Verhallt, verklungen jene fernen Tage,
Das Rad der Zeiten rollt' fortan!
Wie frommer Spruch und graue Sage
Weht heut uns die Erinnerung an!
Jedoch die Saat ist herrlich aufgeschossen,
Dem Schosse der Jahrhunderte vertraut,
Ein stark Geschlecht ist ihr entsprossen,
Auf das die Welt mit Ehrfurcht schaut!
Der Zollernaar, vom Rosenflor umschlungen,
Entstieg dem Horst mit mächt'gem Flug,
Siegreich hat er den argen Feind bezwungen,
In's Mark er ihm die scharfen Fänge schlug! — -
Doch Friede ward's, und unsre Heimaterde
Durchfurcht des Landmanns blanker Pflug,
Vergessen ist des Kriegs Beschwerde,
Verharscht die Wunden, die er schlug.
Und starke Hand lenkt weise die Geschicke
Von Badens hohem Fürstenthron,
Wir huld'gen ihm mit frohem Blicke,
Des Friedensfürsten mildem Sohn.
Im Frieden nur kann sich das Glück entfalten,
Nur Freude schwellt zum Lied die Brust,
Wo beide recht in Eintracht walten,
Da wächst die echte Pfälzer Lust! -
So schauen wir an des Jahrhunderts Wende
Zum altersgrauen Schloss empor,
Wie einstmals weben heute tausend Hände
Vereint den reichen Blumenflor!
Und wieder jauchzt es durch die alten Gänge,
Und aus viel tausend Kehlen schallt's;
Durch Jubel und durch Festgesänge:
Gott schütz' die alte, deutsche Pfalz! — —
OSCAR ROBERT ACHENBACH
Heidelberg 1913.
9
Das Rad der Zeiten rollt' fortan!
Wie frommer Spruch und graue Sage
Weht heut uns die Erinnerung an!
Jedoch die Saat ist herrlich aufgeschossen,
Dem Schosse der Jahrhunderte vertraut,
Ein stark Geschlecht ist ihr entsprossen,
Auf das die Welt mit Ehrfurcht schaut!
Der Zollernaar, vom Rosenflor umschlungen,
Entstieg dem Horst mit mächt'gem Flug,
Siegreich hat er den argen Feind bezwungen,
In's Mark er ihm die scharfen Fänge schlug! — -
Doch Friede ward's, und unsre Heimaterde
Durchfurcht des Landmanns blanker Pflug,
Vergessen ist des Kriegs Beschwerde,
Verharscht die Wunden, die er schlug.
Und starke Hand lenkt weise die Geschicke
Von Badens hohem Fürstenthron,
Wir huld'gen ihm mit frohem Blicke,
Des Friedensfürsten mildem Sohn.
Im Frieden nur kann sich das Glück entfalten,
Nur Freude schwellt zum Lied die Brust,
Wo beide recht in Eintracht walten,
Da wächst die echte Pfälzer Lust! -
So schauen wir an des Jahrhunderts Wende
Zum altersgrauen Schloss empor,
Wie einstmals weben heute tausend Hände
Vereint den reichen Blumenflor!
Und wieder jauchzt es durch die alten Gänge,
Und aus viel tausend Kehlen schallt's;
Durch Jubel und durch Festgesänge:
Gott schütz' die alte, deutsche Pfalz! — —
OSCAR ROBERT ACHENBACH
Heidelberg 1913.
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