Chimären, 1946 Gouache, 63x78 cm
Schicksals, das alles waren für Werner Denkformen, die seine Anschauungsformen ent-
wickeln halfen, indem er sie assimilierte.
Damit ist das Neue seiner Realisierung unterbaut, die Darstellungsform aber noch nicht
erklärt. Sie wird verständlich, wenn man ihre Entwicklung verfolgt.
Diese beginnt 1930 mit einem Stilleben, das in seiner Bewegtheit der Flächen zueinander
Gris nahesteht. Das Bild ist kein Kommentar mehr der Wirklichkeit, keine gefühlsmäßige
Ausdeutung mit Mitteln der Imagination und der Zurechtbiegung der Tatsachen. Und
auch die Farben dienen keinem Ziel als dem der Erfüllung des Bildorganismus. Eine Zeit-
lang gibt es Rückfälle und Übergriffe nach vorn. Rückblicke aus Sorge, den Boden zu
verlieren, Landschaften und Stilleben, und kühne Vorausnahmen wie „La gloire 1931",
ein Bild, das schon reichlich frei ist von experimentellen Hilfskonstruktionen. Die „Maske"
von 1932 setzt diese Entwicklung fort, die von heute aus gesehen in schnellem Tempo zu
den fünf Jahre späteren Arbeiten hätte führen können, aber offensichtlich war Werner
die Basis noch nicht breit genug, er experimentiert noch einige Jahre im Umkreis der
Geraden und Runden, ehe er in der Welt der sphärischen Bezüge Fuß faßt. Viele Bilder
der Jahre 1931 bis 1933 wirken wie Variationen über ein technisches Thema, und zuweilen
verstellt ein Liniensystem in Art eines Gitterwerks den Blick in die noch vorhandene
Gegenstandswelt (Drei Köpfe 1933). Kreise (der Mond) und Ovale (das Ei) accentuieren
das Gerüst, was fehlt, ist die fortlaufende Bewegung, die Kurve, die Wellenlinie. Sie
taucht 1934 auf, ohne zunächst die Grade zu verdrängen, die bis 1937 als Spannung
Schicksals, das alles waren für Werner Denkformen, die seine Anschauungsformen ent-
wickeln halfen, indem er sie assimilierte.
Damit ist das Neue seiner Realisierung unterbaut, die Darstellungsform aber noch nicht
erklärt. Sie wird verständlich, wenn man ihre Entwicklung verfolgt.
Diese beginnt 1930 mit einem Stilleben, das in seiner Bewegtheit der Flächen zueinander
Gris nahesteht. Das Bild ist kein Kommentar mehr der Wirklichkeit, keine gefühlsmäßige
Ausdeutung mit Mitteln der Imagination und der Zurechtbiegung der Tatsachen. Und
auch die Farben dienen keinem Ziel als dem der Erfüllung des Bildorganismus. Eine Zeit-
lang gibt es Rückfälle und Übergriffe nach vorn. Rückblicke aus Sorge, den Boden zu
verlieren, Landschaften und Stilleben, und kühne Vorausnahmen wie „La gloire 1931",
ein Bild, das schon reichlich frei ist von experimentellen Hilfskonstruktionen. Die „Maske"
von 1932 setzt diese Entwicklung fort, die von heute aus gesehen in schnellem Tempo zu
den fünf Jahre späteren Arbeiten hätte führen können, aber offensichtlich war Werner
die Basis noch nicht breit genug, er experimentiert noch einige Jahre im Umkreis der
Geraden und Runden, ehe er in der Welt der sphärischen Bezüge Fuß faßt. Viele Bilder
der Jahre 1931 bis 1933 wirken wie Variationen über ein technisches Thema, und zuweilen
verstellt ein Liniensystem in Art eines Gitterwerks den Blick in die noch vorhandene
Gegenstandswelt (Drei Köpfe 1933). Kreise (der Mond) und Ovale (das Ei) accentuieren
das Gerüst, was fehlt, ist die fortlaufende Bewegung, die Kurve, die Wellenlinie. Sie
taucht 1934 auf, ohne zunächst die Grade zu verdrängen, die bis 1937 als Spannung