160 SOLOTHURN
PAUL LÖWENSPRUNG (1480—92).
1481. „Unser fruntlich grüß zu vor. Lieber meister Hans. Wir verneinend, daz uwer
sun Bartholome (= Rutenzweig) ettlich werck ze malen under den unsern an sich
nem, daz Palus, dem maier by uns, wa er das und anders also an sich nemen und
beharren wollt, zu verderplichem schaden und vertriben möchte dienen. Wie unbil-
lich uwer sun das tut, nach dem und er in mit einer erberen frowen zu der heiligen
ee in unser statt ze versechen geholfen und vor vil erbern luten uff dem etag geredt
hat, daz Palus ein guter maier, mit dem man wol versechen sy, und zugesagt, in ze
furdren, wissend ir wol ze bedenken. Darumbe, lieber meister Hans, so begerend
wir an uch mit ernst, ir wollend mit uwerm sun reden und verschaffen, daz er den
maier by uns und in unsern herschaften an den werken, die er ze machen wisse, un-
beirrt und ime die zu handen komen laßen und ouch sollich gellt, so er uff werk
genomen hat, den unsern widerkere, als er billich tut; denn wa er daz nit tat, so
wurde er dester lichter von uns geachtet, und dem nach gedacht, wyter ze handeln,
als sich gepuren wurd. Daz vermerkend von uns recht im pesten, deß wir uwer ge-
schriben antwurt hierumb by disem poten begerend. Geben uff sanct Anthonien
tag anno LXXX primo." *
1481. „Wir habend meister Hansen Rutenzwy, dem maier (!), gar uß guter mai-
nung geschriben und daruff sin geschriben antwurt, die uns nit klein an in be-
fremdet, als ir an den ingeleiten copyen vermerkend, vernomen. Und umb willen,
daz ir der dingen, wie sich die habent gemacht, warlich bericht werdent, so hat es
die gestallt: Die barfüßen von Fryburg habent Albrechten, dem maier seligen by
uns, ein tafel ze malen verdingt, von der er mit tod, als die etwas zubereidt was,
gescheiden ist. Dem nach habent vil guter meister dem selben werk nachgefragt,
und mit Sonderheit der ersame meister Hans Ballouff (= Maler zu Basel) ouch
harkomen, deßgelich zwen erlich gut meister, die dem werk sich har zu heb hinder
uns woltend gesetzt haben.
In dem so het sich meister Barthlome Rutenzwy ouch dem werk zu Heb hargefügt,
dem nachgefragt und mit ettlichen geredt, er sy mit sinem schwecher uneins etc.
und begere rat und hilf, wie er sich hinder uns ziechen und setzen, damit ime das
werk zu sinen handen komen möcht. Ist im geantwurt, wenn er das tun, so welle
man im das werk zu handen komen lassen. Er hat gesagt: Ja.
Uff das ist im daz werk verdingt, daz er mit zubereiten und malen durch knecht
gemacht und sich nit hargesetzt; deßhalb man mit im geredt hat, warumb er sich
nit harsetze, als er zugesagt hab. Ist sin antwurt gewesen, er sy mit sinem schwecher
eins und welle sin wib nit mit im ziechen; und umb willen, daz wir nit one einen
maier syent, so habe er by im einen guten gesellen, sy von Straßpurg, fromer erber
luten, der wol werken könne, daran wir und unser landschafft versorgt werdent,
dem solle man helfen, daz im des alten malerß wib, die mit im wol versechen, werd;
1. Copiae der Mißiven, rot, 12, fol. 585. Sololhurn an Hans Rutenzweig: „Dem ersamen unserm
guten frund, meister Hansen Rutenstock, maier (!), zu Basel", z. 17. Jan. 1481. Sowohl der Name
Rutenzweig wie sein Beruf — er ist Goldschmied — wurde vom Kopisten verschrieben. — J. Amiet.
1. c, 9, u. H. Morgenthaler, im Anz. f. schw. A. K. SXXVH (1985), 47f. — Ober Paul Löwensprung
siehe auch unter Bern und Freiburg i. Ü.; über den Maler Barth. Rutenzweig unter Basel.
PAUL LÖWENSPRUNG (1480—92).
1481. „Unser fruntlich grüß zu vor. Lieber meister Hans. Wir verneinend, daz uwer
sun Bartholome (= Rutenzweig) ettlich werck ze malen under den unsern an sich
nem, daz Palus, dem maier by uns, wa er das und anders also an sich nemen und
beharren wollt, zu verderplichem schaden und vertriben möchte dienen. Wie unbil-
lich uwer sun das tut, nach dem und er in mit einer erberen frowen zu der heiligen
ee in unser statt ze versechen geholfen und vor vil erbern luten uff dem etag geredt
hat, daz Palus ein guter maier, mit dem man wol versechen sy, und zugesagt, in ze
furdren, wissend ir wol ze bedenken. Darumbe, lieber meister Hans, so begerend
wir an uch mit ernst, ir wollend mit uwerm sun reden und verschaffen, daz er den
maier by uns und in unsern herschaften an den werken, die er ze machen wisse, un-
beirrt und ime die zu handen komen laßen und ouch sollich gellt, so er uff werk
genomen hat, den unsern widerkere, als er billich tut; denn wa er daz nit tat, so
wurde er dester lichter von uns geachtet, und dem nach gedacht, wyter ze handeln,
als sich gepuren wurd. Daz vermerkend von uns recht im pesten, deß wir uwer ge-
schriben antwurt hierumb by disem poten begerend. Geben uff sanct Anthonien
tag anno LXXX primo." *
1481. „Wir habend meister Hansen Rutenzwy, dem maier (!), gar uß guter mai-
nung geschriben und daruff sin geschriben antwurt, die uns nit klein an in be-
fremdet, als ir an den ingeleiten copyen vermerkend, vernomen. Und umb willen,
daz ir der dingen, wie sich die habent gemacht, warlich bericht werdent, so hat es
die gestallt: Die barfüßen von Fryburg habent Albrechten, dem maier seligen by
uns, ein tafel ze malen verdingt, von der er mit tod, als die etwas zubereidt was,
gescheiden ist. Dem nach habent vil guter meister dem selben werk nachgefragt,
und mit Sonderheit der ersame meister Hans Ballouff (= Maler zu Basel) ouch
harkomen, deßgelich zwen erlich gut meister, die dem werk sich har zu heb hinder
uns woltend gesetzt haben.
In dem so het sich meister Barthlome Rutenzwy ouch dem werk zu Heb hargefügt,
dem nachgefragt und mit ettlichen geredt, er sy mit sinem schwecher uneins etc.
und begere rat und hilf, wie er sich hinder uns ziechen und setzen, damit ime das
werk zu sinen handen komen möcht. Ist im geantwurt, wenn er das tun, so welle
man im das werk zu handen komen lassen. Er hat gesagt: Ja.
Uff das ist im daz werk verdingt, daz er mit zubereiten und malen durch knecht
gemacht und sich nit hargesetzt; deßhalb man mit im geredt hat, warumb er sich
nit harsetze, als er zugesagt hab. Ist sin antwurt gewesen, er sy mit sinem schwecher
eins und welle sin wib nit mit im ziechen; und umb willen, daz wir nit one einen
maier syent, so habe er by im einen guten gesellen, sy von Straßpurg, fromer erber
luten, der wol werken könne, daran wir und unser landschafft versorgt werdent,
dem solle man helfen, daz im des alten malerß wib, die mit im wol versechen, werd;
1. Copiae der Mißiven, rot, 12, fol. 585. Sololhurn an Hans Rutenzweig: „Dem ersamen unserm
guten frund, meister Hansen Rutenstock, maier (!), zu Basel", z. 17. Jan. 1481. Sowohl der Name
Rutenzweig wie sein Beruf — er ist Goldschmied — wurde vom Kopisten verschrieben. — J. Amiet.
1. c, 9, u. H. Morgenthaler, im Anz. f. schw. A. K. SXXVH (1985), 47f. — Ober Paul Löwensprung
siehe auch unter Bern und Freiburg i. Ü.; über den Maler Barth. Rutenzweig unter Basel.