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eigentll'chen Grabc. Zndeß fand sich dies Monument, als man
cs vor cinigen Jahren wieder entdeckte, bereits seit unbekann-
tcr Zeit ausgeplündcrt, und leider giebt auch keine Jnschrist
darüber Aufschluß ob es hellcnisch odcr phönicisch ist. Es stimmt
aber mit andern Gräbern in Kition, d!e ich weiterhin beschrei-
ben werde und die ich für phönicisch halten muß, in den
Hauptzügen seiner Anlage überein.
Schr häusig sindet man in dem westlichen Theile von Lar-
naka klcincre bloß in das feste Erdreich oder den weichcn Fcls
ausgchöhlte Grabkammern, die drei, vier bis sechs Sarkophage
aus Gypsfels enthalten; aber diese Särge sind
ganz einfach, ohne Znschristen, Bildwerke oder andere Zier-
rathen. Eine nicht geringe Anzahl derselben ist durch den Ort
zcrstreut, indem sic in den Höfen der Häuser zu Tränk- und
Waschtrögen u. dgl. diencn. Wcißer oder selbst blauer Mar-
mor (der erstere vorzugsweise genannt, von ist
in Kition wie auf ganz Cypern nur selten; doch haben ihn
schon die Phönicier zu Znschriften, Fußgestellcn, also auch
wohl zu Bildwerken bcnutzt. Zwei der von mir gefundenen
phönicischen Znschristen stind auf weißem Marmor. Der Jn-
halt der erwähnten Gräber ist meistens von geringem Znteresse-
Man zeigte mir einige Bronzespicgel ohne Figuren oder Bcr-
zicrungen, wie in Griechenland, und große rohe Schalen mit
phönicisch - ägyptischen Ornamenten, in dem Style derer von
dcr Znscl Thera. Auch sah ich Reste von zwei Goldkränzcn
aus Oliven- und Ephcublättern. Jndeß erhielt ich von Herrn
Caprara ein sehr artiges Geschenk: drei hübsche Alabastersigurcn,
weiblich und etwa 3 Zoll hoch, auf einer gemeinsamen Basis,
die aus eincm hiesigen Grabe herstammen ^). — Die Aus-
t-t) Herausgcgeben von nnr in E. Gerhard» Archäol. Zeitung- 1849,
S. 7; aber auf der Tafel sind die frcistchenden Figurcn von dcm Li-
thographen irrthümlich alS „kyprischeS Grabrelief" bezeichnct worden.
Welcker (Alte Denkmälcr H. S, I51 ff., Taf. VII, 13) hat die Figurcn
eigentll'chen Grabc. Zndeß fand sich dies Monument, als man
cs vor cinigen Jahren wieder entdeckte, bereits seit unbekann-
tcr Zeit ausgeplündcrt, und leider giebt auch keine Jnschrist
darüber Aufschluß ob es hellcnisch odcr phönicisch ist. Es stimmt
aber mit andern Gräbern in Kition, d!e ich weiterhin beschrei-
ben werde und die ich für phönicisch halten muß, in den
Hauptzügen seiner Anlage überein.
Schr häusig sindet man in dem westlichen Theile von Lar-
naka klcincre bloß in das feste Erdreich oder den weichcn Fcls
ausgchöhlte Grabkammern, die drei, vier bis sechs Sarkophage
aus Gypsfels enthalten; aber diese Särge sind
ganz einfach, ohne Znschristen, Bildwerke oder andere Zier-
rathen. Eine nicht geringe Anzahl derselben ist durch den Ort
zcrstreut, indem sic in den Höfen der Häuser zu Tränk- und
Waschtrögen u. dgl. diencn. Wcißer oder selbst blauer Mar-
mor (der erstere vorzugsweise genannt, von ist
in Kition wie auf ganz Cypern nur selten; doch haben ihn
schon die Phönicier zu Znschriften, Fußgestellcn, also auch
wohl zu Bildwerken bcnutzt. Zwei der von mir gefundenen
phönicischen Znschristen stind auf weißem Marmor. Der Jn-
halt der erwähnten Gräber ist meistens von geringem Znteresse-
Man zeigte mir einige Bronzespicgel ohne Figuren oder Bcr-
zicrungen, wie in Griechenland, und große rohe Schalen mit
phönicisch - ägyptischen Ornamenten, in dem Style derer von
dcr Znscl Thera. Auch sah ich Reste von zwei Goldkränzcn
aus Oliven- und Ephcublättern. Jndeß erhielt ich von Herrn
Caprara ein sehr artiges Geschenk: drei hübsche Alabastersigurcn,
weiblich und etwa 3 Zoll hoch, auf einer gemeinsamen Basis,
die aus eincm hiesigen Grabe herstammen ^). — Die Aus-
t-t) Herausgcgeben von nnr in E. Gerhard» Archäol. Zeitung- 1849,
S. 7; aber auf der Tafel sind die frcistchenden Figurcn von dcm Li-
thographen irrthümlich alS „kyprischeS Grabrelief" bezeichnct worden.
Welcker (Alte Denkmälcr H. S, I51 ff., Taf. VII, 13) hat die Figurcn