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Gerd Rosen (Berlin, West)
Versteigerung — 5.1948

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https://doi.org/10.11588/diglit.61812#0008
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Zusammenarbeit entstand, war der zweite Teil des
Faust, ein Illustrationswerk von ungefähr 500 Folio-
seiten. Die Erinnerung daran ist unverlierbar. Die
Arbeit an dem Werk ging so vor sich, daß Slevogt
zunächst im Buch die Stellen angab, die er entweder
mit Vollbildern, mit halbseitigen Illustrationen oder
nur mit Vignetten illustrieren wollte. Darauf stellte
ich mit Hilfe von Korrekturfahnen ein Arrangement
der zunächst zu bearbeitenden dreißig oder vierzig
Seiten her, wobei der Platz für Illustrationen frei-
blieb. Dieses Arrangement wurde Slevogt vorgelegt.
Stimmte er zu, so wurden für die Seiten, die Kreide-


lithographien erhalten sollten, die Steine so herge-
richtet, daß Slevogt erkennen konnte, welcher Raum
ihm zur Verfügung stand und wo die Grenzen des
Verstext^s waren. Für die Seiten, die mit umrah-
menden Federlithographien versehen werden sollten,
erhielt Slevogt auf Schreibpapier arrangierte Blätter.
Auf sie zeichnete er mit lithographischer Tusche die
umrahmenden Arabesken oder auch Vignetten in die
Lücken, die beim Satz und Arrangement eines typo-
graphisch so schwer zu behandelnden Satzbildes ent-
standen. Diese Federzeichnungen wurden in der
lithographischen Anstalt auf Steine umgedruckt.
Von ihnen, wie auch von den unmittelbar auf die
Steine gezeichneten Kreidelithographien wurden so-
dann Probedrucke genommen, es wurde, wenn nötig,
korrigiert und am Ende wurde der beste Druck be-
stimmt, um als Vorlage für den Lithographen zu
gelten. Wenn Schmutzabzüge aller Kreide- und
 
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