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Einleitung.

Begränzung und Epochen des Mittelalters.

Uewöhnlich begreift man unter dem Namen des Mittelalters
auch noch das ganze fünfzehnte Jahrhundert, und bezeich-
net die Reformation oder die Bildung der grösseren Mo-
narchien und den Beginn des neueren politischen Systems
als die Ausgangspunkte der neueren Geschichte. Die Kunst-
geschichte kann sich diesem Herkommen nicht fügen; sie
findet auf ihrem Gebiete am Ende des fünfzehnten Jahr-
hunderts eine bereits seit längerer Zeit begonnene Ent-
wickelungj welche ununterbrochen in die folgenden Jahr-
hunderte übergeht. Sie muss daher — wenigstens wenn
sie das ganze Gebiet der künstlerischen Thätigkeit und alle
abendländischen Nationen im Auge hat — den Begriff des
Mittelalters beschränken, die neuere Geschichte schon bei
einem früheren Zeitpunkte, im ersten Viertel des fünfzehnten
Jahrhunderts beginnen. Vielleicht lässt sich indessen diese,
von dem älteren Gebrauche abweichende Eintheilung auch
für die allgemeine Geschichte rechtfertigen, und eine Dar-
stellung, wie die meinige, welche die Uebereinstimmung der
künstlerischen Entwickelung mit der allgemeinen Geschichte

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