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VORWORT

Mit diesem Textband schließen die „Quellen und Forschungen zur südwestd.-Schweiz.
Kunstgeschichte" vorerst ab, ein Werk, dem neben dem Hauptberuf über zehn
Lebensjahre samt den gewohnten Erholungen geopfert wurden. Ich gebe es vor allem
in die Hände der Archivare und berufenen Kunsthistoriker, die es bei ihren fort-
schreitenden Untersuchungen, ihren neuen Archivinventaren und eingehenden Ur-
kunden- wie Aktenverzeichnissen ständig zur Hand nehmen und vervollständigen
mögen, damit die alten Meister nach und nach sämtlich wieder zum Leben erweckt
werden, gemäß Goethes Äußerung gegenüber Lavater (1780): Individuum est
ineffabilc.

Verfasser und Verleger liegt nur ob, den vielen Helfern an dieser Stelle nochmals
wärmstens zu danken, insonderheit den beiden treuen und gewissenhaften Skrip-
turen und Korrektoren Theodor Hoffmann und Karl Hipp, vor allem dem lang-
jährigen Freund und unermüdlichen Weggenossen des Herausgebers, Gustav
Rommel, dem die wissenschaftliche Leserwelt in Zukunft noch besondern Dank
wissen wird. Unvergänglich ist das Verdienst desjenigen, der das ganze Unternehmen
von Anfang bis Ende, weitblickend und treubesorgt, überwachte und es über alle
Gefahren und finanzielle Nöte hinweg bis ans sichere Ende geleitete. Ihm, dem
echten, warmherzigen Freund unserer lieben Nachbarländer: der Schweiz, des
Elsasses wie des Schwabengaues im weitern Sinn, Minist.-Rat Prof. Dr. Karl Asal-
Karlsruhe, ist die dankbare Anerkennung der Nachwelt für immer gesichert, ebenso
den derzeitigen Unterrichtsministerien Badens und Württembergs.
Wenn unverhoffterweise diesen Forschungen wie den zugrunde liegenden Quellen,
trotz eines oft steinigen, dürren Erdreichs, einige Blüten und Früchte entsprießen
sollten, dann möchten wir alle zukünftigen Leser heute schon mit den gütigen ein-
ladenden Worten begrüßen, die der Alemanne Hebel seiner jungen Wiese in den
Mund legte:

„Chömmet, ihr ordliche Tierli. do henn der, esset un trinket!

Witers goht mii Weg; Gsegott, ihr ordliche Tierli!"

Und fragt einer unter ihnen neugierig, warum diese Arbeit dem großen Länderdreieck
am obern Rhein und um die junge Donau herum gilt, so verslecken wir uns scherzend
hinter dem klassischen Ausspruch eines Petrarka, dem dieser südlich-deutsche Him-
melsstrich am besten gefiel: ..Germaniae pars illa, quae nobilior habetur" (Petrarka,
De remediis utr. fortunae II, 91).

Ende März 1938
Strecker und Schröder Hans Rott
 
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