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Sandrart, Joachim von
L' Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste (Bd. 2,2): Von der Scvltura oder Bildereykvnst — Nürnberg, 1679

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https://doi.org/10.11588/diglit.1285#0005
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S wird von denen er-
fahrenſten iederzeit da-
vor gehalten / daͤß zu
Betireiffung des kech-
ten Grunds der Zeich-


.
er
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nofhigen terſchied und aͤuſſerliche Doll
Fommenheit überfehen auch alfo fehr leicht
Ferdurch geirret / und eus der wahren
Eigenſchafft gekominen Andere ſind in der
\ mufculen Saͤrte und Steiffigkeit mit ihret
Einfalt ſo weit verfallen / daß ihre
Zeichnung oder Rupferftuck / wann ſie ge-
gen die Originalia gehalten werden / davon
gantz Feine Gemem̃ſchaft / fondern vielmehr
eine Geichnus haben/ob waͤren fie nach des
' [wild&Sprangers YWerke/oder RubenfcheGe-

mahlden/oder nach theils der leichtẽ Fraͤntzo-





ſen / gefolgt / wo durch die von Rom entlelle-
ne/aus Lieb der Antichen Srudien dermafjen
herleitet woͤrd u in den Iruveg geiaht& daß
fie mit Verluſt der edlẽ Zeitzu grojie Schaden
hereien Damit hununfere Teutfche Nation
Als die zuwelt von den Originalen entlergen/
ündlein jeder ſolche Reiſen nicht thuͤn Ean/
44 Ver den rechten Grund derfelben
habe/und der wahren Eigenſchaft ſich bedie
Hen noͤge: Als hab ich dieſenige mir felbft sum
Studia etwehlte nachtezeichnete berühinte
Statuen/ ohne SErfparung eigener Unkoſten /
durch dieallerberühmtefte/mit Aroffem Sleiß/
in Kupfer zubringen mich befliefſen. Und ob-
Vol 3u weilen einige etwas ſchwaͤcher / in der
Exfahrenhet des Grabſtichels nicht gar hoch
geftiegen/ fo iſt man doch der guten Zeichnung
verſichert. Wir wollen hier nůr meldung chun
von dieſen auserleſenſte antichen/ Bie
meiſtenthels ven Griechen und Italiaͤ
nern weiſſen Marmelſtein gebidet ſeyn
in welchen der alten Griechen Vortreflich
keit / vor allen erſcheint / vor die Antignität-|
Academia zu Rom / mit dero ich hierinnen
offimals Unterredung gepflogen / folche
La grafi maniera Greca, dasift / dÖlever:| .
wunderliche groſſe Art der Griechen ge-
nannt/ und ihnen vor allen das Lob gegeben.
Auch lang vorher und bey Zeit des groffen
Alexanders waren vortreffliche wercke und
Meiſter / in der Bildhauerep/ Architekur
und Mahler⸗Kunſt. Und deſſen ſind diefe
zwey gruͤndliche Urfachen / Erſtlich / * wir
noch diel vortreffüche Wercke bon derfelben
Zeit / als nemlichen unterſchiedliche Statuen|
von Marmorſtein / unter andern auch des A
miyntae und Philippi, als des KroffenAlexan-
ders Por⸗Eltern Medaglien annoch fehen /
auch ſonſten bekandt / daß dazumai ſchon in
Hriechenland viel Städte / mit excellenten
Meiſtern angefüllt geweſen. Die andere
Urſach iſt / daß zu Zeiten Alexandũ die Kunſt
bereits in ſo hoher vollrommenheit geweſen /
daß wir gar nicht beſorgen ſollen / Ib hatte
dazumals die Kunff erſt ihren Anfang ge-
nomnen: Sintemal eben zu der zeit ſehr diell
vom Apelle gemahlte Tafeln / und durch Li-
fippum verf%vtigre Statuen geſehen worden /
— beeder Arbeit mehr der Vollkdmmen:
heit/ als des Alterthums halber / in Preiß
und Würden ſohoch geſtiegen. Sokanman
ja einen Bildhauer / oder Architedten / der
dem Alexander aus dem Berg Arhos fein
Contrafait dergeſtalt zu bilden verfrochen,
daß er in der rechten Hand eine Stadt mig

Aij —
 
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