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I. KONSTANZER MALER.

HEINRICH MUTTER V. MENGEN, MALER AUF DER REICHENAU (1376).

1376. „Allen den, die disen brief ansehent, lesent oder hörend lesen, kund
und vergih ich Wernher von Roßnegg, degan des gotzhus in der Richenaw sanct
Benedicten ordens, das für mich in minen hof des tages, als diser brief geben
ist, kam der erber man, Hainrich Mutter, der maier, burger ze Mengen, und
verjah offenlich, das die erbern pfleger ze dem munster in der Richenow in
ußgericht und gentzlich bezalt aller der schuld, die er umb si verdienot hätt mit
malen, mit stain howen und schlechlich alles, so er je umb si verdienet, das si in
des gar gewert. Und sunderlich hettind si in gewert der gult gar und gentzlich,
umb die er von inen ainen brief innehett.

Und also sait er die selben pfleger vor uns ledig und quit und loz, für sich
und für sin erben, alles des, so si im ie schuldig wurdent von allem werch, so er
inen getan hett. Und des alles ze waren urkund, so henk ich min insigel an disen
brief von ernstlicher bitt wegen des vorgen. Hainrich Mutters. — Ich, Hainrich
Mutter, der vorgen., ze ainer offnen stäten warheit aller vorgeschribner ding,
min aigen insigel han ich gehenckt für mich und für min erben zu minem gnä-
digen herren des obgen. her Wernhers von Roßnegg. Dis beschach, und ist diser
brief geben ze Ow, do man zalt von Cristy geburt drutzehntem jar und sechs
und sybentzig jar an dem sunnentag ze mittvasten."1

JOS, DER MALER (1377—1391).

1377. „Anno dni MCCCLXXVII . . . do kam fro Margret in der Bund, Rudolfs
säligen Götzlins wirtinne,2 für den klainen rate und verjah, das si fir K., Josen,
des maiers wirtinne, het ze kof en geben umb XV ß d die stat ains stules in unser
frowen münster, gelegen hinder unser frowen altar bi der staininen sul."3
1391. „Anno LXXXXmo primo feria sexta ante palmarum, do kamen für
mich, den schriber, der Wyetzinger, der Miger und Nortwin, die goltschmid,
und lobten da vor Conrad Rotenburger und vor dem Keßel, den zwen des ratz,
und vor mir: War ob maister Hartman, maier von Schaffhusen, davon dehainen
schaden näm alder enphieng, als er maister Josen, den maier, uß venknuß ze
Stoffeln uff ainen tag hat willen uß ze nemene, daß sie den selben maister Han-
man da von gentzlich nemen und lösen sond. Und do verhieß des vorigen mai-

1. Überlingen, Stadtarch., K. VII, L. 13, Nr. 2362, z. 23. März 1376. — Zum Folgenden vgl.
auch Ph. Ruppert, Konst. Geschichtl. Beitr. II (1890), 1 f, 13 f, 102 f; IV (1895), 95 f, 104 f
und Schauinsland 37 (1910), 119 f (Boßert); zum Topographischen: J. Marmor, Gesch. Topogr.
d. Stadt Konst., 1860 und Konst. Häuserb. I (1906), von Fr. Hirsch, und II (1908), von K.
Beyerle und A. Maurer.

2. Über die Konst. Geschlechter: In der Bund und Götzlin vgl. Kindler-Knobloch, Oberb.
Geschlechterb. I (1898), 178 f und 453.

3. Konstanz, Stadtarch., Gemächteb. 1368—1441 bzw. 1453 fol. 23, z. Jahr 1377 („Josinen stul
in dem münster").
 
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