Vatter vnd Mutter deß morgens kommen / mit
jren reunden / zu der ochzeit / ſo hat deß Breuti-
gams mutter ein trinckgeſchir bereitet / das hat mit-
ten an dem boden ein loch / das fuͤllet ſie voll Weins /
helt ein finger darfuͤr / beut der Braut Mutter zu-
trincken / thut den Finger von dann / ſo rinnt der
Wein vnden auß / als denn ſpricht deß Breutgams
Mutter zu der Braut Mutter: So gantz iſt dein
Tochter geweſen / das iſt denn ð Braut Vatter vnd
Mutter ein groſſe ſchande / vnd geben ſie denn der
Braut Vatter vnd Mutter wider / daß ſie jrs heim-
fuͤhren / ſprechen / ſie wolten jhrem Son eine reine
Magd gehabt haben / das ſey jhr Tochter nicht ge-
weſen / So kompt denn jr Prieſter / vnd die Prieſter
die da ſeyn / die bitten deß Breutigams Vatter vnd
Mutter vmb gnad/ gehen denn zn jrem Son deim
Breutigam / fragen jhn / ob er ſie noch haben wil/
ſpricht er ja / ſo gebens jhm die Prieſter / vnd die er-
barn Leut die darumb geredt haben / ſagt er aber
nein / ſo ſind ſie on alle recht geſcheiden / was ſie jhm
denn zu heurat bracht hat / das gibt er jr alles wi-
der / vnd was er jr denn geſchenckt hat von kleidern /
das muß ſie jhm auch wider geben / darnach mag er
wol ein ander Weib nemmen / vnd ſie ein andern
Mann. Man find auch viel Leut in Armenia / die
die gewohnheit auch haben / die leyden heiſſen die
Jorgiten Kurtzi / vnd die Jeſſen Affs.
Von Armenia vnd jrem Stand
vnd ſitten.
S ij
Nach
jren reunden / zu der ochzeit / ſo hat deß Breuti-
gams mutter ein trinckgeſchir bereitet / das hat mit-
ten an dem boden ein loch / das fuͤllet ſie voll Weins /
helt ein finger darfuͤr / beut der Braut Mutter zu-
trincken / thut den Finger von dann / ſo rinnt der
Wein vnden auß / als denn ſpricht deß Breutgams
Mutter zu der Braut Mutter: So gantz iſt dein
Tochter geweſen / das iſt denn ð Braut Vatter vnd
Mutter ein groſſe ſchande / vnd geben ſie denn der
Braut Vatter vnd Mutter wider / daß ſie jrs heim-
fuͤhren / ſprechen / ſie wolten jhrem Son eine reine
Magd gehabt haben / das ſey jhr Tochter nicht ge-
weſen / So kompt denn jr Prieſter / vnd die Prieſter
die da ſeyn / die bitten deß Breutigams Vatter vnd
Mutter vmb gnad/ gehen denn zn jrem Son deim
Breutigam / fragen jhn / ob er ſie noch haben wil/
ſpricht er ja / ſo gebens jhm die Prieſter / vnd die er-
barn Leut die darumb geredt haben / ſagt er aber
nein / ſo ſind ſie on alle recht geſcheiden / was ſie jhm
denn zu heurat bracht hat / das gibt er jr alles wi-
der / vnd was er jr denn geſchenckt hat von kleidern /
das muß ſie jhm auch wider geben / darnach mag er
wol ein ander Weib nemmen / vnd ſie ein andern
Mann. Man find auch viel Leut in Armenia / die
die gewohnheit auch haben / die leyden heiſſen die
Jorgiten Kurtzi / vnd die Jeſſen Affs.
Von Armenia vnd jrem Stand
vnd ſitten.
S ij
Nach