Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0330
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SCHLETTSTADT 329

findet, uch zutunde sin, dasselb mit sampt der gesellen trinckgelt gutlich ußrichten.
Nu wiewol unser vertruwen darin der billicheit noch gutwillig bewisen werden, so
begereten wir des dannoch uwer verschriben antwurt by disem botten, uff weihen
tag uch zu komen gelegen sin wolt, uns haben, wonohe zu richten." 1

1491. Der Bildhauer ist letzte Woche dagewesen „und begert sines wercks, (das) er
uns gemacht, rechenung". Um Pfingsten wollen Schlettstadt und der Bildhauer
endgültig abrechnen.2 — 1492. Die Schlettstadter schreiben wegen „meister Cun-
rat, unser heben fr. wercks werckmeister". Die Straßburger Otto Sturm und Jacob
Eichelberg sind seine „Gönner"; sie gestehen: „Nu hab er dasselbe werck zierlich
und besunder ouch ettwas witer, dan sin verding, gemacht." Er habe allerdings „ein
berimpte werck" ausgeführt. Schlettstadt ersucht aufs neue den Meister, zwecks
Abrechnung zu ihnen zu kommen.3 — 1492. Schlettstadt redet von „meister Cun-
rat, bildhouwer von Sinsheim, jetzt uwer werckmeister", bittet um Straßburgs Ver-
mittlung, da Meister Conrad wegen einer Mehrforderung mit der Stadt prozessieren
will.*

1492. „Ich Cunrat, bildhöwer von Sünsheim, diser zit unser lieben fr. wercks zu
Stroßburg werckmeister, bekenn und tun kundt aller mengl., als sich ettwas spenn
und zweyung gehalten zwischen den ersamen fursicht wisen m. und rat der stat
Sletstat, in namen unsers heben fr. wercks do selbs eins, und mir andersiten, ert-
licher werck halb, (die) ich inen dan in irem münster, nemlich einen lettner und
Schnecken lut der verding zödel umb ein nemlich somm geltz, darinn bestimpt, zu
machen verdingt han, deren halb wir — besunder ettlicher miner vermeinter und
furgefaßter anforderungen halb, zue lotst über das die benanten m. und rat in
namen egemelten wercks mir ein mörglich sumen witer, dann die verding desshalb
zugangen sint, uff myn beger furgestreckt und ich inen ouch billich wider har uss zu
geben schuldig gewesen —, für die ersamen, fursichtigen, wisen m. und rat egen.
stat Stroßburg, min gn. heren rechtlich vertagt, und aber dieselben myn gned. heren
uns bedersit derselben spenn und anforderungen, so je ein teil an den andern dessen
zu haben vermeint, durch ire ersamen ratsfrunde, nemlich jungher Peter Bebstock
und Jacob Müge den eiteren als gütlich tedingsheren do zu geordenet, in moßen
hienoch volgt, vertragen, also das die benanten m. und rat der stat Sletst. in namen
unsers fr. werck, inen zu eren und gefallen, uff sollich obgerürte somen, (die) ich
inen dann wider zu bezalen schuldig gesin, gütlich verzihen und nochloßen, darzu
ouch XXXVI gl, so ich ettlichen iren burgern zutunde und noch schuldig bin, in
minem namen bezalen und ußrichten, als sü ouch geton haben, des ich hiemit
offenlich bekenn gut vernügen.

Und dar umb ouch so han ich Cunrat, bildhöwer, die benampten m. und rat
egerurter stat S. in namen ir selbs als ouch egen. unser lieben fr. wercks und alle
die, so das beruren möcht, sollicher miner vermeinten ansprach und vorderungen

1. Ib., fol. 345. Schlettstadt an den Bildhauer Conrad Syfer von Sinsheim, z. 14. Dez. 1490;
ebenso fol. 348. Schlettstadt gibt ihm auf seine Bitte freies Geleit zur Herreise von Straßburg.

2. Ib., fol. 389. Schlettstadt an Otto Sturm in Straßburg, z. vig. Trinit. 1491.

3. Ib., fol. 496. Schlettstadt an die Münsterpfleger in Straßburg, z. 1492.

4. Ib., fol. 519. Schlettstadt an die Stadt Straßburg, z. 1492.
 
Annotationen