KONSTANZ
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Das Haidersche Siegel zeigt als redendes Wappen den Hai, den Meerfisch.1
1521. „Die kirchenpfleger haben zu Jacoben Haider und sinem vogt, Hansen
Galles clagt, sim vater (= Hans Haider) syg ain gestul verdingt; das syg nit
ußgemacht, begernt, das sys als erben ußmachent. Wan das beschehen, so wellen
sy ime lut des ußgeschnittenen zedels, was sy ime schuldig sygen, geben. Jacob
Haider und sin und sins pruders (= Hans H. d. J.) vogt, Hans Gallis haben
geantwurt, es bedure sy, das mans so lang hab lassen ansteen und nit gewerbet,
diewiel der vater gelept hab, der hetts können ußmachen; sy können das hand-
werck nit. Aber es syg gemachet byss an ain klainfugs, und habs beßer gemachet,
dan wie das verdingt syg und hab vil mer verdient, dan er empfangen hab; des-
halb sy inen heruß eher mustent geben, dan sy inen begerten ... Ist herkant
das man die maister, die das besehen habent, uff sambstag verheren wil, das sy
beim aid schätzen sollent, was an der arbait verdienet syg, und soll daruff be-
schehen, was recht ist."2 — 1521. „Die tischmacher haben besehen in des Haiden
hus (= Werkstatt des f Hans Haider d. Ä.) die stül, so gen Sant Pals hören,
und daruf den vertrag, darüber gemacht, gehört. Darüber ist inen geöffnet, das
die dry maister bim aiden sagen, was er mer verdient hab, dann das verdingt
werck sy. Sagen sy, das er an ainem hindern und vordem stand jetz verdient
hab VII fl."3
1521. „Zwuschen Sant Pauls pflegern und Hans Jacoben Haiden ist (uff) ver-
herung der maister zu recht herkant, das die pfleger das gestül zu iren handen
nemen und für ain hindern und vordem stand dem Haiden geben VII gl., und
ob holtz vorhanden were, das zum stul geherte, das soll der Haider den pflegern
och mit dem gestul geben."* — 1522. „Hans Haider hat zu Casper von Ulm als
ain pfleger Sant Paul clagt, es sy ain irrung zwuschen sinem prüder (== f Hans
Jakob H.) und den pflegern ains gestuls halb gewesen, darin ain rat ain urtail
geben hab. Begert, das sy der urtail gelebent, das gestul nement und im ußrich-
tung tugent, wies die urtail erwyst."5
1522. „Jacob Haider sol sinen tail dem hailigen nochgelassen hab(en) am gestul;
begert die pfleger lut zu hören. — Sin bruder gestadt das nit. Der litpriester hats
wol an in begert, er hatts aber nit tun wellen und gesagt, er hab syn nit macht,
und hat desmols antragen müßen, wie ers oft an in begert, hab aber nie nichtz
schaffen mögen bis uff das letst, da er nit vil vernu(n)ft gehept hab; hat er inen
nit wellen abstoßen, bis hindennoch, das er hat ja gesagt. Und ist wol zu geden-
cken, das er nit nie by vernu(n)ft gewesen; dann so der lutpriester von im darin
1. Vgl. die Siegel der Urk. des Stadtarch. Nr. 2486 (z. 26. Apr. 1505), Nr. 2506 (z. 25. Febr.
1514); am deutlichsten an der Urkunde des Sohns Hans von 1539, G. L. Arch., Konst.-Reiche-
nau, Urk. General., Conv. 8. —■ Unrichtig die Angabe in der Haiderschen Geschlechterge-
schichte von Karl Kiefer, Die Familie Haider I. II (1910/11), der von einem „rechtsgekehrten
Flug" spricht. Das Buch für uns nur von Wert wegen der Angaben über die zahlreichen Ra-
vensburger Haider, die mit den Konstanzer zweifellos verwandt.
2. Ratsb. 1521—22, fol. 59, z. 1. Mai 1521.
3. Ratsb. 1515—21, fol. 217, z. 4. Mai 1521.
4. Ratsb. 1521—22, fol. 60, z. Mai 1521.
5. Ib., fol. 255, z. 7. April 1522.
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Das Haidersche Siegel zeigt als redendes Wappen den Hai, den Meerfisch.1
1521. „Die kirchenpfleger haben zu Jacoben Haider und sinem vogt, Hansen
Galles clagt, sim vater (= Hans Haider) syg ain gestul verdingt; das syg nit
ußgemacht, begernt, das sys als erben ußmachent. Wan das beschehen, so wellen
sy ime lut des ußgeschnittenen zedels, was sy ime schuldig sygen, geben. Jacob
Haider und sin und sins pruders (= Hans H. d. J.) vogt, Hans Gallis haben
geantwurt, es bedure sy, das mans so lang hab lassen ansteen und nit gewerbet,
diewiel der vater gelept hab, der hetts können ußmachen; sy können das hand-
werck nit. Aber es syg gemachet byss an ain klainfugs, und habs beßer gemachet,
dan wie das verdingt syg und hab vil mer verdient, dan er empfangen hab; des-
halb sy inen heruß eher mustent geben, dan sy inen begerten ... Ist herkant
das man die maister, die das besehen habent, uff sambstag verheren wil, das sy
beim aid schätzen sollent, was an der arbait verdienet syg, und soll daruff be-
schehen, was recht ist."2 — 1521. „Die tischmacher haben besehen in des Haiden
hus (= Werkstatt des f Hans Haider d. Ä.) die stül, so gen Sant Pals hören,
und daruf den vertrag, darüber gemacht, gehört. Darüber ist inen geöffnet, das
die dry maister bim aiden sagen, was er mer verdient hab, dann das verdingt
werck sy. Sagen sy, das er an ainem hindern und vordem stand jetz verdient
hab VII fl."3
1521. „Zwuschen Sant Pauls pflegern und Hans Jacoben Haiden ist (uff) ver-
herung der maister zu recht herkant, das die pfleger das gestül zu iren handen
nemen und für ain hindern und vordem stand dem Haiden geben VII gl., und
ob holtz vorhanden were, das zum stul geherte, das soll der Haider den pflegern
och mit dem gestul geben."* — 1522. „Hans Haider hat zu Casper von Ulm als
ain pfleger Sant Paul clagt, es sy ain irrung zwuschen sinem prüder (== f Hans
Jakob H.) und den pflegern ains gestuls halb gewesen, darin ain rat ain urtail
geben hab. Begert, das sy der urtail gelebent, das gestul nement und im ußrich-
tung tugent, wies die urtail erwyst."5
1522. „Jacob Haider sol sinen tail dem hailigen nochgelassen hab(en) am gestul;
begert die pfleger lut zu hören. — Sin bruder gestadt das nit. Der litpriester hats
wol an in begert, er hatts aber nit tun wellen und gesagt, er hab syn nit macht,
und hat desmols antragen müßen, wie ers oft an in begert, hab aber nie nichtz
schaffen mögen bis uff das letst, da er nit vil vernu(n)ft gehept hab; hat er inen
nit wellen abstoßen, bis hindennoch, das er hat ja gesagt. Und ist wol zu geden-
cken, das er nit nie by vernu(n)ft gewesen; dann so der lutpriester von im darin
1. Vgl. die Siegel der Urk. des Stadtarch. Nr. 2486 (z. 26. Apr. 1505), Nr. 2506 (z. 25. Febr.
1514); am deutlichsten an der Urkunde des Sohns Hans von 1539, G. L. Arch., Konst.-Reiche-
nau, Urk. General., Conv. 8. —■ Unrichtig die Angabe in der Haiderschen Geschlechterge-
schichte von Karl Kiefer, Die Familie Haider I. II (1910/11), der von einem „rechtsgekehrten
Flug" spricht. Das Buch für uns nur von Wert wegen der Angaben über die zahlreichen Ra-
vensburger Haider, die mit den Konstanzer zweifellos verwandt.
2. Ratsb. 1521—22, fol. 59, z. 1. Mai 1521.
3. Ratsb. 1515—21, fol. 217, z. 4. Mai 1521.
4. Ratsb. 1521—22, fol. 60, z. Mai 1521.
5. Ib., fol. 255, z. 7. April 1522.