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ollte es überraschen, am Ende des ersten Buches und als Gchlußapo-
theose die Seligkeit in Gott von dem Groizisten Petrarca verkündet zu
hören, so sei gesagt, daß Petrarca stch keineswegs konsequent zur an-
tiken Philosophie bekehrt hat. Troy der zahlreichen Belehrungen, die
die „Vernunft" über ihr heidnisches Lebensideal gibt, hat Petrarca
zeit seines Lebens nicht seine Hoffnung auf den Gewinn eines ewigen jenseitigen
Lebens durch göttliche Gnade abgelegt. Diese Hoffnung behält das letzte Wort, und
auch der Priester ist als Vermittler der göttlichen Gnade noch anerkannt.
EI In diesem Ginne hat der Petrarca-Meister seine bildliche Darstellung angelegt.
In einer Kirche nimmt der Geistliche die Wandlung vor. Ein mächtiger Engel hat
den Hoffenden ganz in seiner Gewalt, er zwingt den Blick des Betenden auf den Altar
hin. Draußen vor dem Tore der Kirche tobt der Teufel durch die Welt. Vor ihm hat
stch anscheinend ein Mann an das Portal des Gotteshauses gerettet und spricht dort
sein Dankgebet.