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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,2): Quellen II (Schweiz) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1494#0109
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106 BASEL

HANS MICHEL (1574—80).

1574. „Es hat empfangen unser eren zunft ... im 74 jor der Hans Michel, der
bildheuwer von Stroßburg." * — 1580. „Welcher maßen vor sechs jaren auf mein
undertenig begehren und anhalten E. gn. und st. e. w. mich nit allein zu ihrem
burger und undertanen angenommen, sonder auch das gewonlich burgergelt nach-
gelaßen und allerding frey gehalten, trag ich noch in guter frischer gedechtnus,
will auch solichs mein lebenlang neben andern mir und den meinen von E. gn. und
st. e. w. sampt iren burgern widerfahren guthaten, ob gott will, in kein vergeß stel-
len, sonder ewigklich eingedenck sein, hab auch harzwuschen zu mehrmahlen bey
mir selb nachgetrachtet, weichermaß ich soliche guthat und besonder das ge-
schenckt burgrecht nit vergelten (dan dises in meim vermögen nit steht), sonder
meines danckbaren gemüts einichen schein erzeigen möchte und derwegen, ab
durch ein von mir gemacht bildstücklin derselben E. st. e. w. nit ohnangenem dises
beschehen mochte, gedacht, auch sollich mein gedancken etthchen E. gn. und st.
e. w. rata verwandten anzeigt, auch wartzu dieselb lust haben möchte, ettlichmal
zu erkundigen begert.

Und als ich harnach durch derselben ratsverwandten ettliche, als namblich herr
Jacoben Hofman, her Ludwigen Ringler und herrn Andres Huber verstendiget, das
vorgemelt mein fürnemen für E.gn.und st.e. w. ein gantzen ersamen rat meinethalben
gebracht worden und herauf gemeinlich erkennet, das ich ihres römischen obersten,
so zuvor am kornmerckt mit färben gemolet und bey nach durch die zeit verblichen,
bildtnis in ein stein über des lebens große bringen solte, das auch solich bildtstück
für andere e. gn. und st. e. w. angenem sein und mich in gnedigem bedenck haben
wurden, so hab ich gedachte bildtnis zwar nit also baldt, — diweil ich andere
arbeit zu erhaltung meiner haushaltung verfercken mueßen, dises bildt auch groß
und neun schuch hoch ist, auch vil mühe genommen, die ich durch gesellen nit
versehen, sonder selbst daran bey dreyssig wochen lang anwenden mueßen, —
aber doch zuletst ausgemachet und wie das e. st. e. w. vor äugen sehen mag, ver-
schiener tagen aufgesetzet. Und were demnach mir nichts liebers, dan das solliches
nach derselbigen e. gn. und st. e. w. will und meinung allerding geschaffen und
neben dem vleiß, so ich nach vermügen angewendet, auch wohl und recht ge-
fertiget.

Doch wie disem, will ich dasselbig hiemit e. gn. und st. e. w. undertheniglich über-
geben und zugestelt haben, mit dienstlicher pitt und beger, es wollen dieselben mein
underthenige wohlmeynung und willen gnediglich auf und annemen, auch mich
ihren laßen bevolhen sein, das ich dann gegen derselben nach allem meinem ver-
mügen zu beschulden jeder zeit beging wie bilhch sein wilL
E. gn. und st. e. w. undertheniger gehorsamer und schuldtpflichtiger burger

Hans Michel

der bilthouwer."

1. Ib., fol. 210, z. 1574. — Brun II, 406. Thieme X (1914), 386. — Wohl der Straßburger Bild-
hauer Hans Mich. Egner.
 
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