Scherf, Johann Christian Friedrich [Editor]; Meyersche Buchhandlung [Editor]; Meyer'sche Hofbuchhandlung [Editor]: Lippisches Dispensatorium: Aus der lateinischen Urschrift verdeutscht, verbessert und vermehrt (1. Theil) (Lemgo: in der Meyerschen Buchhandlung, 1799) [VD18 90785266]

Avzeney • Apothekermittel&us dem Mineral?. 7 5
Theilen reinem Spiessglanzmetall und einem Theil
Schwesel besteht. Es ist schwer, auswendig rauh, von
schwarz-oder bleygrauer Farbe, ohne Geruch und Gc-
schmack, sehr brüchig, und inwendig glänzend und
strahlicht. Man wählt die dichteren und schwerern
Masien oder Kuchen, die-im Queerbruch nur sehr we-
nig glänzen und gleichsam getäfelt scheinen, im Bruch
nach der Länge aber breite und lange, sehr glänzende blau-
graue, theils parallele theils überzwerch laufende Strei-
fen haben. Recht guter roher Spiessglanz tnuss gepul-
vert im Schmelzfeuer endlich auch ganz verfliegen , und
nichts zurüeklafsen. Die von dem untern spitzigern
Theil des Kuchens abgescblagene Portion ist besier als
der obere breite Theil, der leichter, schlackichter,
schwefelreicher und minder metallisch ist, man muss
sieh also zu den Arzeneyen nur des untern spitzigern
Theils bedienen. Roher Spiessglanz, der leicht und
schwammicht ist, inwendig Blasen hat, und hesten Strei-
sen sehr schmal und klein und völlig unregelmassigl sind,
und der gepulvert im Schmelzfeuer Unreinigkeiten ?und
Spuren von andern Metallen zurücklässt, tnuss verwor-
fen werden. Zuweilen erhält man gewiße Bleyerze
für rohen Spiessglanz, allein diese sind im Bruch blätte-
richt und nicht gestreift, und lassen sich auch InSalpeter-
säure, aber nicht in Königswaster, aussösen, da der
ächte rohe Spiessglanz durch die Salpetersäure in ein
weisses Pulver verwandelt und in Königswasier aufge-
löst wird. In Ungarn, Siebenbürgen, Kärnthen,
Böhmen und auch in Sachsen baut man auf Spiess-

glanz,