meisterhand Luigi Pichler’s
zu besitzen. Manche der regierenden Fürsten waren über dessen
Arbeiten so sehr erfreut, dass sie ihn, äusser dem verdienten
Preise, noch mit reichen Geschenken betheilten. Es war eben
(allerdings zunächst veranlasst durch Luigi P i chler’s Kunst)
damals Mode geworden, sich in Stein schneiden zu lassen.
Im Lauf der Jahre besuchte Luigi Pichler öfter Italien,
theils aus Gesundheitsrücksichten, theils zur angenehmen und
nützlichen Zerstreuung; besonders Toskana, zum Zwecke des
Gebrauches der Thermen zu Montecatini, die ihm wohlthätig
und heilsam wurden. .
Bei einer dieser Reisen wurde ihm zu Florenz das
Diplom der dortigen Akademie der schönen Künste unterm
26. August i83i zugestellt; ein Gleiches geschah zu Mailand
im Jahre i83p; zuletzt reihte ihn auch jene zu Venedig in
der Sitzung vom 2. Februar 1844 mit allen Stimmen unter ihre
Mitglieder — Ehrenbezeugungen, von Luigi Pichler nicht
gesucht, aber auch nicht verschmäht. Auch hatte ihn bereits
im Jahre i83 5 eine kais. Entschliessung vom 28. März zum
akademischen ordentlichen Rath ernannt.
Er erweiterte und bereicherte die Sammlung von Gyps-
abdrücken, welche schon vom Vater und vom Bruder angelegt