SIGMARINGEN
Peter Strüb d. Ä.i
205
1475. „Anno LXXVt0 ist Jos Richlin zu Veringen von schwerend wegen ge-
strauft worden umb III lb hl. Die haut ain raut Sant Niclassen gelaußen, und
haut Claus Stehelin, der zyt schulthais, die von Jossen Richlin ingenomen und
widerumb Peter Stryben von Sant Niclaus pild ze fassend und ze malen ußge-
ben uff virginis nativitate ao ut supra."1
1487. „Item es haut schulthaiß, burgermaister und raut Peter Struben geben
innamen der haylgen pfleger von am hungertuch III gl., mer 1 lb VI ß von Clau-
sen Hägnern . . . Item ußgen Peter Struben am hungertuch VIII lb 1 ß uf
festum omnium animarum im LXXXVII jaur."2
1505. In diesem Jahr oder kurz vorher (1504/05) ist der Maler Peter Strüb d. Ä.
gestorben. — 1505. „Ich Johannes Steb, bürger von Feringen, dem dorf, be-
kenn . . ., das ich . . . verkoft und zu kofen geben hon der ersama Notpurgen,
Peter Striben selgen husfrouwen, ieren kinden und all ieren erben und nach-
komen min aigne wiß, ain mansmad, gelegen in Lachen by Feringen der statt."
Dies und andere Güter erwirbt die Witwe Strüb mit ihren Söhnen um 47 Gul-
den und 10 Schilling.3
1. Veringer „Burger denckbuch", 1. c, zu 1475. — Hiernach Seb. Locher, Mat. z. Gesch. d. Stadt
Veringen (— Manuskr. im Besitz von Pfarrer Saurer-Weilheim, von mir eingesehen), p. 67. —
Dies ist der älteste Vertreter der Veringer Malerfamilie und sicherlich der Vater der Maler-
büder Jakob, Hans und Peter Strüb, wie auch im Leibgeding Peter Str. d. J. eine Liegenschaft
erscheint, die schon dem älteren P. Strüb eigentümlich gehörte. — Die Strüb sind alteinge-
sessene Bürger Veringens, z. B. Heinrich und Hans Str. (1360 f), beide leben noch 1405 (Hans)
bzw. 1409 (Heinrich), nach Urk. des Pfarrarch., Franz Str. (1408 und 1414); später ein Hein-
rich d. J. (ca. 1465) und ein Michael, von dem es im Veringer Denkbuch (am Ende) ca. 1474
heißt: „Item alt Vaiglin sol lychen Michel Struben ain kreps und ain isenhut". — Ein „Burkard
Strüb von Veringen", Kürschner in Konstanz (1415—29 nachweisb.). Konstanz, Stadtarch.,
Ratsb. 1414 ff, — Jakob Strüb (1475). „Ich Jacob Stryb, burger zu Veringen bekenn . . ., das ich
recht und redlich verkoft und zu koufen geben hön dem erbern Hansen Riegern, ouch burger
daselbs . . ., anderhalb juchart acker uff Hedorf . . ., und ist der vorgeschriben kof beschehen
umb zwölf pfund haller Veringer werung". Veringen, Pfarrarch., Urk. z. 4. Dezemb. 1475. —
Um 1470 erscheint in den „Redditus altaris scte Ursule" der Pfarrkirche ein „Hans Strub",
vielleicht mit Michael und Jakob zusammen ein Bruder des Malers Peter Strüb d. Ä. (= Pfarr-
arch., 1. c.). — Weiteres über die Veringer Strüb bei G. Hebeisen, Die Künstlerfamilie Strüb
in Veringenstadt, in Mitt. d. Vereins für Geschichte und A. K. in Hohenzollern, Jahrg. 47—49
(1913—16), 115 ff, eine vor allem durch ihre Urkundenbelege verdienstliche Arbeit.
2. Veringen, Stadtarch., Denkbuch, 1. c, z. 1487.
3. Ib., Pfarrarch., Urk. z. 3. Juni 1505. Die Wiese „in Lachen bi der statt" auch im Leibgeding
Peter Str. d. J. vom Jahr 1536 (s. u.). — 1504 zinst und lebt Peter d. Ä. noch. G. Hebeisen, 1. c,
119 Anm. 12. — Einen „Maler und Bildhauer Peter Strüb von 1417" hat es nicht gegeben (Vgl.
Hebeisen, 1. c, 116 f). Dieser legendäre Veringer Meister existiert erst seit der Erstausgabe des
Wallfahrtsbüchleins von Maria Deutstetten (bei Veringenstadt) vom Jahr 1868. Der Verfasser
der kurzen historischen Einleitung zu diesem Büchlein, in der sich die Erzählung von einer
großen Wassersnot, einer herabgeschwemmten Muttergottesstatue und diesem angeblichen
Künstler für das Jahr 1417 findet, ist nicht Seb. Locher, der um Hohenzollerns Geschichte ver-
diente und gewissenhafte Forscher (siehe die „Vorbemerkung" im Wallfahrtsbüchl.), sondern
ein Anonymus, der dilettantisch und willkürlich aus Lochers fleißigen und zuverlässigen
Peter Strüb d. Ä.i
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1475. „Anno LXXVt0 ist Jos Richlin zu Veringen von schwerend wegen ge-
strauft worden umb III lb hl. Die haut ain raut Sant Niclassen gelaußen, und
haut Claus Stehelin, der zyt schulthais, die von Jossen Richlin ingenomen und
widerumb Peter Stryben von Sant Niclaus pild ze fassend und ze malen ußge-
ben uff virginis nativitate ao ut supra."1
1487. „Item es haut schulthaiß, burgermaister und raut Peter Struben geben
innamen der haylgen pfleger von am hungertuch III gl., mer 1 lb VI ß von Clau-
sen Hägnern . . . Item ußgen Peter Struben am hungertuch VIII lb 1 ß uf
festum omnium animarum im LXXXVII jaur."2
1505. In diesem Jahr oder kurz vorher (1504/05) ist der Maler Peter Strüb d. Ä.
gestorben. — 1505. „Ich Johannes Steb, bürger von Feringen, dem dorf, be-
kenn . . ., das ich . . . verkoft und zu kofen geben hon der ersama Notpurgen,
Peter Striben selgen husfrouwen, ieren kinden und all ieren erben und nach-
komen min aigne wiß, ain mansmad, gelegen in Lachen by Feringen der statt."
Dies und andere Güter erwirbt die Witwe Strüb mit ihren Söhnen um 47 Gul-
den und 10 Schilling.3
1. Veringer „Burger denckbuch", 1. c, zu 1475. — Hiernach Seb. Locher, Mat. z. Gesch. d. Stadt
Veringen (— Manuskr. im Besitz von Pfarrer Saurer-Weilheim, von mir eingesehen), p. 67. —
Dies ist der älteste Vertreter der Veringer Malerfamilie und sicherlich der Vater der Maler-
büder Jakob, Hans und Peter Strüb, wie auch im Leibgeding Peter Str. d. J. eine Liegenschaft
erscheint, die schon dem älteren P. Strüb eigentümlich gehörte. — Die Strüb sind alteinge-
sessene Bürger Veringens, z. B. Heinrich und Hans Str. (1360 f), beide leben noch 1405 (Hans)
bzw. 1409 (Heinrich), nach Urk. des Pfarrarch., Franz Str. (1408 und 1414); später ein Hein-
rich d. J. (ca. 1465) und ein Michael, von dem es im Veringer Denkbuch (am Ende) ca. 1474
heißt: „Item alt Vaiglin sol lychen Michel Struben ain kreps und ain isenhut". — Ein „Burkard
Strüb von Veringen", Kürschner in Konstanz (1415—29 nachweisb.). Konstanz, Stadtarch.,
Ratsb. 1414 ff, — Jakob Strüb (1475). „Ich Jacob Stryb, burger zu Veringen bekenn . . ., das ich
recht und redlich verkoft und zu koufen geben hön dem erbern Hansen Riegern, ouch burger
daselbs . . ., anderhalb juchart acker uff Hedorf . . ., und ist der vorgeschriben kof beschehen
umb zwölf pfund haller Veringer werung". Veringen, Pfarrarch., Urk. z. 4. Dezemb. 1475. —
Um 1470 erscheint in den „Redditus altaris scte Ursule" der Pfarrkirche ein „Hans Strub",
vielleicht mit Michael und Jakob zusammen ein Bruder des Malers Peter Strüb d. Ä. (= Pfarr-
arch., 1. c.). — Weiteres über die Veringer Strüb bei G. Hebeisen, Die Künstlerfamilie Strüb
in Veringenstadt, in Mitt. d. Vereins für Geschichte und A. K. in Hohenzollern, Jahrg. 47—49
(1913—16), 115 ff, eine vor allem durch ihre Urkundenbelege verdienstliche Arbeit.
2. Veringen, Stadtarch., Denkbuch, 1. c, z. 1487.
3. Ib., Pfarrarch., Urk. z. 3. Juni 1505. Die Wiese „in Lachen bi der statt" auch im Leibgeding
Peter Str. d. J. vom Jahr 1536 (s. u.). — 1504 zinst und lebt Peter d. Ä. noch. G. Hebeisen, 1. c,
119 Anm. 12. — Einen „Maler und Bildhauer Peter Strüb von 1417" hat es nicht gegeben (Vgl.
Hebeisen, 1. c, 116 f). Dieser legendäre Veringer Meister existiert erst seit der Erstausgabe des
Wallfahrtsbüchleins von Maria Deutstetten (bei Veringenstadt) vom Jahr 1868. Der Verfasser
der kurzen historischen Einleitung zu diesem Büchlein, in der sich die Erzählung von einer
großen Wassersnot, einer herabgeschwemmten Muttergottesstatue und diesem angeblichen
Künstler für das Jahr 1417 findet, ist nicht Seb. Locher, der um Hohenzollerns Geschichte ver-
diente und gewissenhafte Forscher (siehe die „Vorbemerkung" im Wallfahrtsbüchl.), sondern
ein Anonymus, der dilettantisch und willkürlich aus Lochers fleißigen und zuverlässigen