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Grabmale mit einem Gebete an den Merkur und mit einer
Rache verheißenden Anrede an seinen Vater, dem er eine Locke
weiht. Er sieht einen weiblichen Zug in Trauerkleidern aus
dem Pallaste kommen, welche eine Libation zu dem Grabe
bringen; und da er seine Schwester darunter zu erkennen 5
glaubt, tritt er mit dem Pylades zurück, um sie erst zu be-
lauschen. Der Chor, der aus kriegsgefangnen Trojanischen
Mädchen besteht, offenbart rn emem unter weh¬
vollen Gebehrden, den Anlaß seiner Sendung, nämlich ein
schreckendes Tranmgesicht, welches Klytämnestra gehabt; er fügt w
dunkle Ahndungen von der bevorstehenden Rache der Blut-
schuld hinzu, und beklagt sein Loos einer ungerechten Herr-
schaft dienen zu müssen. Elektra befragt den Chor, ob sie
den Auftrag ihrer feind- s272^j feligen Mutter vollführen,
oder das Opfer stillschweigend ausgießen soll, und verrichtet^
auf den Rath desselben gleichfalls ein Gebet an den unter-
irdischen Merkur, und an die Seele ihres Vaters, für sich
selbst und den abwesenden Orest, daß er als Rächer erscheinen
möge. Beym Ausguß des Opfers wehklagt sie mit dem
Chor um den Abgeschiednen. Hierauf geräth sie durch die 20
gefundne den ihrigen an Farbe A/eie/rMcke Haarlocke und die
Fußstapfen um das Grab her auf die Vermuthung, ihr Bruder -
seh da gewesen, und wie sie darüber vor Freuden außer sich
ist. tritt er hervor uud giebt sich zu erkennen. Ihre Zweifel
überwindet er vollends durch Vorzeigung eines von ihr selbst 25
gewebten Gewandes, sie überlassen sich ihrer Freude; er ver-
richtet ein Gebet an Zeus, und giebt kund, wie ihn Apollo
unter den schrecklichsten Androhungen der Verfolgung von den
Erinnyen seines Vaters berufen habe, die Schuldigen an dessen
Tode auf dieselbe Art, nämlich durch List umzubringen. Nun Zo
folgen Gesänge des Chors und der Elektra, welche theils
Gebete an den Abgeschiednen und die unterirdischen Gottheiten
enthalten, theils alle Beweggründe zu der That, besonders
aus Tode Agamem- s272dj non in
das Gemüth rufen. Orest erkundigt sich nach dem Traum- 35
gesicht, welches die Klytämnestra zu dem Opfer vermocht und
erfährt daß sie einen Drachen in der Wiege als Kind an die
Grabmale mit einem Gebete an den Merkur und mit einer
Rache verheißenden Anrede an seinen Vater, dem er eine Locke
weiht. Er sieht einen weiblichen Zug in Trauerkleidern aus
dem Pallaste kommen, welche eine Libation zu dem Grabe
bringen; und da er seine Schwester darunter zu erkennen 5
glaubt, tritt er mit dem Pylades zurück, um sie erst zu be-
lauschen. Der Chor, der aus kriegsgefangnen Trojanischen
Mädchen besteht, offenbart rn emem unter weh¬
vollen Gebehrden, den Anlaß seiner Sendung, nämlich ein
schreckendes Tranmgesicht, welches Klytämnestra gehabt; er fügt w
dunkle Ahndungen von der bevorstehenden Rache der Blut-
schuld hinzu, und beklagt sein Loos einer ungerechten Herr-
schaft dienen zu müssen. Elektra befragt den Chor, ob sie
den Auftrag ihrer feind- s272^j feligen Mutter vollführen,
oder das Opfer stillschweigend ausgießen soll, und verrichtet^
auf den Rath desselben gleichfalls ein Gebet an den unter-
irdischen Merkur, und an die Seele ihres Vaters, für sich
selbst und den abwesenden Orest, daß er als Rächer erscheinen
möge. Beym Ausguß des Opfers wehklagt sie mit dem
Chor um den Abgeschiednen. Hierauf geräth sie durch die 20
gefundne den ihrigen an Farbe A/eie/rMcke Haarlocke und die
Fußstapfen um das Grab her auf die Vermuthung, ihr Bruder -
seh da gewesen, und wie sie darüber vor Freuden außer sich
ist. tritt er hervor uud giebt sich zu erkennen. Ihre Zweifel
überwindet er vollends durch Vorzeigung eines von ihr selbst 25
gewebten Gewandes, sie überlassen sich ihrer Freude; er ver-
richtet ein Gebet an Zeus, und giebt kund, wie ihn Apollo
unter den schrecklichsten Androhungen der Verfolgung von den
Erinnyen seines Vaters berufen habe, die Schuldigen an dessen
Tode auf dieselbe Art, nämlich durch List umzubringen. Nun Zo
folgen Gesänge des Chors und der Elektra, welche theils
Gebete an den Abgeschiednen und die unterirdischen Gottheiten
enthalten, theils alle Beweggründe zu der That, besonders
aus Tode Agamem- s272dj non in
das Gemüth rufen. Orest erkundigt sich nach dem Traum- 35
gesicht, welches die Klytämnestra zu dem Opfer vermocht und
erfährt daß sie einen Drachen in der Wiege als Kind an die