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Jacques Rosenthal <München> [Editor]
Bibliotheca medii aevi manuscripta (Band 2): Einhundert Handschriften des Mittelalters vom zehnten bis zum fünfzehnten Jahrhundert (Katalog Nr. 90) — München, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.23403#0053
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vefaü'one anc:7?<arum cfei, Hd vefandam mardafam, in agenda morfuorum, in adventu
iudicum, in conventu epdcoporum, Contra iudices map agents, Contra episcopos
map agentes, Pro der agendhus vel quando ac/ regem et ad prz'ncz'pes pergd, ^uando
mz'ssa vodva canzinr, Pro m^rmo, Pro elymosma /acPntPus, Pro trPuPndhus. Diese
Reihe von Votivperikopen ist nahe verwandt mit derjenigen im Codex Sangall. 52,
einem Evangeliar des IX. Jahrhunderts (Scherrer S. 23); vergl. Franz, Messe im Mittel?
alter S. 133 f. Für zahlreiche dieser Messen sind mehrere Perikopen angegeben, vor in
agenda mortuorumsind diejenigen des Commune eingeschoben. Die sämtlichen Zahlen?
angaben des Comes beziehen sich trotz des vorangestellten cp. nicht auf die Kapitel?
Zahlung, sondern auf die Einteilung des Eusebius. Auf dem ursprünglich freigeblie?
benen Raum nach der Subskription sind (f. 12r, v) von zwei verschiedenen Händen
in Urkundenschrift des XII. Jahrhunderts zwei Schreiben eingetragen: ein Brief des
Bischofs Adalbero von Würzburg (U.?B. d. Landes ob d. Enns IV, 551, app. II.)
und eine Urkunde Papst Paschalis' II. (J.?L. 6231; Germ. pont. I, 210); Urkunden?
kopien gerade in Evangelienbüchern kommen des öfteren vor (vergl. Beissel, Gesch.
d. Evangelienbücher S. 275 N. 3, 291 N. 3.4).
Nach dem Comes folgen die vier allgemeinen Vorreden zu den Evangelien in
der Reihenfolge Novum, PDres, Hmmondrs, &r:endum (Beissel S. 329 ff., 179 N. 3), dann
Prolog und Inhaltsübersicht zu Matthaeus, endlich die zehn Canones des Eusebius,
hier auf zwölf Seiten verteilt. Danach beginnt mit der ersten numerierten Lage der
Text des Matthaeus. Auch vor den weiteren Evangelien befinden sich Prologe (Beissel
S. 336f.) und Übersichten (Beissel S. 331 ff.; hier Breviartum, Brevz'arzüs oder CapduP
benannt). Die vier Evangelien sind in 28, 13, 21, 14 Kapitel und daneben (nach Eusebius)
in 355, 234, 342, 231 Abschnitte eingeteilt. Zum Anfang jedes Abschnittes sind am
Rande untereinander schwarz die Ordnungsnummer des Eusebius, rot die Nummer
seines Canon und schwarz die dort verzeichneten Konkordanzstellen bezw. der Ver?
merk solus angegeben; Perikopen sind nicht markiert. Die Kapiteleinteilung ist von
einer erheblich späteren Hand teilweise berichtigt. Die Einreihung dieser bisher noch
unbeschriebenen Handschrift in die von Berger und Corssen aufgestellten Klassen
muß einer genaueren Untersuchung Vorbehalten bleiben. Auf einer ursprünglich leer
gebliebenen Seite vor dem Lucas?Evangelium (f. 95v) ist im XII. Jahrhundert eine
Urkunde des Bischofs Altmann von Passau kopiert worden, die noch ungedruckt zu
sein scheint. — Im letzten Evangelium fehlt nach f. 246 ein Blatt mit Joh. 18, 1 — 17;
die frei gebliebene untere Hälfte von f. 255 ist abgeschnitten, das ganz leer gebliebene
Bl. 256 zur Bekleidung des inneren Rückdeckels verwendet worden. Die ersten und
letzten Blätter sind durch Wurmstiche, Flecken und Rost stellenweise leicht beschädigt;
die erste Seite ist schmutzig und nur noch schwer lesbar; der seitliche Rand von Bl. 16
ist mit einigen Buchstaben Textverlust abgerissen. Im übrigen ist der Codex in sehr
sauberem und tadelfreiem Zustande.
/. Ir —12r Comes; am Schluß: Expdcdmt capdula evangeh'orum.
/. IJr BeaBssimo papae Damaso Bh'erom'mus. Novum opus me /acere cogis. . .

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