STRASSBURG 201
werden, das Gapp Hans, ouch meister Hirtz und sin vetter furbas by in sin und
bliben soltent." — Urteil des Rats und der XXI, „das Kapp Hans und alle die, die
by den molern und ir geselschaft bliben und ouch daran gewesen sint, als si von
den goltsmyden koment, die sullent ouch by den molern und iren gesellen bliben
und mit in dienen, die wile sü leben und burger zu Straßburg sint." 1
1447. „Wir Cune Nope, der meister und der rat zu Straßburg tunt kunt . . ., das
für uns kumen sint Hans von Sletstat, Martin Ernst, Hans von Altzheim (= Sattler),
Mathis Smalrieme, der meister, Hans von Molsheim, Hans Hertzoge, Claus von
Mentze (= Harnischer), Hans Joiche und andere ire mitgesellen, alle unsere bür-
gere von ir selbes und ir gemeinen gesellschaft wegen schilter, moler, satteler,
armbruster, glaser, harnscher, bildesnyder, goltslaher und ander, die zu inen ge-
hören." — Streit mit den Goldschmieden, seit dem Tod des Altammeisters Hans
Stahelers, wegen des Armbrusters Hans Capp und des Malers Heinrich, die zu den
Goldschmieden gegangen wären. Die Goldschmiede wenden ein: „So hette ouch
meister Hirtz abe zwentzig jaren mit inen gedient und were ein schöffel an irem
antwerck, den hettent die moler widerstanden, ouch zu trengen, mit in zu dienen,
auch ander moler, so zu den goltsmyden kumen werent und by inen sin soltent und
möchtent ..." — Die Maler bringen hinwider Gegenbeispiele vor, „als dan zu
ziten Herman, moler, selige geton, der dann das antwerck by den molern gekauft
und mit in gedienet hette und by den goltsmyden uff ir Stuben ein stubegesell ge-
wesen wer, desglich Hans Hirtz, der moler, ouch das antwerck by den molern ge-
kouft und alle wegen mit in gedint hette und inen ouch leste zugeseit, dem ant-
werck der malern hinfür alle jor ein guldin für sin dienst zu geben, nach dem er zu
inen gehorte. So wer er ouch zu ziten von irs antwercks, der moler wegen, ein schöf-
fel worden und hette ouch die rete von der moler wegen beseßen" . . .
„Noch dem wir meister und rat obgenant forderunge und antwurte, rede und Wider-
rede . . . verhört und sonder noch dem wir in den Sachen verstanden habent, wie
es von alter har kumen sy, das die goltsmyde und die moler und ir geselleschaft
mit den stuben geteilt sint und alle moler das antwerck by den molern koufet und
mit dem libe uff der moler stube gedienet hant, desglich ouch ander ir geselleschaft,
und dogegen ein jeglich goltsmit das antwerck by den goltsmyden gekouft . . .
hat und dann in dem obgemelten übertrage under anderm begriffen ist, das die
moler und die zu in gehörent von den goltsmyden kumen sullent der stuben halp,
als uff die zit, do sü zu in köment und das sü doch beiderseit in allen Sachen sich
gegeneinander halten, sin und bliben sollent, wie sü dann von alter harkumen sint,
und diewile dann der obgenant Heinrich, moler, sich moler antwercks beget, do
koment wir vor offenem rat mit rechter urteil über ein und sprochent es ouch zu
rechte, das derselbe Heinrich zu den molern gehören und mit sinem libe by in
dienen sol; und wellicher moler oder ander, so zu ir geselleschaft gehört, hynnan-
fürder das antwerck koufen und triben wil, der sol das by den molern koufen und
mit dem Übe mit in dienen, ungeirret der goltsmyde; desglich wellicher goltsmyt
1. Ib., 2 (1447—49), z. 1447, u. G. U. P., u. 11, Urk. z. 15. Mai (Mont. vor dem Nontag)
1447. — Siehe auch H. Meyer, Die Straßburger Goldschmiedezunft, 1881, 20f.
werden, das Gapp Hans, ouch meister Hirtz und sin vetter furbas by in sin und
bliben soltent." — Urteil des Rats und der XXI, „das Kapp Hans und alle die, die
by den molern und ir geselschaft bliben und ouch daran gewesen sint, als si von
den goltsmyden koment, die sullent ouch by den molern und iren gesellen bliben
und mit in dienen, die wile sü leben und burger zu Straßburg sint." 1
1447. „Wir Cune Nope, der meister und der rat zu Straßburg tunt kunt . . ., das
für uns kumen sint Hans von Sletstat, Martin Ernst, Hans von Altzheim (= Sattler),
Mathis Smalrieme, der meister, Hans von Molsheim, Hans Hertzoge, Claus von
Mentze (= Harnischer), Hans Joiche und andere ire mitgesellen, alle unsere bür-
gere von ir selbes und ir gemeinen gesellschaft wegen schilter, moler, satteler,
armbruster, glaser, harnscher, bildesnyder, goltslaher und ander, die zu inen ge-
hören." — Streit mit den Goldschmieden, seit dem Tod des Altammeisters Hans
Stahelers, wegen des Armbrusters Hans Capp und des Malers Heinrich, die zu den
Goldschmieden gegangen wären. Die Goldschmiede wenden ein: „So hette ouch
meister Hirtz abe zwentzig jaren mit inen gedient und were ein schöffel an irem
antwerck, den hettent die moler widerstanden, ouch zu trengen, mit in zu dienen,
auch ander moler, so zu den goltsmyden kumen werent und by inen sin soltent und
möchtent ..." — Die Maler bringen hinwider Gegenbeispiele vor, „als dan zu
ziten Herman, moler, selige geton, der dann das antwerck by den molern gekauft
und mit in gedienet hette und by den goltsmyden uff ir Stuben ein stubegesell ge-
wesen wer, desglich Hans Hirtz, der moler, ouch das antwerck by den molern ge-
kouft und alle wegen mit in gedint hette und inen ouch leste zugeseit, dem ant-
werck der malern hinfür alle jor ein guldin für sin dienst zu geben, nach dem er zu
inen gehorte. So wer er ouch zu ziten von irs antwercks, der moler wegen, ein schöf-
fel worden und hette ouch die rete von der moler wegen beseßen" . . .
„Noch dem wir meister und rat obgenant forderunge und antwurte, rede und Wider-
rede . . . verhört und sonder noch dem wir in den Sachen verstanden habent, wie
es von alter har kumen sy, das die goltsmyde und die moler und ir geselleschaft
mit den stuben geteilt sint und alle moler das antwerck by den molern koufet und
mit dem libe uff der moler stube gedienet hant, desglich ouch ander ir geselleschaft,
und dogegen ein jeglich goltsmit das antwerck by den goltsmyden gekouft . . .
hat und dann in dem obgemelten übertrage under anderm begriffen ist, das die
moler und die zu in gehörent von den goltsmyden kumen sullent der stuben halp,
als uff die zit, do sü zu in köment und das sü doch beiderseit in allen Sachen sich
gegeneinander halten, sin und bliben sollent, wie sü dann von alter harkumen sint,
und diewile dann der obgenant Heinrich, moler, sich moler antwercks beget, do
koment wir vor offenem rat mit rechter urteil über ein und sprochent es ouch zu
rechte, das derselbe Heinrich zu den molern gehören und mit sinem libe by in
dienen sol; und wellicher moler oder ander, so zu ir geselleschaft gehört, hynnan-
fürder das antwerck koufen und triben wil, der sol das by den molern koufen und
mit dem Übe mit in dienen, ungeirret der goltsmyde; desglich wellicher goltsmyt
1. Ib., 2 (1447—49), z. 1447, u. G. U. P., u. 11, Urk. z. 15. Mai (Mont. vor dem Nontag)
1447. — Siehe auch H. Meyer, Die Straßburger Goldschmiedezunft, 1881, 20f.