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KONSTANZ 7

—Übersiedlung nach Rottweil zu Hans Witz? — und sich nachher wohl nur vor-
übergehend dort aufgehalten, aber bis 1444 daselbst eine Immobiliensteuer (für
zwei Häuser?) entrichtet, ebenso wie der Konstanzer-Überlinger Maler Konrad
Bitzer, sein Zeitgenosse, der diese Steuer noch viele Jahre, nach seinem Weg-
gang von Konstanz, von Überlingen aus bezahlte (s. daselbst).
2. Die weiblichen Witz in Konstanz:

1420—33. Die „Witzin" (viell. Witwe des Malers Hans Schreiber) haust nach
den Steuerlisten von 1420—1431 im Bezirk „Ziegelgrab", 1432 und 1433 in
„Niederburg"; 1420 steuert sie „vom hus" VI ß hl, später bis 1433 regelmäßig
X ß hl. — 1424 heißt es in einem Verzeichenbuch von einem Anwesen der
Anna, Tischmacher, an der Webergasse (im Schenkengäßlein): „stoßt ainhalb
an derselben Annen, tischmacherin, und andernt an der Witzinen huseren".1
1436—46. Seit 1436 erscheint im „Ziegelgrab" bzw. der Schreibergaße eine
„Älly Witzin" und „Ann Witzin", anscheinend die verwitwete Tochter Anna
der vorigen; seit 1447 steuert vom gleichen Haus in dem Ziegelgrab „Witzinen
sun, git 1 V2 ß"; 1448 lautet der Eintrag: „Witzin sun, haißt Gebhart Schriber,
stät oben", d. h. schon zwei Häuser vorher als Besitzer vermerkt, der 1 V2 ß als
Steuerquote zahlt. Es handelt sich hier wohl um einen Stiefsohn der „Älly
Witz", der möglicherweis aus der Familie des Malers Hans Schreiber stammt.
1445—48. Im alten Haus des Konrad Witz (Hofsbrunn), neben dem Patrizier
Zollikofer, wohnt eine dritte „Witzin". — 1445. „Witzin git II V2 ß dn" (Hofs-
brunn) ; 1446. „Witzin git 1 ß", und bei oder neben ihr eine „malarin, git 1 ß",
ebenso 1447 die gleichen; 1448 haust nur die „malarin" hier, die „Witzin" im
Bezirk „Kornhus". Mit 1449 verschwinden auch die Namen der weiblichen Witz
aus den Steuerbüchern.

HANS, DER MALER (1417—1418).

1417. „Johanni, pictori, pro pictura duarum banderiarum magnarum ad arma
sanctißimi domini nostri et ecclesie XXII flor. Renen."2

1418. „Pictori Constanciensi pro scabellis et una cathedra d. n. pape per ipsum
depictis necnon et pro armis dicti domini nostri et aliis picturis per eundem fac-
tis . . . flor. de Reno viginti."8

DIE MALER CASPAR (1417 bis f 1439/40), BALTHASAR (1418 bis f 1478/79)
UND THOMAS SÜNDER (1418).

1403—06. Konrad Sünder, d. Ä., ein Konstanzer Kaufmann mit weiten, aus-
gedehnten Handelsverbindungen in Italien und wohl auch Spanien (bes. Spe-
zereien), der sich 1406 in Avignon befindet und daselbst die Konst. Patrizier-

1. Verzeichenb. des Ammanngerichts 1421—34 (-WVI 16, 10) fol. 88, z. 1424

2. Acta concilii Constant., ed. H. Finke, IV (1928), 216 Anm. 2, z. 23. Dez. 1417.

3. Jb., p. 216, z. 6. Mai 1418. — Es könnte der Konstanzer Maler Hans Mul sein, der 1419 in
Zürich sich einbürgert. Siehe dort.
 
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