Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schlosser, Julius von
Die Kunstliteratur: ein Handbuch zur Quellenkunde der neueren Kunstgeschichte — Wien, 1924

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6715#0322
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bibliographie.

303

Einzelne Fragen der Textkritik sind noch in folgenden Schriften behandelt. Zusammen-
fassend in der bekannten geistreichen Weise des Autors von Berenson, Vasari in the
light of recent publications in seinem Buche: Study and criticism of Italian Art, London
1901 (deutsch von Zeitler, Leipzig 1902). Kämmerer, Die neuere Quellenkritik Vasaris,
Sitzungsberichte der kunsthistor. Gesellschaft in Berlin 1893. Gronau, Die Quellen der
Biographie des Antonello da Messina, Repert. f. Kunstw. XX, 353. Morsolin, Valerio
Vicentino nelle vite di G. Vasari, Atti del R. Istituto Veneto, Ser. VI, vol. IV (1885/86),
J.P.Richter, Notes to Vasaris lives of the painters, London, Bell I9O2. Modigliani,
Guillaume Marcillat, Note critiche alla vita del maestro vetraio scritta dal Vasari, Annales
internationales d'histoire, Congres de Paris, 1900, 7. Section, Paris 1902, p. 157 f. Masaccio,
Le fonti.della biografia Vasariana, in Miscellanea dell'arte I903, 155 (Zusammenfassung
der Stellen von Landino an, Vergleich der I. und 2. Auflage etc.). Cianci, G. Vasari e
F. Solimena, Atti deü'Accademia Pontoniana IX (1904). Hörne, A commentary upon
Vasaris Life of Jacopo dal Casentino, Rivista d'arte VI (1909). Einen Beitrag zur Vasari-
kritik hat auch Chr. Hülsen, Morto da Feltre, Mitt. des Kunsthist. Instituts in Florenz II
(1916^ gegeben.

Die verschiedenen Ausgaben Vasaris sind zuerst zusammengestellt und kritisch beleuchtet
in Comollis Bibliografia storica-critica dell'architettura civile, Rom 1798, II, I ff. Dazu
Fiorillos Aufsatz: Literarisch-kritische Untersuchungen über die verschiedenen Ausgaben
von Vasari, Kleine Schriften I, 99. Ein merkwürdiger Versuch, Vasaris Terminologie in einem
Spezialfall darzustellen, rührt von John Grace Freeman her; Tlie maniera of Vasari, London
1867. Es ist eine vollständige, alphabetisch geordnete Sammlung aller Stellen, in denen dieses
wichtige Schlagwort vorkommt, mit fleißigen Registern versehen. Über Vasaris Sammlung
von Handzeichnungen Wyatt, II libro de'disegni del Vasari, Gazette des Beaux-arts 1859,
vol. IV, 339 f. (mit Zusammenstellung der bezüglichen Äußerungen in Vasaris Viten). Vgl. auch
die Anmerkung Wickhoffs in seinem Katalog der italienischen Handzeichnungen der Alber-
tina (Jahrbuch der kunsthistor. Sammlungen XII. Scuola Venez. 17). Über Vasaris Haus in
Florenz (heute verschwunden) und seine Gemäldesammlung bringt ein jüngerer Zeitgenosse,
Bocchi in seinen Bellezze di Firenze (1591) wertvolle Angaben (in Cinellis Bearbeitung
vou 1677, p. 305 f.). Endlich ein Versuch allgemeiner Art: Obernitz, Vasaris allgemeine
Kunstanschauung auf dem Gebiete der Malerei, Straßburg 1898, fleißig, aber nicht weit unter
die Oberfläche dringend.

Das wichtige Kapitel der angeblichen Helfer Vasaris, das neuerdings wieder von
Scoti-Bertinelli, freilich recht ungenügend behandelt wurde, ist gestreift in einer J. F.
gezeichneten Notiz, Ein Helfer Vasaris, im Repert. f. Kunstw. III, 237. Der dort nach
einer wenig zuständigen englischen Quelle gegebene Hinweis auf D. Silvano Razzi ist schon
in der älteren italienischen Fachliteratur behandelt, vgl. Comollis Bibliografia II, 25, Note.
Es handelt sich um die ungeheuerliche, seitdem immer wieder in der Literatur spukende
Behauptung, die noch aus Vasaris eigenen Tagen stammt, nicht er selbst, sondern sein Freund
D. Silvano Razzi sei der eigentliche Autor der Viten. Sie ist zuerst von dem eigenen Bruder
des letzteren, D. Serafino Razzi, in einer Schrift über die Heiligen des Dominikanerordens
aufgestellt worden. Das ganze seltsame Mißverständnis erklärt sich wohl durch das heute
noch auf der Florentiner Nationalbibliothek liegende, druckfertige, mit dem Imprimatur der
geistlichen Zensur von 1615 versehene Machwerk: Compendio delle vite de'pittori (d. i. Vasaris
Werk), ein einfacher und nicht einmal geschickt gemachter Auszug aus Vasari. Zuerst hat
Janitschek in seiner Alberti-Ausgabe (Wiener Quellenschriften XI, 236) darauf verwiesen;
ausführlichere Nachrichten bringt Scoti-Bertinelli 1. c. 102, Note. Endlich sei noch der
Vollständigkeit halber ein anderer alter Plagiator Vasaris erwähnt, weil er in der Biographie
Correggios eine gewisse Rolle spielt. Das ist Ortensio Land] in seinem Buche Sette libri
di cataloghi, 1552. Vgl. außer Meyer, Correggio (1871), p. 10, besonders O. H agen, Correggio
in Rom, Zeitschr. f. bild. Kunst 1916/17, HO.

Vasaris posthum (durch den jüngeren Giorgio Vasari) veröffentlichte Dialoge tragen
 
Annotationen