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Schink, Johann Friedrich
Zusätze und Berichtigungen zu der Gallerie der teutschen Schauspieler und Schauspielerinnen — Wien, 1783 [VD18 12040088]

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https://doi.org/10.11588/diglit.31791#0081
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( 6Z )
Seine Diktion ist edel, und wahr^ und
der Geist des Dichters wird nie von ihm
verwischt. Er weis jedesmal, was er spricht,
und keines seiner Worte fällt auf die Erde.
In der Kunst, Verse zu sagen, ist er vor-
züglich , und hat sich hier Ekhofs grosses
Beispiel sehr zu nuzze gemacht. Er spricht
sie schon und wolklingend. Seine Erzälung
von der Ermordung der Prinzen, als Ty-
rel in Weissens Richard dem dritten, ist
so voll Leben und Warheit, daß man die
blutige Szene zu sehen glaubt; und ich
werde sie schwerlich wieder so hören. Eben
so ist sein Pilades im Vrest und Elektra
ein schönes Beispiel edler Diktzion; und
so weis er den uninteressanten Vertrauten
in der Vers tragödie, durch seine Dicktzion
««ziehend zu machen. Die ehrwürdigen As-
ten des Trauerspiels, die launigen Karak-
tcre des Schauspiels, und einige feine Ka-
rikaturen des Lustspiels, spielt er gleichfals
sehr schön. Vorzüglich aber sind alle die
Rollen, die grosse Diktzion erfoderen, sei¬

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