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Sandrart, Joachim von
L' Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste (Bd. [1], 2): ... Zweyter Theil, Von der alt- und neu-berühmten Egyptischen, Griechischen, Römischen, Italiänischen, Hoch- und Nied — Nürnberg, 1675

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https://doi.org/10.11588/diglit.1282#0229
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8 II. Theils II. Buch.


XXIII. Capitel.

nebens andern Hiſtorien / wie namlich Niobe ge-
opferet / auch dern Kinder / durch Apollo und
Diana, getödtet worden / den Sabiniſchen Jung-
fern Raub / und etliche Bataglien zu Land und
Waſſer / zierliche Kruͤg und Buͤcher voll anderes
zu Kupfer gebracht / auch I OHANN ORI AN
DO um das Jahr 1600. ſvelcher die Flucht in
Egypten / nach Procaſino, heraus gegeben / und
noch andere mehr / ſo faſt alle auf des Cornelii
Cort Manier gearbeitet / deren aller aber zu ge-
denken vor unnoͤhtig erachtet wird.
Gleichwolen konnen wir dabey LUDOVICI
CARAZZ, des Annibals und Auguſtin Ca-
razz Bruders Sohn nicht vergeſſen / weiln derſel-
be von Annibals Werken ſehr viel in Kupfer ge-
bracht / als das unzuͤchtige Buͤchllein / allerley nacken-
de Weibsbilder / und andre Poetiſche Grillen Vſon-
derlich aber die groſſe 8. Juſtinam nach Pauli Ve-
rones, als ſpeſche ſo wol zu Geſicht kommet / daß

JOHANN
ORLAN-
50.

LUDOVI-
CUS CA-
RAZZ,von

Gemaͤhl an ſich ſelbſten ertheilet. Nach ſolchen
ferners die Hochzeit von Cana in Galilca / item
das groſſe Marie nbild / wo Antonlo und S. Ca-
tharina darunter ſtehen / das groſſe Werk von
S. Catharina Vermählung / mit ſamt vielen En-
geln / nach deſſelben ſchoͤner Hand gemacht / wie
auch nach Lintorets den H. Hieronymum,
da ſelbigem die Mutter GOttes in der Luft erſchei-
net / desgleichen das Urtheil des Paris, auch wie
der Fried und Krieg ſich begruͤſſen / die 12. Apoſt-
len / nebenſt einer Maͤnge anderer Sachen / ſo er von
ſſeiner Hand ans Liecht kommen laſſen / ſonderlich
aber das niemals genug geprieſene groſſe Werk
der Creutzigung Chriſti von Jintoret, das er mit
allen Umſtaͤnden ausbuͤndig nachverfartiget. Ja es
hat ermeldter ſein beruͤhmter Bruder Sohn ANNI-
BAU. ſelbſt etliche halbe Marienbilder von 1591.
biß 1606. in Kupfer geaͤzt / als die buͤſſende Mag-
dalenam / und auch den heiligen Hieronymum,
da der in einem Buch leſende Joſeph gegen einer
ſteineren Saͤulen uͤber ruht / ein Marienbild mit
8. Barbara, wie geſagt / und das Chriſtkindlein /
wie es den Johannes aus einer Schalen trinken laͤſ⸗
ſet / da das Chriſtkindlein ſich vor einem Vogel
forcht; item eine leſende Maria / und wie das Chriſt-
kindlein dem Johannes einen Vogel aus der Hand
genommen / er deswegen im Kopf krazt; wie-
der eine kleine Geburt Chriſti / ein holdſelig Ma-
rienbild / welches das Kindlein JEſus auf der
Schoß haͤlt; abermals eine nackend⸗ und ſchlaffen-
de Venus, ſo ein Satyr entblöffet / item die Ver-
maͤhlung Chriſti mit der heiligen Jungfrauen Ca-
tharina / das Chriſtkindlein und Johann Baptiſta /
ſwie ſie ſich freundlich empfangen / ein Marienbild
und das Kindlein JIEſus bey einem Chor Engel /
ſvie 8. Rochus den Armen Almoſen austheilet.
Die Flucht in Egypten zu Fuß / worinnen einem
Eſel der Engel Gras zureicht / ein Marienbild im
Himmel / und Johann Baptiſta / vie er dem Chriſt-
kindlein ein damm præſentirt; mehr ein kleines
laͤnglichtes Stuͤcklein / wie Ehriſtus vom Creutz

AN NI.
RA Z dzet

Stuck.

get / das Haupt aber in Marien Schoß hat / wel-
che klaͤglich darüber in Ohnmacht fallet / Johannes



aufs beweglichſte anzuſehen / aus ſwelchem allem
dann ihm nun billich das hoͤchſte Lob gebuͤhret.
Dieſem iſt auch gefolgt der trefliche FRIDE-
RICH BAROIIO von Urbino, der von ſeiner
eignen inyention 3fvar wenig gemacht / aber die
Sach doch ſehr vernuͤnftig verſtanden / und ſelbſt
in Kupfer geaͤzt / als erſtlich ein groſſes Blat / wor-
auf Chriſtus im Himmel / neben ſeiner Mutter /
S. Nicolaus aber unten auf der Erden ſtehet / und
dem knienden Franceſco die benediction gibet /
darnach auch in gleicher Groͤſſe den Engliſchen
Gruß / der von dem niederknienden Engel Gabriel
angekuͤndet / und von der Jungfrauen Maria gar
andaͤchtig empfangen worden; weiters ein kleiners
Marienbild mit dem Chriſtkindlein in beeden Ar-
men / und andere mehr dergleichen. }
Zu Siena war gleichfalls der berühmte VEN-
TUKA SALIMBEN, als der ſehr viel Zierlich-
keiten in Kupfer gebracht / und darunter die Stadt
iena ganz in Grund gelegt. Unter andern aber
befand ſich das Leben der H. Catharinen von Senis
ſehr anmuhtig / wie auch ſonſt zu einem Buͤchlein
bemeldter H. Seneſiſchen Catharina ganzes Le-
ben / auf halb folio in 30. Blattern / mit noch mehr
anderen von feiner Hand gefaͤrtigten Werken. Die-
ſem folgete ferner ANTONIO TEM PES T von
Florenz / und war ein inventiber Zeichner mit ver-
wunderlicher Geſchwindigkeit. Er aͤzte in Kupf-
ſer allerley Art von Jagden / daß ſie nicht wol na-
tuͤrlicher koͤnten erſonnen werden / wie auch die
ſieben Wunderwerke der Welt / desgleichen die
Bataglien vor Julius Cæſar, die jenige von dem
groſſen Alexander , ganze bibliſche Figuren / den
Orlando, Furioſo, Tacito, und ein abſonder-
liches Pferd-Buͤchlein / die Eremiten / die zwoͤlf

209 |

Des FRI-
DERICH
BARO-

TIO Aez-
werke.

VENTI.
RA SA-

LIMBEN
von Siena.

ANTO-
N10
TEM
PES T von

Florenz.

Roͤm. Kaͤiſer zu Pferd / auch mehr andere groß und
ruhmwuͤrdige
Stadt Rom / auf 8. groſſe folien in Grund gelegt /
ausgehen laſſen / mit ſolcher perfection, daß al-
les darinnen ſo wol von den fuͤrnehmſten / als auch
geringſten Gebaͤuden / Gaſſen und Straſſen ganz
erkanntlich gefunden werden mag.
So hatte auch GUIDO BOLOGNESE ſie-
ben biß acht Marien und zwey 8. Hieronymus-
Bilder / den Mars und Apollo, den Engel Cus-
doien, La Pittura , die Mutter Gottes mit
S. Anna / auch zwey mit Joſeph / den Erz- Engel
Michael / neben der gleichen mehr von ſeiner Hand /
ans Tagliecht kommen laſſen. Dergleichen auch
II Guarcin da Cento gethan / und etliche von
ſeiner Hand verfärtigen wollen. Hernacher ent-
ſtunde GIOAN BENEDET CAS TIIION Ge-
nouies, und aͤzte viel nach ſeinen gemahlten Wer-
ken / darunter ſonderlich ein Diogenes, welcher
mit der Laterne Menſchen ſuchet / auch ein Chri-
ſtus / wie Er den todten Lazarum erwekt / auch wie
bey einer Fontana ein Silenus mit der Pfeiffen
raſtet / eine Paſtorella aber mit der ymbaln
aufmachet; wobey artige Ruinen / Antiche Va.
ſen / Statuen und anders mit allerley Laubwerk
uͤberwachſen ſtehen / alſo auch wie unter den alten
uinen ein Sepultur bey Nacht eroͤffnet / und
mit brennendem Wind -Liecht die Circe des Achil-
les Waffen findet. Ferner unter der Erden ſelt-
ſame Gebaͤude

— mit Magdalena / neben andern heiligen Franen /




GUIDO
BOLO-
GNESE.

G10 ANU
B E N E-

STILIO:
Nx.

.
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