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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0098
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FREIBURG 97

1493. Der Landvogt Caspar von Mörsberg ersucht die Stadt Freiburg, auf Fürbitte
der Frau von Albrecht Rem, seines Tochtermanns und Kindes, „dem arbaitsäligen
menschen die stat wider zu erlauben ... So wollen si den vater Albrecht Remen
dartzu halten und vermögen, das er sin fürnamen ganz abstellen und sich des
furohin gegen uch nymer gepruchen, sonder der ding mußig gon soll." x —
1493. „Wann uwer gnad har gen Fr. kompt, wollen wir Albrechten Remen halb
bericht geben, in Zuversicht, uwer gnaden werden uns mit siner person nit be-
sweren; und pitten, diss antwort nit verächtlich, sonder mercklichen Ursachen noch
zu bedencken." 2

1493. Der Landvogt Caspar von Mörsberg ersucht die Stadt Freiburg, den Maler
Rem zwei Monate lang nach Hause zurückkehren zu lassen, während welcher Zeit
er selbst dorthin kommen und die Angelegenheit persönlich in die Hand nehmen
werde.3

1494. „Nachdem die prediger herren by uch mir das min, über das ich in nichts
schuldig sin weiß, mit uwern gerichtsstab gefröndt haben, ist an uwer fursichtikeit
min gar fruntlich bitt, in crafft des schirms, darin ich von der k. Mt. angenomen
bin, solichs frönung von stund abzestellen und mir das min unengeltnis und un-
verhaft volgen ze laßen. Vermeinend dann die prediger, mich ansprach nit zu ver-
tragen, so will ich in vor uwer wyßhait oder vor uwerm gericht zu recht stillston
und uß fündig werden laßen." Eigenhändiger Rrief Rems.* — 1494. Der Hof rieh ter
Graf Rudolf von Sulz erklärt in Rottweil, auf Antrag Freiburgs, den Maler Albrecht
Rem in die Acht.5 — 1494. Landvogt Caspar von Mörsberg bittet die Stadt um
sicheres Geleit für den Maler, damit er sein Recht gegenüber den Predigerherren
dort vertreten könne, mit Rerufung auf den königlichen Schirm des Malers („wie-
wol er nun vor in der kuniglichen Mt. schirm und geleit genomen ist, wie er dan
des versigelt urkund hat").6

1496—97. Kaiser Maximilian lad auf Klage von „Albrecht Rem, yetzundt burger zu
Hagenaw", die Stadt Freiburg vor das Kammergericht. Freiburg schickt dorthin
als Vertreter Hans Federer, der daselbst den Kammergerichtsadvokaten Dr. Val.
von Dürckheim mit der Prozeßführung bevollmächtigt, während Albrecht Rem den
Kammergerichtsprokurator Jörg Hüdt mit seiner gerichtlichen Vertretung beauf-
tragt. An der Vollmacht des Malers hängt sein Petschaft: Wappen mit den drei
Künstlerschilden und der Hagenauer Rose dazwischen.7 — 1498. Kaiser Maximilian
beurkundet den Prozeß zwischen Albrecht Rem in Hagenau und der Stadt Freiburg
sowie das Urteil des Kammergerichts, das die Stadt von der Anklage des Malers
freispricht und letzterm die Kosten auferlegt.8 — 1498. Freiburg beauftragt seinen

1. Ib., z. 3. Juli 1493.

2. Mißivb. V, 4, fol. 40. Freiburg an den Landvogt. 1. Sept. 1493.

3. Urk. I, k (Erhaltene Rechte), z. 5. Sept. 1493.

4. Urk. I, k (Erh. Rechte). Albrecht Rem, der Maler, an die Stadt Freiburg, z. 1494.

5. Urk. I, k (Erh. Rechte), z. 7. Juli 1494.

6. Urk. I, k (Erh. Rechte), z. 3. Sept. 1494.

7. Urk. I, k (Erh. Rechte), z. 26. Sept., 5. u. 18. Nov. 1496. u. 6. Sept. 1497.

8. Urk. I, k (Erh. Rechte), z. 22. Juni 1498.

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