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ten zurückgehen . Der Aussteller der Urkunde will , daß die
Knechte keine höheren Abgaben entrichten , als sie früher ent-
richtet haben , und den Malter Kernen ( Dinkel ) sollen sie
nicht geben . Die Mägde außerhalb des Herrenhauses sollen
nicht mehr als 2 pisas ( ? ) weben , sei es in Wolle oder in
Leinen . Ausgestellt ist die Urkunde in Bettighofen .
Für pisa habe ich keine passende Übersetzng gefunden . Die
Urkunde gibt ein anschauliches Bild vom Leben auf einem Her-
renhof . Die behausten Unfreien , die eine Hufe bewirtschaften,
haben eine bessere Stellung , als die im Herrenhaus wohnenden.
Das Grundwort des Waldnamens Patingahei ist wohl das Wort
Gehai ( aus gehag ) . Dazu
Karl Weller S. 228 : Kayh bei Herrenberg heißt a. 1291 : das
holz , das da heizet Gehai.
Das Bestimmungswort ist der Name Patos oder eines seiner
Vorfahren. Verwiesen wird auf *Grundherrschaft , *para , *cen-
tena , *mansus , *mancipia , *servi .
Seite 115 Nr. C a. 839 : Übertragung + Bittleihe , vicarius
Meginfrid überträgt , was er in Reichenbach und in der dazu
gehörenden Mark besitzt , an das Kloster St. Gallen , mit der
Maßgabe , daß er den Besitz zurückerhält und daraus einen
jährlichen Zins von 1 Schilling entrichtet , in welcher Form er
kann. Das soll auch für seinen gesetzlichen Erben und dessen
Nachkommenschaft gelten . Wenn ein solcher fehlt , soll der
Besitz an das Kloster heimfallen . Die Urkunde ist ausgestellt in
Buchhorn , heute Friedrichshafen . Als erster Zeuge erscheint
der *vicarius Sigibert .
Seite 116 Nr. CI a. 639 : Kaiserurkunde , Tausch eines Lehens,
Königsvasall , besetzte und unbesetzte Hufen
Das Kloster Fulda tauscht mit dem Königsvasallen Helmerich im
Herzogtum Alamannien in dem Steinheim genannten Ort 4 Hu-
fen und in Hammerstadt 1 Hufe mit 3 darauf hausenden Leuten,
sowie 16 mit Namen genannte Hörigen und erhält dafür von
Helmerich aus dessen vom Kaiser gewährten Lehen in dem Dorf,
das Zimmern genannt wird, 10 nicht besetzte ( desertas )
Hufen . Der davon als Lehnsherr betroffene Kaiser erklärt , daß
er mit dem Tausch einverstanden ist , nachdem sein mit der
Untersuchung beauftragter Vasall Poppo zusammen mit den
Abgesandten des Klosters und mit Zuziehung mehrerer ringsum
ten zurückgehen . Der Aussteller der Urkunde will , daß die
Knechte keine höheren Abgaben entrichten , als sie früher ent-
richtet haben , und den Malter Kernen ( Dinkel ) sollen sie
nicht geben . Die Mägde außerhalb des Herrenhauses sollen
nicht mehr als 2 pisas ( ? ) weben , sei es in Wolle oder in
Leinen . Ausgestellt ist die Urkunde in Bettighofen .
Für pisa habe ich keine passende Übersetzng gefunden . Die
Urkunde gibt ein anschauliches Bild vom Leben auf einem Her-
renhof . Die behausten Unfreien , die eine Hufe bewirtschaften,
haben eine bessere Stellung , als die im Herrenhaus wohnenden.
Das Grundwort des Waldnamens Patingahei ist wohl das Wort
Gehai ( aus gehag ) . Dazu
Karl Weller S. 228 : Kayh bei Herrenberg heißt a. 1291 : das
holz , das da heizet Gehai.
Das Bestimmungswort ist der Name Patos oder eines seiner
Vorfahren. Verwiesen wird auf *Grundherrschaft , *para , *cen-
tena , *mansus , *mancipia , *servi .
Seite 115 Nr. C a. 839 : Übertragung + Bittleihe , vicarius
Meginfrid überträgt , was er in Reichenbach und in der dazu
gehörenden Mark besitzt , an das Kloster St. Gallen , mit der
Maßgabe , daß er den Besitz zurückerhält und daraus einen
jährlichen Zins von 1 Schilling entrichtet , in welcher Form er
kann. Das soll auch für seinen gesetzlichen Erben und dessen
Nachkommenschaft gelten . Wenn ein solcher fehlt , soll der
Besitz an das Kloster heimfallen . Die Urkunde ist ausgestellt in
Buchhorn , heute Friedrichshafen . Als erster Zeuge erscheint
der *vicarius Sigibert .
Seite 116 Nr. CI a. 639 : Kaiserurkunde , Tausch eines Lehens,
Königsvasall , besetzte und unbesetzte Hufen
Das Kloster Fulda tauscht mit dem Königsvasallen Helmerich im
Herzogtum Alamannien in dem Steinheim genannten Ort 4 Hu-
fen und in Hammerstadt 1 Hufe mit 3 darauf hausenden Leuten,
sowie 16 mit Namen genannte Hörigen und erhält dafür von
Helmerich aus dessen vom Kaiser gewährten Lehen in dem Dorf,
das Zimmern genannt wird, 10 nicht besetzte ( desertas )
Hufen . Der davon als Lehnsherr betroffene Kaiser erklärt , daß
er mit dem Tausch einverstanden ist , nachdem sein mit der
Untersuchung beauftragter Vasall Poppo zusammen mit den
Abgesandten des Klosters und mit Zuziehung mehrerer ringsum