W Mess der allerweiſeſte Koͤ⸗
9 Salomo von ſeinen
e elbſteignen Werken / in
e eines Predigers 2. Cap.
„( cſchreibet / naͤmlich / daß /
O . 700
e Werke / die ſeine and
D nethan hatte / und die
Muh / die er gehabt haͤtte / habe er gemerket /
daß es alles eitel und Jammer / und nichts
mehr unter der Sonnen ſepe / dieſes kan man /
gleichwie an allen Dingen: alſo auch an den
Zilderey· Rimſten wahrnehmen. Selbige
ſind bey den Griechen / Roͤmern und andern
Voͤlkem / duꝛch unterſchiedliche fuͤrtrefliche und
verſtaͤndige Kuͤnſtlere / deren Leben und lob-
wuͤrdige Werke / ich in vorhergehendem Buch
beſchrieben habe / auf den hoͤchſten Gipfel der
Vollkommenheit erhoben / nachgehends aber
wieder in den tiefſten Abgrund der Unehre
und Verachtung geſtuͤrzet worden / und in aͤu⸗
ſerſte Verkleinerung und ſchimpflichſten Ab-
DE BA e
D
mag: Alles hat ſeine Zeit / brechen / bauen /
zureißen hat ſeine Zeit / und mit dem Pozten:
Die Herrlichkeit der Erden
muß Rauch und Aſchen werden /
kein Felß / kein Erz kan ſtehn:
Diß / was uns kan ergoͤtzen /
was ſvir für ewig ſchaͤtzen /
wird als ein leichter Traum vergehn.
Man ſehe nur an / und betrachte / mit vernuͤnf-
Nachſin gen / wel-
chen das Roͤmiſche Volk / bey dem Coloſſæo,
dem Kayſer Conſtantino zu Ehren / aufge-
richtet / er allein iſt ein vollgültiger Zeug / daß
damals die Bilderey-Kuͤnſten ganz gefallen
geweſen. Die Meiſtere deſſelben haben zwar
ihre Unwiſſenheit mit der vor ihnen lebenden
Kuͤnſtlere Wiſſenſchaft zudecken wollen / in-
dem ſie allerhand ſehr gute / und irgend um
die Jeiten des Rayſers Trajani, mit großer
Vernunft gearbeitete Stücke und Trummer /
—G