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Schiltberger, Hans
Ein wunderbarliche vnnd kurtzweilige History: Wie Schildtberger, einer auß der Statt München in Beyern, von den Türcken gefangen, in die Heydenschafft geführet, vnd wider heimkommen ist, sehr luostig zu lesen — Frankfurt a.M., [circa 1570] [VD16 S 2879]

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https://doi.org/10.11588/diglit.11866#0151
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heilig Saerament gemacht werd / Sie ſprechen
auch es ſey nicht recht daß man das Brot verkauf-
fen ſol / als ander Brod / Sie wandlen das heilig
Sacrament nur mit Wein / vnd nicht mit waſſer /
Auch die / die Meß haben woͤllen / ſtehen all mit ein-
ander vber / vnd darff keiner nicht wandlen / biß der
der auff dem aupt Altar wandelt / ſo wandeln ſie
denn alle mit einander / Sie laͤſen auch das Euan-
gelium gegen auffgang der Sonnen / vnd welcher
Prieſter Meß hat / der darff denſelbigen tag nach
der Metten nicht ſchlaffen / vnd wenn er Meß wil
haben / ſo ſol er vor drey tag nit bey ſeinem Weib li-
gen vnd ein hinnach / Auch laſſen ſie keinen Diacon /
noch keinen geweihten zum Altar / er ſey denn ein
Pricſter / So ſol auch kein Mann noch kein rauw
bey der Meß ſtehen / ſie haben denu gebeichtet / Auch
ſol kein rauw in die Kirch gehen / die jre recht hab/
Vnd wer gegen dem anderen einen haſſoder feind-
ſchafft hat / der muß vor der Kirchen ſtehen / man
leßt jhn mit hineyn biß er verrichtet wirdt / So ſingt
auch Frauw vnd Mann das Pater noſter vnd den
glauben mit dem Prieſter / der die Meß hat / Sie ge-
ben auch den jungen Kinden das Sacrament / Die
Prieſter ſcheren jr har vnd jr baͤrt nit ab / zum hei-
ligen oͤl haben ſie balſam / denn jr Patriarch gibt
dem Soldan groß gut fuͤr balſam / den ſchicket er
denn auß in ſeine Biſtumb / Wenn einer Prieſter wil
werden / ſo muß er viertzig tag vnd naͤcht in der kir-
chen ſeyn / vnd wenn denn die viertzig tag anß ſeyn / ſo
ſinget er denn ſein erſte Meß / denn fuͤhrt man jhn
hin in ſein Hauß mit geſang / in ſeinem Meßge-
wand / ſo kompt denn ſein Hauß frauw vnd ſeine
T ij KRinder
 
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