der Lutherbibel des Wittenberger Verlegers Lufft
von 15Z4 zum Werke hinzu; es müßten die drei be-
kannten Signaturen Hw, Hpp und I B zusam-
men mit höchst zweifelhaften neugefundenen „Si-
gnaturen" bald als Künstler-, bald als Holzschnei-
derzeichen erklärt werden, von sonstigen vermeint-
lichen Beobachtungen in bezug auf Sinnbilder und
Bildnisse ganz abgesehen.
vgl. M. Gräfin Lanckoronska: Der Petrarca-Mei-
ster, eine vorläufige Mitteilung --- Gutenberg-
Jahrbuch 1952, S. IIIff.
Lanckoronska: Der Petrarca-Meister als Mono-
grammist HP— Ltultii'era I>savi8, Bd. IX, 1952,
S.128 ff.
Lanckoronska: Der Petrarca-Meister und die Refor-
mation — Imprimatur I95Z, S. I62ff.
Lanckoronska: Selbstbildnisse des Petrarca-Meisters
— Ltnltilera Xavis, 1955, G. 5Iff.
2» Frau Dr. Irmgard Hoeß, Jena, hatte die Freund-
lichkeit, uns ihre noch unveröffentlichte Arbeit über
Spalatin zugänglich zu machen und ihr Arbeits-
material durchzusehen. Eigene Stichproben im
handschriftlichen Nachlasse Spalatins im Landes-
hauptarchiv Weimar brachten ebenfalls kein Er-
gebnis. Es hat den Anschein, als ob alle Verhand-
lungen zwischen Spalatin und den Druckern Grimm
und wirsung, auch wegen der anderen von ihm bei
Grimm und wirsung erschienenen Übersetzungen
mit Illustrationen des Petrarca-Meisters (Eras-
mus, die Llage des Frids 1521; St. Augustin, Von
den 12 Staffeln der Mißbrauchung 1521), mündlich
geführt worden seien.
4° Th.Musper: Die Holzschnitte des Petrarca-Meisters,
München 1H27, S.2Z.
" Ludw. Baldaß: Der Künstlerkreis Kaiser Maxi-
milians, Wien 1925, S. 45.
A. Schulz: Der weißkunig — Jahrbuch der Kunst-
sammlungen des Kaiserhauses, Bd. 6, Wien 1888,
S. XXVI.
S. Laschnitzer: Der Theuerdank — Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 8, Wien
1888, S. IZ ff.
4b Mer die Einflüsse der Illustrationen des „Narren -
schiffes" und des Straßburger „Virgil" von 1562
wird bei Erklärung der Darstellungen gesprochen
werden. Sonst kann nur eine direkte Übernahme aus
dem Augsburger Kunstkreise festgeftellt werden: die
Werkstatt der Metallarbeiter (Mu. 164, S. 99) ist
hinsichtlich der Werkbank, des Schmelzofens mit
Blasebalg und Gestänge doch offenbar stark von
Burykmairs Holzschnitt im „weißkunig" abhängig,
der bei Schulz: Der weißkunig — Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 6, Wien
1888, auf S. 109 steht.
Zu einer Entlehnung aus Dürers Holzschnittwerk
vgl. die Anmerkung zu Seite 566 bei Mu. 284.
44 S. Laschnitzer: Der Theuerdank --- Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 8, Wien
1888, S. 116, wobei noch zu ergänzen:
Boccaccio: Vornemste Historien, Augsburg, Stap-
ner, 1555 und
Boccaccio: Ein schön Lronica, Augsburg, Stap-
ner, 154Z.
4^ Der von Th. Musper: Die Holzschnitte des Petrarca-
Meisters, München 1927, S. 25, Anm. 4 als beson-
derer Beweis für enge Beziehungen zwischen Burgk-
mair und dem Petrarca-Meister angeführte Holz-
schnitt im British Museum in London mit der Wid-
mung „Lmieo suo H. Holbeinio sinZularo Z. Lurß-
nmirns anno 8. 1520" hat keine Beweiskraft, weil
diese Dedikation in der von Musper zitierten Beschrei-
bung bei Dodgson, Lataloßuo ok earl^ Oerrnan snä
^lemisb n-ooäcuts, Vol. II, London 1911, S. 176,
Nr. 8Z doch ausdrücklich als gefälscht bezeichnet
worden ist.
4° M. Gräfin Lanckoronska in Gutenberg-Jahrbuch
1952, S. IIIff.
" Die philologische Forschung sollte sich einmal um
die Feststellung bemühen, an welchem Punkte des
2. Buches des „Trostspiegels" Spalatins Überset-
zung beginnt. Der Vergleich seiner Übersetzung mit
dem Urtexte könnte Urteile über seine Gesinnung
gestatten; auch wäre es möglich, daß die Holzschnitte
des Petrarca-Meisters auf seine Übersetzung „abge-
färbt" haben, wie es in der seit 1559 für den „Trost-
spiegel" benutzten Übersetzung des Stephan Vigi-
lius ganz offensichtlich der Fall ist.
4b Die Einwände, die gegen diese Theorie mit dem Hin-
weis auf die Zunftgeseye der Zeit gemacht werden
könnten, sind uns bekannt. Doch ist zu bedenken, daß
damals die Buchdrucker noch nicht zu Zünften zu-
sammengeschlossen waren, und daß auch die Maler
oft in fremden Zünften hospitierten,weil am Ort keine
ausgesprochenen Malerzünfte vorhanden waren.
4" wilh. Fracnger: Altdeutsches Bilderbuch, Leipzig
1956, S.9ff.
b° Um Unklarheiten zu vermeiden, möchten wir noch
erklären, daß der Petrarca-Meister, wie die anderen
bildenden Künstler seiner Zeit, die Zeichnungen auf
den Holzstöcken geschaffen hat. Nach diesen schwarz
auf weißem Grunde stehenden „Rissen" haben dann
berufsmäßige Formschneider die Druckftöcke ge-
schnitten. wenn wir trotzdem von den „Holzschnit-
ten" des Petrarca-Meisters sprechen, dann geschieht
es nach der Gewohnheit, die es auch erlaubt, von
Dürers „Holzschnitten" zur Apokalypse zu sprechen.
^4 Nach Angaben der Vorrede des Herausgebers zu
„Licero, Vom Alter", datiert 1522, gedruckt in „Der
Teutsch Licero" Augsburg 1546, Bl. 21b.
bb Dagegen ist zu bestreiten, daß Porträts in den Bil-
dern zum Licero Vorkommen, wie Lanckoronska
in Imprimatur, XI, S. 162 ff. erklärt. Es gehört
Z44
von 15Z4 zum Werke hinzu; es müßten die drei be-
kannten Signaturen Hw, Hpp und I B zusam-
men mit höchst zweifelhaften neugefundenen „Si-
gnaturen" bald als Künstler-, bald als Holzschnei-
derzeichen erklärt werden, von sonstigen vermeint-
lichen Beobachtungen in bezug auf Sinnbilder und
Bildnisse ganz abgesehen.
vgl. M. Gräfin Lanckoronska: Der Petrarca-Mei-
ster, eine vorläufige Mitteilung --- Gutenberg-
Jahrbuch 1952, S. IIIff.
Lanckoronska: Der Petrarca-Meister als Mono-
grammist HP— Ltultii'era I>savi8, Bd. IX, 1952,
S.128 ff.
Lanckoronska: Der Petrarca-Meister und die Refor-
mation — Imprimatur I95Z, S. I62ff.
Lanckoronska: Selbstbildnisse des Petrarca-Meisters
— Ltnltilera Xavis, 1955, G. 5Iff.
2» Frau Dr. Irmgard Hoeß, Jena, hatte die Freund-
lichkeit, uns ihre noch unveröffentlichte Arbeit über
Spalatin zugänglich zu machen und ihr Arbeits-
material durchzusehen. Eigene Stichproben im
handschriftlichen Nachlasse Spalatins im Landes-
hauptarchiv Weimar brachten ebenfalls kein Er-
gebnis. Es hat den Anschein, als ob alle Verhand-
lungen zwischen Spalatin und den Druckern Grimm
und wirsung, auch wegen der anderen von ihm bei
Grimm und wirsung erschienenen Übersetzungen
mit Illustrationen des Petrarca-Meisters (Eras-
mus, die Llage des Frids 1521; St. Augustin, Von
den 12 Staffeln der Mißbrauchung 1521), mündlich
geführt worden seien.
4° Th.Musper: Die Holzschnitte des Petrarca-Meisters,
München 1H27, S.2Z.
" Ludw. Baldaß: Der Künstlerkreis Kaiser Maxi-
milians, Wien 1925, S. 45.
A. Schulz: Der weißkunig — Jahrbuch der Kunst-
sammlungen des Kaiserhauses, Bd. 6, Wien 1888,
S. XXVI.
S. Laschnitzer: Der Theuerdank — Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 8, Wien
1888, S. IZ ff.
4b Mer die Einflüsse der Illustrationen des „Narren -
schiffes" und des Straßburger „Virgil" von 1562
wird bei Erklärung der Darstellungen gesprochen
werden. Sonst kann nur eine direkte Übernahme aus
dem Augsburger Kunstkreise festgeftellt werden: die
Werkstatt der Metallarbeiter (Mu. 164, S. 99) ist
hinsichtlich der Werkbank, des Schmelzofens mit
Blasebalg und Gestänge doch offenbar stark von
Burykmairs Holzschnitt im „weißkunig" abhängig,
der bei Schulz: Der weißkunig — Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 6, Wien
1888, auf S. 109 steht.
Zu einer Entlehnung aus Dürers Holzschnittwerk
vgl. die Anmerkung zu Seite 566 bei Mu. 284.
44 S. Laschnitzer: Der Theuerdank --- Jahrbuch der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses, Bd. 8, Wien
1888, S. 116, wobei noch zu ergänzen:
Boccaccio: Vornemste Historien, Augsburg, Stap-
ner, 1555 und
Boccaccio: Ein schön Lronica, Augsburg, Stap-
ner, 154Z.
4^ Der von Th. Musper: Die Holzschnitte des Petrarca-
Meisters, München 1927, S. 25, Anm. 4 als beson-
derer Beweis für enge Beziehungen zwischen Burgk-
mair und dem Petrarca-Meister angeführte Holz-
schnitt im British Museum in London mit der Wid-
mung „Lmieo suo H. Holbeinio sinZularo Z. Lurß-
nmirns anno 8. 1520" hat keine Beweiskraft, weil
diese Dedikation in der von Musper zitierten Beschrei-
bung bei Dodgson, Lataloßuo ok earl^ Oerrnan snä
^lemisb n-ooäcuts, Vol. II, London 1911, S. 176,
Nr. 8Z doch ausdrücklich als gefälscht bezeichnet
worden ist.
4° M. Gräfin Lanckoronska in Gutenberg-Jahrbuch
1952, S. IIIff.
" Die philologische Forschung sollte sich einmal um
die Feststellung bemühen, an welchem Punkte des
2. Buches des „Trostspiegels" Spalatins Überset-
zung beginnt. Der Vergleich seiner Übersetzung mit
dem Urtexte könnte Urteile über seine Gesinnung
gestatten; auch wäre es möglich, daß die Holzschnitte
des Petrarca-Meisters auf seine Übersetzung „abge-
färbt" haben, wie es in der seit 1559 für den „Trost-
spiegel" benutzten Übersetzung des Stephan Vigi-
lius ganz offensichtlich der Fall ist.
4b Die Einwände, die gegen diese Theorie mit dem Hin-
weis auf die Zunftgeseye der Zeit gemacht werden
könnten, sind uns bekannt. Doch ist zu bedenken, daß
damals die Buchdrucker noch nicht zu Zünften zu-
sammengeschlossen waren, und daß auch die Maler
oft in fremden Zünften hospitierten,weil am Ort keine
ausgesprochenen Malerzünfte vorhanden waren.
4" wilh. Fracnger: Altdeutsches Bilderbuch, Leipzig
1956, S.9ff.
b° Um Unklarheiten zu vermeiden, möchten wir noch
erklären, daß der Petrarca-Meister, wie die anderen
bildenden Künstler seiner Zeit, die Zeichnungen auf
den Holzstöcken geschaffen hat. Nach diesen schwarz
auf weißem Grunde stehenden „Rissen" haben dann
berufsmäßige Formschneider die Druckftöcke ge-
schnitten. wenn wir trotzdem von den „Holzschnit-
ten" des Petrarca-Meisters sprechen, dann geschieht
es nach der Gewohnheit, die es auch erlaubt, von
Dürers „Holzschnitten" zur Apokalypse zu sprechen.
^4 Nach Angaben der Vorrede des Herausgebers zu
„Licero, Vom Alter", datiert 1522, gedruckt in „Der
Teutsch Licero" Augsburg 1546, Bl. 21b.
bb Dagegen ist zu bestreiten, daß Porträts in den Bil-
dern zum Licero Vorkommen, wie Lanckoronska
in Imprimatur, XI, S. 162 ff. erklärt. Es gehört
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