BÖCKLIN, Arnold
geboren 16. Oktober 1827 iri Basel, erlangte durch Studien auf dem dortigen Gymnasium gründliche
Kenntnisse des klassischen Altertums, die später auf seine künstlerische Richtung einwirkten. 1846
konnte er die Akademie in Düsseldorf beziehen, wo er sich unter Schirmer zuerst der Landschaft
widmete, dann ergriff er in Brüssel die Figurenmalerei, ging 1848 nach Paris und 1850 über Basel nach
Rom, wo er um des Broterwerbs willen für die Kunsthändler Viduten malte, sich an Dreber und Feuer-
bach anschloß und die Umgegend durchstreifte. Nach Basel zurückgekehrt, malte er für die Villa des
Konsuls Wedekind einen Bilderzyklus und ging dann nach München, wo er den Grafen Schack kennen
lernte, für den er mehrere Bilder malte, die ihn von verschiedenen Seiten völlig charakterisieren, nämlich
einen sich geißelnden Anachoreten in Gebirgsgegend, einen vor dem Gotte Pan fliehenden Hirten,
einen Triton u. a. 1858 wurde er an die Kunstschule in Weimar gerufen, wo er eines seiner berühmtesten
Bilder malte „Das Schloß am Meer", das von Piraten überfallen und in Brand gesteckt wird (Museum
in Breslau, später öfter wiederholt), und eine kolossale „Jagd der Diana" (Museum Basel). Auch Weimar
vermochte ihn nicht zu fesseln, schon 1861 ging er wieder nach Rom, wo er 1863 das alle Welt ent-
zückende Porträt seiner Gattin, die noch bedeutendere „Villa am Meere" (Galerie Schack), von tief-
ergreifender Melancholie, bald nachher die überaus heitere Daphnis und Amaryllis und Bacchus als
Patron einer Weinwirtschaft malte, die letztere schon in den später bei ihm beliebten grellen Farben.
In dieser Weise auch die Bilder: „Ein Liebespaar", „Die Faunenfamilie", und in lebensgroßen Figuren
eine „Pieta", die 1873 in Wien ebenso großes Entsetzen erregte wie seine „Kleopatra". Von Rom kehrte
er dann in seine Vaterstadt zurück und malte hier 1869 im Treppenhaus eines Museums drei geniale
und barocke Fresken. 1871 trieb es ihn wieder nach München, wo er sein ebenso phantastisches Porträt
malte, das ihn darstellt, wie er als leidenschaftlicher Musikfreund mit dem Tod hinter sich erscheint,
sodann der schaurige „Zentaurenkampf" (1873, Museum in Basel), das altrömische Maifest „Ceres und
Bacchus" als sein koloriertes Meisterwerk, „Die Meeresidylle" (Galerie Schack), die unschöne „Kreuz-
abnahme", der abgeschmackte „Adam vor dem Paradiese", „Die Gefilde der Seligen" (1878, National-
galerie Berlin), ein meisterhaftes „Frühlingserwachen", „Die Toteninsel (Museum in Leipzig), „Der
gefesselte Prometheus", „Ein Spiel der Wellen" (München), „Das Einhorn im Walde", „Der Eremit"
(1885, Nationalgalerie Berlin), „Susanne im Bade", „Die Himmelskönigin" (1891, Altarbild), und
„Fischpredigt des Heiligen Antonius von Padua". Aus seinem Leben bemerken wir noch, daß er nach
Vollendung der Fresken im Museum Basel wieder nach München fuhr, von 1876 bis 1886 in Florenz
lebte, dann Zürich zum Wohnsitz wählte und 1894 wieder nach Florenz zog. Seine Biographie von
Hendcke 1890.
BREITBACH, Karl
Landschafts- und Genremaler, geboren 14. Mai 1833 in Berlin, bildete sich auf der dortigen Akademie
und in Paris unter Couture, machte Studienreisen in Deutschland, Frankreich und England, malte
anfangs nur Landschaften aus der Mark Brandenburg, Westfalen, aus der Umgegend von Paris und aus
den deutschen Alpen, ging aber später zum ländlichen Genre und zum Porträt über. Unter letzteren
das der Maler Th. Weber und Biermann und des Generalintendanten v. Hülsen. Unter seinen
landschaftlichen Genrebildern nennen wir: „Kirmeslust und Kirmesleid", „Badende Kinder im Dorf-
teich", „Mittagessen", „Rast auf der Jagd", „Dorfparade", „Sommerlust", „Bauernfest in Hessen".
DIRCKS, August
Genremaler, geboren 10. Dezember 1806 in Aurich, gestorben 25. November 1871 in Düsseldorf, wo
er Schüler der Akademie war. Er widmete sich anfangs der Lithographie („Das Findelkind" nach Hub.
Salentin), malte später gemütvolle Genrebilder, unter denen eines der bekanntesten „Der dekorierte
Schulmeister" (Galerie in Düsseldorf) ist.
DOUZETTE, Louis
geboren 25. September 1834 zu Triebsees in Pommern, war anfangs nur Stubenmaler, zeigte aber in
Berlin so großes Talent für die Landschaft, daß er infolge einer Kopie nach Ruisdahl 1864 Schüler von
Hermann Eschke wurde. 1865 machte er eine Studienreise nach Skandinavien, malte die Mitternachts-
sonne und seitdem zahlreiche Landschaften, meistens Mondscheinbilder von großer Virtuosität, bald
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geboren 16. Oktober 1827 iri Basel, erlangte durch Studien auf dem dortigen Gymnasium gründliche
Kenntnisse des klassischen Altertums, die später auf seine künstlerische Richtung einwirkten. 1846
konnte er die Akademie in Düsseldorf beziehen, wo er sich unter Schirmer zuerst der Landschaft
widmete, dann ergriff er in Brüssel die Figurenmalerei, ging 1848 nach Paris und 1850 über Basel nach
Rom, wo er um des Broterwerbs willen für die Kunsthändler Viduten malte, sich an Dreber und Feuer-
bach anschloß und die Umgegend durchstreifte. Nach Basel zurückgekehrt, malte er für die Villa des
Konsuls Wedekind einen Bilderzyklus und ging dann nach München, wo er den Grafen Schack kennen
lernte, für den er mehrere Bilder malte, die ihn von verschiedenen Seiten völlig charakterisieren, nämlich
einen sich geißelnden Anachoreten in Gebirgsgegend, einen vor dem Gotte Pan fliehenden Hirten,
einen Triton u. a. 1858 wurde er an die Kunstschule in Weimar gerufen, wo er eines seiner berühmtesten
Bilder malte „Das Schloß am Meer", das von Piraten überfallen und in Brand gesteckt wird (Museum
in Breslau, später öfter wiederholt), und eine kolossale „Jagd der Diana" (Museum Basel). Auch Weimar
vermochte ihn nicht zu fesseln, schon 1861 ging er wieder nach Rom, wo er 1863 das alle Welt ent-
zückende Porträt seiner Gattin, die noch bedeutendere „Villa am Meere" (Galerie Schack), von tief-
ergreifender Melancholie, bald nachher die überaus heitere Daphnis und Amaryllis und Bacchus als
Patron einer Weinwirtschaft malte, die letztere schon in den später bei ihm beliebten grellen Farben.
In dieser Weise auch die Bilder: „Ein Liebespaar", „Die Faunenfamilie", und in lebensgroßen Figuren
eine „Pieta", die 1873 in Wien ebenso großes Entsetzen erregte wie seine „Kleopatra". Von Rom kehrte
er dann in seine Vaterstadt zurück und malte hier 1869 im Treppenhaus eines Museums drei geniale
und barocke Fresken. 1871 trieb es ihn wieder nach München, wo er sein ebenso phantastisches Porträt
malte, das ihn darstellt, wie er als leidenschaftlicher Musikfreund mit dem Tod hinter sich erscheint,
sodann der schaurige „Zentaurenkampf" (1873, Museum in Basel), das altrömische Maifest „Ceres und
Bacchus" als sein koloriertes Meisterwerk, „Die Meeresidylle" (Galerie Schack), die unschöne „Kreuz-
abnahme", der abgeschmackte „Adam vor dem Paradiese", „Die Gefilde der Seligen" (1878, National-
galerie Berlin), ein meisterhaftes „Frühlingserwachen", „Die Toteninsel (Museum in Leipzig), „Der
gefesselte Prometheus", „Ein Spiel der Wellen" (München), „Das Einhorn im Walde", „Der Eremit"
(1885, Nationalgalerie Berlin), „Susanne im Bade", „Die Himmelskönigin" (1891, Altarbild), und
„Fischpredigt des Heiligen Antonius von Padua". Aus seinem Leben bemerken wir noch, daß er nach
Vollendung der Fresken im Museum Basel wieder nach München fuhr, von 1876 bis 1886 in Florenz
lebte, dann Zürich zum Wohnsitz wählte und 1894 wieder nach Florenz zog. Seine Biographie von
Hendcke 1890.
BREITBACH, Karl
Landschafts- und Genremaler, geboren 14. Mai 1833 in Berlin, bildete sich auf der dortigen Akademie
und in Paris unter Couture, machte Studienreisen in Deutschland, Frankreich und England, malte
anfangs nur Landschaften aus der Mark Brandenburg, Westfalen, aus der Umgegend von Paris und aus
den deutschen Alpen, ging aber später zum ländlichen Genre und zum Porträt über. Unter letzteren
das der Maler Th. Weber und Biermann und des Generalintendanten v. Hülsen. Unter seinen
landschaftlichen Genrebildern nennen wir: „Kirmeslust und Kirmesleid", „Badende Kinder im Dorf-
teich", „Mittagessen", „Rast auf der Jagd", „Dorfparade", „Sommerlust", „Bauernfest in Hessen".
DIRCKS, August
Genremaler, geboren 10. Dezember 1806 in Aurich, gestorben 25. November 1871 in Düsseldorf, wo
er Schüler der Akademie war. Er widmete sich anfangs der Lithographie („Das Findelkind" nach Hub.
Salentin), malte später gemütvolle Genrebilder, unter denen eines der bekanntesten „Der dekorierte
Schulmeister" (Galerie in Düsseldorf) ist.
DOUZETTE, Louis
geboren 25. September 1834 zu Triebsees in Pommern, war anfangs nur Stubenmaler, zeigte aber in
Berlin so großes Talent für die Landschaft, daß er infolge einer Kopie nach Ruisdahl 1864 Schüler von
Hermann Eschke wurde. 1865 machte er eine Studienreise nach Skandinavien, malte die Mitternachts-
sonne und seitdem zahlreiche Landschaften, meistens Mondscheinbilder von großer Virtuosität, bald
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