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Leo Schidlof's Kunstauktionshaus <Wien; Paris> [Hrsg.]
Sammlung Warneck: Versteigerung ... (1): Versteigerung: Freitag, den 11. April 1924 — Wien, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.33134#0046
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AUGUSTIN, JEAN-BAPTISTE-JACQUES.

Geb. St. Die 1759, gest. Paris 1832. Er kam 1781 nach Paris, wo er es bald
zu großer Beriihmtheit brachte. Unter Napoleon I. wurde er häufig vom
Hofe beschäftigt, doch kam er gegen Isabey, der die spezielie Gunst des
Kaisers besaß, nicht auf. Umsomehr wurde er nach der Rückkehr der Bour-
bonen gefeiert. Ludwig XVIII. ernannte ihn 1814 zu seinem Kabinettmaler,
1821 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

18 — Porträt des Herzogs von Berry in griiner Uniform
mit silbernen Epanlettes, gelbem Kragen und blauem
Ordensband.

Signiert: Augustin juin 1814. Elfenbein, oval, 9'5:7‘5 cm

Feuervergoldeter, ziselierter Original-Bronzerahmen.

Ähnliche Darstellungen des Herzogs von Berry, gleichfalls von Augustin,
jedoch in anderer Tracht, befinden sich in den Sammlungen Neuburg
(Leitmeritz) und Leo Schidlof (Wien), beide aus dem Jahre 1820.

Henri Bouchot schreibt in La miniature francaise S. 167 : „ . . le 15. septembre
1814 le roi Louis XVIII. le nommait peintre ordinaire de son Cabinet, ceci
sur le vu des trois miniatures, le Roi, le duc de Berry, le duc d’Orleans,
commencees en mai et tout juste terminees pour le Salon de cette annee . .“
In Anbetracht der Datierung „juin 1814“ unterliegt es wohl keinem Zweifel,
daß obige Miniatur eines der drei Werke ist, auf Grund deren Augustin
zum Kabinettmaler ernannt wurde und welche im Salon 1814 ausgestellt
waren.

Abbildung Tafel II.

AUGUSTIN, JEAN-BAPTISTE-JACQUES.

19 — Bildnis eines Herrn in blauem Rock, roter Weste
und weijler Halsbinde. Er ist in einer Landschaft stehend
dargesteilt und hätt in der Rechten ein Schriftstück.

Elfenbein, rund, Durchm. 7‘8 cm
Signiert (links gben auf dem Hause): Augustin 1795.

Auf blonder Schildpattdose mit Quatre-couleurs-Goldreif und Goldmontierung.

Das Schriftstück ist deutlich leserlich und enthält folgendes Gedicht:

En ville! aux champs, dehors, chez moi
Te plaire est toute mon envie,

Enfin en toi, par toi, pour toi
Je respire et tiens ä la vie
Ma bien aimee, 6 mon tresor,

Qu’ajouterai-je ä ce langage
Dieux que je t’aime et bien encore
Je voudrais t’aimer d’avantage!

Abbildung Tafel III.
 
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