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Ross, Ludwig
Ausgrabung von Olympia: ein Vorschlag — Braunschweig, 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.952#0001
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Ausgrabung vun Olympia,

Ein Vorschlag.

In jüngster Zeit ist für .Erweiterung unserer Kenntniss des Älterthums
durch Ausgrabungen alter Denkmäler sehr viel geschehen. In Aegyp-
ten, Assyrien und Babylonien sind auf Veranlassung und Kosten der
königl. preussischen, der französischen und englischen Regierung
grossartige Nachgrabungen mit dem glänzendsten Erfolge unternom-
men worden und werden zum Theil noch fortgesetzt. Alles, was bis-
her auf griechischem Boden in dieser Richtung geschehen ist, wird
dadurch weit überflügelt; aus Griechenland verlautet kaum noch von
einzelnen zufälligen Funden; grössere absichtliche Nachforschungen
sind dort seit der Ausbeutung der Tempel von Aegina, Phigalia,
Karthäa, Olympia und den Arbeiten auf der Akropolis von Athen,
sowie seit den Forschungen auf kleinasiatischer Erde, in Assos, Magne-
sia, Halikarnassos und Xanthos, kaum noch unternommen worden.
Wie wünschenswerth es aber für Erweiterung unserer Kenntniss des
alten Griechenlands, für quellenmässige Forschung über viele wich-
tige Fragen der alten politischen, Litteratur- und Kunstgeschichte sei,
dass gerade in Griechenland aus dem schützenden Schoosse der Erde
mehr Denkmäler hervorgezogen werden, bedarf keiner weiteren Aus-
führung. "Welchen Dienst hat nicht allein Lord Aberdeen dureh die
Aufdeckung des Schatzhauses in Mycenä der Wissenschaft erwiesen!
Eine Menge von Orten bieten sich mit der sichersten Aussicht
auf einen belohnenden Erfolg zu Nachgrabungen dar, z. B. Delphi;
das Schatzhaus in Orchomenos, das Heräon bei Argos, der Tempel
von Nemea, das isthmische und epidaurische Heiligttam u. s. w.;
 
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