KONSTANZ 125
VII. BEITRÄGE ALLGEMEINER ART ZUR KUNST- UND KUL-
TURGESCHICHTE DER STADT, BES. DES MUNSTERS UND
DER ÜBRIGEN KIRCHEN.
1404. Codicil zum Testament Hansen von Ulm. „Ist sin mainung, das er (= sein
Bruder Jakob von Ulm) das gelt gentzlich nemen sol, so verer dass die buw volle-
furt werden zu dem münster, das er darzu haiße den berg (= ölberg) und den
buw machen nach siner maynung uff das aller beste. Und sol der berg also werden,
das man noch III hundert phunt haller darlege, und das die III aposteln hinder
unserm herren sitzen. Und sol der berg ain schrofer berg sin von selbwachsen
stain."1
Ca. 1415. „Dieser pabst (= Johann XXIII) hat dem Erhardo (= Abt von Kreuz-
ungen) aine sehr kostbare, von geschlagenem und übergolden silber reich mit
berlin und guten steinen besetzte inful verehrt." Wohl identisch mit der in
den Thurg. Sammlungen zu Frauenfeld aufbewahrten Kreuzlinger Mitra.2
1420. Beschluß der Konstanzer Ratsherren und Zunftmeister, „das die ratstub
ain ratstub sye und nit ain tantzhus, und das man an vier taflen malen sol das
jüngste gericht und dis an die vier wend slahen, umb des willen, das ain jec-
licher biderman von den raten, der da sitzt, das ansehe, götlich f orcht vor ougen
hab und dest furo gedenke und betrachte."3
1423. Schuldbrief des Bischofs Otto von Hachberg, ausgestellt für Rudolf Möt-
telin von Ravensburg um 2000 Gulden, die dieser ihm entliehen aus Freund-
schaft und Liebe „und von der buw wegen, so er an der pfallentz ze Costentz
getan und voilebracht hat und willen hat, furbas daran und an Sant Margare-
then Capellen ze tun."4
1427. „Item die maier sond beliben bi irem spruchbrief ."B
1429. „Conrad Giger, burger zu Costentz und Cunrat Schedler, genent Gant-
ner von Sulgen, seßhaft zu Costentz tenentur her Fridrich Sören (= Soler) von
Rychtenberg, kirchherrn ze öningen . . . LXX lb hlr umb II zitbücher, bezalen
uff Martini hie; und wenn das ist, das er die bücher vor dem zil verkouft, so sol
er her Jacoben Bart denn weren und bezalen XVII lb hlr . . . Da sol Conrad
Schedler Conraten Giger von schaden lösen, ingesetzt XXX gülden rh., so im
min herr von Kempten bi ainem meßbuch noch schuldig ist, das er im schribt;
die sol er nit innemen, sunder im die mit dem buch inantwurten."6
1. Gemächteb. 1368—1441 bzw. 1453 fol. 91, z. 1404. Hans von Ulm, der diesen Zusatz zu sei-
nem Testament machte, ist anscheinend zu Frankfurt auf der Reise gestorben.
2. Frauenfeld, Kantonsarch., K. 14, 4 (= Kreuzlinger Chronik ca. 1750), p. 25.
3. Ratsb. 1419—25 fol. 98 und 103, z. 20. Juli 1420; Marmor, Topographie 237.
4. G. L. Arch., Urk., Konst. Reichenau, conv. 74, z. 5. Febr. 1423.
5. Konst., Ratsb. 1425—27 fol. 173, z. 4. Okt. 1427.
6. Verzeichenb. des Ammanngerichts (— W VI 16, 10) 1421—34 fol. 399, z. 8. Jan. 1429.
VII. BEITRÄGE ALLGEMEINER ART ZUR KUNST- UND KUL-
TURGESCHICHTE DER STADT, BES. DES MUNSTERS UND
DER ÜBRIGEN KIRCHEN.
1404. Codicil zum Testament Hansen von Ulm. „Ist sin mainung, das er (= sein
Bruder Jakob von Ulm) das gelt gentzlich nemen sol, so verer dass die buw volle-
furt werden zu dem münster, das er darzu haiße den berg (= ölberg) und den
buw machen nach siner maynung uff das aller beste. Und sol der berg also werden,
das man noch III hundert phunt haller darlege, und das die III aposteln hinder
unserm herren sitzen. Und sol der berg ain schrofer berg sin von selbwachsen
stain."1
Ca. 1415. „Dieser pabst (= Johann XXIII) hat dem Erhardo (= Abt von Kreuz-
ungen) aine sehr kostbare, von geschlagenem und übergolden silber reich mit
berlin und guten steinen besetzte inful verehrt." Wohl identisch mit der in
den Thurg. Sammlungen zu Frauenfeld aufbewahrten Kreuzlinger Mitra.2
1420. Beschluß der Konstanzer Ratsherren und Zunftmeister, „das die ratstub
ain ratstub sye und nit ain tantzhus, und das man an vier taflen malen sol das
jüngste gericht und dis an die vier wend slahen, umb des willen, das ain jec-
licher biderman von den raten, der da sitzt, das ansehe, götlich f orcht vor ougen
hab und dest furo gedenke und betrachte."3
1423. Schuldbrief des Bischofs Otto von Hachberg, ausgestellt für Rudolf Möt-
telin von Ravensburg um 2000 Gulden, die dieser ihm entliehen aus Freund-
schaft und Liebe „und von der buw wegen, so er an der pfallentz ze Costentz
getan und voilebracht hat und willen hat, furbas daran und an Sant Margare-
then Capellen ze tun."4
1427. „Item die maier sond beliben bi irem spruchbrief ."B
1429. „Conrad Giger, burger zu Costentz und Cunrat Schedler, genent Gant-
ner von Sulgen, seßhaft zu Costentz tenentur her Fridrich Sören (= Soler) von
Rychtenberg, kirchherrn ze öningen . . . LXX lb hlr umb II zitbücher, bezalen
uff Martini hie; und wenn das ist, das er die bücher vor dem zil verkouft, so sol
er her Jacoben Bart denn weren und bezalen XVII lb hlr . . . Da sol Conrad
Schedler Conraten Giger von schaden lösen, ingesetzt XXX gülden rh., so im
min herr von Kempten bi ainem meßbuch noch schuldig ist, das er im schribt;
die sol er nit innemen, sunder im die mit dem buch inantwurten."6
1. Gemächteb. 1368—1441 bzw. 1453 fol. 91, z. 1404. Hans von Ulm, der diesen Zusatz zu sei-
nem Testament machte, ist anscheinend zu Frankfurt auf der Reise gestorben.
2. Frauenfeld, Kantonsarch., K. 14, 4 (= Kreuzlinger Chronik ca. 1750), p. 25.
3. Ratsb. 1419—25 fol. 98 und 103, z. 20. Juli 1420; Marmor, Topographie 237.
4. G. L. Arch., Urk., Konst. Reichenau, conv. 74, z. 5. Febr. 1423.
5. Konst., Ratsb. 1425—27 fol. 173, z. 4. Okt. 1427.
6. Verzeichenb. des Ammanngerichts (— W VI 16, 10) 1421—34 fol. 399, z. 8. Jan. 1429.