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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0028
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27
AUS DEN PROTOKOLLEN DES SPEYERER DOMKAPITELS.

1500. „Nachdem Peter Franck die gerembs besser, dan sie angedingt gewesen, als
man sagt, gemacht habe, sollen im zehen gülden uß gnaden geschenckt werden." '

1501. Joh. Stoll, Dekan zu St. German, bringt die Klagen Peter Kalharts vor, „wie
im itzo kurtzlich sein cleydung onverschuldt, dorzu im ouch nicht Urlaub gegeben,
abgebrochen were worden, des er sich nicht versehen, und by den XXIIII jaren
dem stift getrewlich mit seiner arbait gedienet het." 2

1501. In der Kapitelsitzung wird erklärt, daß dies auf Betreiben der Oberbaumeister
Friedr. von Nippenburg und Eberhards von Neuhaus geschehen sei, mit der Be-
gründung, „das Kaihart hievor by XXX gülden am letner gewonnen und kein arbait
doran getan, er auch des itzigen baws nicht annemen wollen, und het auch mit
andern gehandelt, den baw nicht anzunemen, darumb dan Verhinderung am bawen
bescheen were". Kaihart verteidigt seine Unschuld, mit Berufung auf den Stein-
metzen Nicolaus von Mutterstadt. Erhält den Bock; im übrigen behält sich das
Kapitel weitere Untersuchung vor.3

1501. „Ist beschloßen, Peter Kaiharten, Steinmetzen, urlaub zu geben und ruhen
zu laßen."4

1501. „Wyter hat sein g. erzelt, wie mein gnedigster her pfaltzgraf an in begert
het, mit meynen herrn zu reden, Nyf ergallen, dem maier, noch etwas stewer zu
geben. Wurde durch mein herrn besloßen, nachdem Nyfergall mergklichen gewin
an der tafeln gehabt und hievor auch umb ein schenck gepeten hab, die im abge-
schlagen worden sey, so ließen es mein herrn auch doby bliben." 5
1501. „Herrn Johansen von Erenberg, custos, herrn Johansen Kranchen und herrn
Philipsen von Bosenberg, senger, ist bevolhen, das haubt Sancti Celsi nach einer
bildung, wie die her Johans Kranch angezaigt hat, faßen zu laßen." 6

1501. „Ist beschloßen, den Martinern die tafel, (die) im crutzchor abgebrochen,
die sie dan inen zu geben gebeten und sich erboten haben, zur zirde der capellen
machen zu laßen, zu geben; und ist solchs den fabricamaistern bevolhen worden." 7

1502. „Hat her Hans Kranch in Sachen die reformirung des haubts Sancti Celsi
relation getan, wie er die bildung maister Hansen von Bruchsal, goltschmidt, ge-
zaigt und anderer goltschmidt rat auch dorinnen gehört, aber maister Hans gesagt
het, das er gut arbait machen und mein herrn wol versorgen wolt." 8

1. Karlsruhe, G. L. Arch., Prot. d. Speierer Domkapitels (= Prot. Sp. Dk.) 10929 (1500f.), fol. 6,
z. 12. Nov. 1500.

2. Ib., fol. 47, z. 4. Juni 1401.

3. Ib., fol. 47, z. 5. Juni 1501.

4. Ib., fol. 63, z. 20. Juli 1501.

5. Ib., fol. 81, z. 5. Nov. 1501. — Über den Wormser Maler Nikol. Niefergalt aus Speyer
(1475—1505) vgl. TWame-Becker XXV (1931), 543; Zülch, I. c, 211 u. unten unter Heidelberg.
Er ist damals in der Neckarstadt.

6. Ib., fol. 86, z. 10. Nov. 1501.

7. Ib., fol. 87, z. 17. Nov. 1501.

8. Ib., fol. 102, z. 4. Febr. 1502.
 
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