Bei dem Grabe der Frau von Geiſau. 71
Erloͤſten — auch die Freude ward uns nicht, das
Laͤcheln der Sterblichn nahe am Tempel der Unſterb⸗
lichkeit zu ſehen — — Weine den Entfernten, wei⸗
ne den Unbekannten dor — unſre Seufzer werden ſich
begegnen, und jede gitgeſtimmte Seele wird mit uns
uͤber Ihrem Staub it ſuͤſſen Melancholien zuſammen⸗
flieſſen. —
Umarme uns, und nimm unſer Mitleid an —
Bedaurenswuͤrdiger Beraubter! lange warſt Du
gluͤcklicher als viele Tauſend — Dir werdens Minu⸗
ten ſeyn. Tugendhafte fuͤhlen die Zeit nicht, ſie ver—
fließt in wonnevollem Genuß, Verbindung wird Har⸗
monie im Umgang, Jahre und Sekunden unter⸗
ſcheidet die Liebe nicht — ach, wer kann mit Dir
zuͤrnen, wenn Dir die Erde truͤbe wird? Fern von
ihr iſt Deine Erwaͤhlte — Morgen des Wieder⸗
kommens fuͤr alle Menſchen! Du wirſt das Geheim—
niß aufſchlieſen, wirſt Sie wiederbringen vom Him⸗
mel! Sieh unſer wallendes Herz — Unterſtuͤtze die
graue Mutter, mach ſie ſtark. Und wann Du Sie
eröffeft, ſo weine im Verborgenen um die Allerwuͤr⸗
digſte.
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Erloͤſten — auch die Freude ward uns nicht, das
Laͤcheln der Sterblichn nahe am Tempel der Unſterb⸗
lichkeit zu ſehen — — Weine den Entfernten, wei⸗
ne den Unbekannten dor — unſre Seufzer werden ſich
begegnen, und jede gitgeſtimmte Seele wird mit uns
uͤber Ihrem Staub it ſuͤſſen Melancholien zuſammen⸗
flieſſen. —
Umarme uns, und nimm unſer Mitleid an —
Bedaurenswuͤrdiger Beraubter! lange warſt Du
gluͤcklicher als viele Tauſend — Dir werdens Minu⸗
ten ſeyn. Tugendhafte fuͤhlen die Zeit nicht, ſie ver—
fließt in wonnevollem Genuß, Verbindung wird Har⸗
monie im Umgang, Jahre und Sekunden unter⸗
ſcheidet die Liebe nicht — ach, wer kann mit Dir
zuͤrnen, wenn Dir die Erde truͤbe wird? Fern von
ihr iſt Deine Erwaͤhlte — Morgen des Wieder⸗
kommens fuͤr alle Menſchen! Du wirſt das Geheim—
niß aufſchlieſen, wirſt Sie wiederbringen vom Him⸗
mel! Sieh unſer wallendes Herz — Unterſtuͤtze die
graue Mutter, mach ſie ſtark. Und wann Du Sie
eröffeft, ſo weine im Verborgenen um die Allerwuͤr⸗
digſte.
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