Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sandrart, Joachim von
L' Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste (Bd. [1], 1,3): ...Ersten Theils Drittes Buch, Von der Pittura oder Mahlerey-Kunst — Nürnberg, 1675

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.1281#0006
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
78


was.

Junges
ſenat nicht
alſohold ei-

“ am Mah-
en.

Zwiſchen

iſt großeun
terſchied.

alle zu alle.






in Geiſtreichheit; der von Dick / in zierlich-
keit; Hundhorſt in Wolgemaͤlden; Rem:
brand / in Arbeitſamkeit; Perſelles, in Schif-
fahrten und Waſſern; Pulenburg / in kleinen
Bildlein; Bambotio, in Bildung der Bett-
ler; Botte, in Landſchaften; auch der Ger-
hart Daro und Mires , hoch preiswuͤr dig in
kleinen Gelfarben.

— ; Was auch der Allmaͤchtige / in dieſen Stu-
QB“;„‘;;‚“S‚” / dien / mir verliehen / davon ſoll ich nichts ſa-

gen / weil es der modeſtia zuwider waͤre zund
will ich bloß vermelden / daß mein guterwille
allezeit groͤßer / als die Kraͤfte / ſich hefunden.
Ich uͤberlaſſe aber dem Tugend liebenden
Teſer das lirtheil von meinen Werken in den
Galerien / Palazzen und Cabineten der Kaͤy⸗
ſerl. Maj. Koͤnige / Chur⸗ und Sürften / wie
auch ſonſt in Kirchen und Runſt Rammern
zu Rom / Wien / Prag / Madrit / Slorenz /
London / Amſterdaͤm / Muͤnchen / Salzburg /
Sinz/ Brinn / und abſonderlich in der ſchoͤnen
und weitberuͤhmten neu erbauten Kirche in


roße Altaͤre meine Hand verfaͤrtiget: und
werden.

Die liebe Jugend wird hiemit nochmals ver-
mahnet / in dieſen Studien aͤmſig zu verharren /
und zu ergreiffen / was die Natur meiſt ſelber
anbietet. Ran man nicht die Vollkommenheit /
wie ſchon geſagt / in allem / ſonderlich in groſ-
en Hiſtorien und fuͤrnehmen Bildern / ergreif-
fen 7 ſo ſey es in Thiexen / Kuchen Fruͤchten /
Biumen / Landſchaften / Gebaͤuen / Perſpe
&iven/ Comportimenten / Naͤchten / Bruͤn⸗
ſten / Contrafaͤten / Schiffen / Seen / Siſchen
und anderer Mahlerey. Sie ſollen aber eifrig

gen / welches ohne Gefahr / Krieg und Blut-
Fergieſſen geſchehen kan / wann nur der mil-
den Natur ernſtlich nachgegangen wird.

Wann die Jugend in den Schulen / wie
ingeme in geſchihet / zuweilen auf ihr Papier
Maͤnnlein / Thiere / Staͤdte / Schiffe und der-
gleichen ſudlet / und wol auch mit Farhen zu
klecken begirig iſt / nehmen hier von die Eltern
Urſach zu ſagen: Mein Kind kan und ſoll mir
ein Mahler werden! Sie ſolten aber ſich baͤſ⸗
ſer deſinnen / und bedenken / daß das Vermoͤ⸗
gen hierzu / nicht aus einem ſolchen Hand ſu-
deln / ſondern aus einem ſonderbaren Ver-
ſtand und Geiſt erſcheinen müße/ und vieler
Jahre Arbeit vonnoͤten ſey / bevor man ſich
ſolcher Geſchicklichkeit verſichern kan.

Es iſt / zwiſchen dem mahlen und wol-
maͤhlen / ein großer Unterſchied / gehoͤrt viel
Muͤhe darzu / dieſen letzern Berg zu erſteitzen:
und find die / ſo aus Ungeſchicklichkeſt dahin-
ten bleiben / wie die Mucken / welche das
Liecht verlangen / aber darinn ihre Fluͤgel ver-
brennen / auch Zeit und Unkoſten verlieren.

*



ſtaͤnd begabet / ſo iſt / auch mit unendlicher



tur machet nicht jeden Menſchen zu allem /
ſondern gemeinlich nur zu einer Sache / recht



fleiſſig aufinerFen / um nicht zeit und Geld zu
verſpielen / ob die Natur und Verſtand der
Kinder zu dieſer Kunſt / mit noͤtigem Geiſt /
inclinire / welches ſich bald vermerken laͤſſet.
Wann / mit zunehmung der Jahre / auch die
Anmutung hierzu mit der Ubuͤng erwaͤch-
ſet / aledann hat man die Soffnung zu ma-
chen / daß ſie zum Zweck hierinn gelangen
moͤgen.

Der Juͤngling / ſo mit dieſer Faͤhigkeit
von Gott begabet iſt / mus die Venus , den
Bacchus und Muͤßiggang / als Seinde der
Tugend / meiden / und die Zeit / welche allein
zur Vollkommenheit leitet / nicht verlieren.
Die Saulkeit / machet nur ungluͤckſelige Leu-
te: wie dann alle Laſter ihre Straffen mit
ſich auf dem Rucken tragen. Es vermeinen
etliche unſere Teutſche / auch theils alte
Kuͤnſtlere / es ſey ihnen ruͤhmlich / und foͤrde-
re zu großem Namen / wann ſie große wilde
gantaſten ſind / und durch verkehrtes Leben


dann ihre thoͤrichte Einfalt zeigen / und daß


* und nichts / als Schaden / neben der
chande / erwerben / verachtet und verlacht
werden.
Ein rechtſchaffener Kuͤnſtler / der verſtaͤn /
dig iſt / hat nichts liebers / als Ehre ımd Lob
duͤrch Tugend zu erlangen. Hieraus folget
nun / daß ein loͤbliches vernuͤnftiges Leben /
neben dem ſtudio, einen großen Kuͤnſtler
mache. 2
Damit er auch in reſpeck bleibe / und ſein
hen Perſonen ſich diſcret und ſüttſam zu ver-
halten. Beyſpiele deſſen / haben wir / an den
aͤllerfuͤrnemſten alten und neuen Virtuoſen /
welche dadurch guten Theils zu hohen Ehren
erhoben worden und mit großem Lob zu ſon-
derbarem Reichtum gelanget. Er mus ihme
auch nicht zuviel einbilden / noch ſich ſeiner
Kunſt beruͤhmen / noch gegenuͤber ſich ſelbſt

Freunden gern vernehmen / auch abſtellen


ten / zu was Maͤngeln und Schwachheiten er
von Natur inclinirt und geneigt ift : damit
er ſich in ſolche nicht vexliere / ſondern felbige
abthuͤn und vermeiden lerne. Er hat auch in-
ſonderheit der hoͤflichen Geſchicklichkeit ſich zu
befleiſſigen / weil durchungeſchickte Grobheit
alles wieder kan umgeſtoſſen werden / was
durch vorgemeldte Tugenden erhoben wor-
den Rurs ; ohne dieſe beyde Gaben der
Kunſt und zierlichen Wandels / wird kein
Kuͤnſtler der wahren Vollkommenheit
ſich zu ** ha-
en.








Ohne Foͤr⸗
krung der

Ein Kunſe-


Musdeila,


Unfugend


gend/nad)


Chre.

ne Mün!


iicht der ı
leo

rene9
zwellen,
(iedliche
A Archit
lerey,. Y
Ml man e
3i Aca
$l tempen‘

mfÖEl’f ei
*
Nl
 
Annotationen