264 STRASSBURG
burgers zu Stroßpurg seligen witwe, wiewol etwas blöd am lyb und von alters wegen
unvermöglich, aber doch guter verstentlicher sinn und Vernunft, wie solichs gnug-
sam ane ir erschein, hat bekandt und in gegenwertigkeit Simon Sifrids, burgers
zu Straßburg und Catherin Hagenoweren, seiner ehelichen husfrowen, ir, Mar-
greden Mennin dochtermans und dochter, so ouch beide vor uns zugegen, öffent-
lich verjehen, das sie gemeltem irem dochterman und dochter uff rechter redlicher
schulden, schuldig sige hundert gülden Straßpurger werung, zum teil harreichend
von ir, Catherinen Hagenowerin väterlichem erb und zum teil bar dargeliehen gelt,
so sie in nachbestimpten heusern verbuwen; zu dem so were sie ouch nun bei f ünft-
zehen jaren in derselben irer dochtermans und dochter costen, spyß und tranck
gewesen, etwan gesund, etwan kranck, wie solichs sich jeder zyt zugetragen, ohne
einiche betzalung, so inen dagegen beschehen.
Von wölicher Ursachen wegen und ouch sonderlich umb deßen willen, das sie,
Margred Männin, iren leben lang gesund und kranck mit irer lybsnarung, eßen und
trincken, ouch anderer Wartung der noturft nach, wie solichs jeder zyt ir blödig-
keit erfordert, underhalten wurde, so wolte sie umbezwungen . . . zustellen . . .,
mit gutem wüßen, willen und gehell des ersamen Wolf Schütterlins, holtzmans,
burgers zu Stroßpurg, ires geschwornen vogts, so ouch gegenwertig vor uns . . .,
den obgenenten ehegemechten Simon Sifridt und Catherinen Hagenowerin . . .,
anestatt obbestimpter hundert gülden schulden, ouch der funftzehen jar costen
gelt. . ., zwey heuser, nemblich ein vordere und ein hinders mit iren hofestetten ...,
gelegen . . . unden in der Kurbengaß, einsit neben Wolf Lamprecht, des schryners
seligen erben, und andersit neben Claus Hofman, dem schryner, und stoßt hinden-
huß in spittelgeßlin, ouch nebent gemelts Wolf Lamprechts erben ein, und ander-
sit nebent einem hus, dem werck unser heben frowen münster zustendig, gele-
gen . . ., also das ernante ehegemecht. . . die selben heusere und hofestett furter-
hin sollen und mögen zu rechten eigentumb haben." Die Witwe des Bildhauers Nik.
Hagenauer bleibt bei ihnen bis zu ihrem Tod und wird von ihnen unterhalten.1 —
Auch einen Garten auf dem Waseneck übergibt sie den beiden, „umb vylerlei treuw,
heb und fruntschaft willen, (die) ir bitzhar durch Simon Sifridt, burger zu Stroß-
purg und Catherin Hagenowerin, sein eheliche husfrow . . ., zu mehrmalen, wie
sie sagte, bewisen." 2
LUX KOTTER (1477 bis f zw. 1507/08).
1477 f. Siehe unter Hagenau. — 1490/91. Unter „Recepta censuum den. in civi-
tate" steht bei der Pfarrei S. Laurency: „Item Lux Kotter, der bildsnitzeler,
III flor., faciunt 1 lb XI ß VI &." 3 — 1492. Im Laurentius-Kirchspengel: „Item
Lux Kotter, der bildschnitzler, dat redditus III flor. in festo nativitatis saneti Joh.
1. Kontr. Prot. 80, fol. 392, z. 23. Nov. 1553.
2. Ib., fol. 396f., z. 23. Nov. 1553. — Sie lebt noch 1554. Kontr. Prot. 1554, fol. 41,
z. 3. Febr. 1554.
3. Bez. Arch., G. 4201 („Computatio facta per nie, Johannem Wehinger, procuratosrem chori ecelie
Argent., de omnibus reeeptis neenon expositis"), z. 1490/91. Thieme XXI (1927), 355. — Weitere»
über den Bildhauer unter Hagenau u. Schlettstadl.
burgers zu Stroßpurg seligen witwe, wiewol etwas blöd am lyb und von alters wegen
unvermöglich, aber doch guter verstentlicher sinn und Vernunft, wie solichs gnug-
sam ane ir erschein, hat bekandt und in gegenwertigkeit Simon Sifrids, burgers
zu Straßburg und Catherin Hagenoweren, seiner ehelichen husfrowen, ir, Mar-
greden Mennin dochtermans und dochter, so ouch beide vor uns zugegen, öffent-
lich verjehen, das sie gemeltem irem dochterman und dochter uff rechter redlicher
schulden, schuldig sige hundert gülden Straßpurger werung, zum teil harreichend
von ir, Catherinen Hagenowerin väterlichem erb und zum teil bar dargeliehen gelt,
so sie in nachbestimpten heusern verbuwen; zu dem so were sie ouch nun bei f ünft-
zehen jaren in derselben irer dochtermans und dochter costen, spyß und tranck
gewesen, etwan gesund, etwan kranck, wie solichs sich jeder zyt zugetragen, ohne
einiche betzalung, so inen dagegen beschehen.
Von wölicher Ursachen wegen und ouch sonderlich umb deßen willen, das sie,
Margred Männin, iren leben lang gesund und kranck mit irer lybsnarung, eßen und
trincken, ouch anderer Wartung der noturft nach, wie solichs jeder zyt ir blödig-
keit erfordert, underhalten wurde, so wolte sie umbezwungen . . . zustellen . . .,
mit gutem wüßen, willen und gehell des ersamen Wolf Schütterlins, holtzmans,
burgers zu Stroßpurg, ires geschwornen vogts, so ouch gegenwertig vor uns . . .,
den obgenenten ehegemechten Simon Sifridt und Catherinen Hagenowerin . . .,
anestatt obbestimpter hundert gülden schulden, ouch der funftzehen jar costen
gelt. . ., zwey heuser, nemblich ein vordere und ein hinders mit iren hofestetten ...,
gelegen . . . unden in der Kurbengaß, einsit neben Wolf Lamprecht, des schryners
seligen erben, und andersit neben Claus Hofman, dem schryner, und stoßt hinden-
huß in spittelgeßlin, ouch nebent gemelts Wolf Lamprechts erben ein, und ander-
sit nebent einem hus, dem werck unser heben frowen münster zustendig, gele-
gen . . ., also das ernante ehegemecht. . . die selben heusere und hofestett furter-
hin sollen und mögen zu rechten eigentumb haben." Die Witwe des Bildhauers Nik.
Hagenauer bleibt bei ihnen bis zu ihrem Tod und wird von ihnen unterhalten.1 —
Auch einen Garten auf dem Waseneck übergibt sie den beiden, „umb vylerlei treuw,
heb und fruntschaft willen, (die) ir bitzhar durch Simon Sifridt, burger zu Stroß-
purg und Catherin Hagenowerin, sein eheliche husfrow . . ., zu mehrmalen, wie
sie sagte, bewisen." 2
LUX KOTTER (1477 bis f zw. 1507/08).
1477 f. Siehe unter Hagenau. — 1490/91. Unter „Recepta censuum den. in civi-
tate" steht bei der Pfarrei S. Laurency: „Item Lux Kotter, der bildsnitzeler,
III flor., faciunt 1 lb XI ß VI &." 3 — 1492. Im Laurentius-Kirchspengel: „Item
Lux Kotter, der bildschnitzler, dat redditus III flor. in festo nativitatis saneti Joh.
1. Kontr. Prot. 80, fol. 392, z. 23. Nov. 1553.
2. Ib., fol. 396f., z. 23. Nov. 1553. — Sie lebt noch 1554. Kontr. Prot. 1554, fol. 41,
z. 3. Febr. 1554.
3. Bez. Arch., G. 4201 („Computatio facta per nie, Johannem Wehinger, procuratosrem chori ecelie
Argent., de omnibus reeeptis neenon expositis"), z. 1490/91. Thieme XXI (1927), 355. — Weitere»
über den Bildhauer unter Hagenau u. Schlettstadl.