— 72 —
muss das Lorbeergewinde dicht am oberen Reliefrand die
Vermittelung übernehmen. In der Tiefe des Raumes, zwischen
der dritten und vierten Säule von vorn, ist ein zweistufiger
Altar mit einer Treppe errichtet, auf dem ein mächtiges Feuer
brennt, das unter starker Rauchbildung bis zum Gebälk empor-
gelodert: die Verkörperung Gottes. Zwischen dem Feuer und
der rechten Säule ist die Bundeslade auf einem Altar sichtbar,
der um zwei Stufen über den vorderen Raum erhöht ist. Den
Vordergrund, rechts bis an die erste Säule, links bis an die
Stufen des Brandopferaltars, erfüllt das Volk, das sich um den
altarähnlichen, rechteckigen Aufbau mit Treppe gruppiert, auf
dem König Salomo betend mit erhobenen Händen kniet. Der
Gestalt des Königs zuliebe ist wohl die starke Verschiebung
des Fluchtpunktes nach rechts erfolgt, denn der Körper wird
mit der Richtung der Raumachse nach rechts, anstatt von hinten,
mehr seitlich sichtbar. Wie beim vorhergehenden Relief bildet
eine ansteigende Stufe mit quadriertem Fussbodennetz die Basis
für die vordersten Gestalten. Die Linien des Fussbodens sind
nach einem Fluchtpunkt konstruiert, verlaufen aber vom Aufbau
mit dem König bis zum Brandopferaltar mehr nach rechts,
seitlich links von diesem Altar nach dem Fluchtpunkt der linken
Seitenwand, um sich dann wieder links zu wenden. Diese
Fehler wirken nur deshalb nicht so störend, weil die Linien
mehrfach unterbrochen sind. Die vorderste Schicht, bis dicht
an die Kante der Reliefstufen, füllen sechs Männer, von denen
drei in der Mitte hinter dem betenden König knien, während
links einer, rechts zwei nebeneinander stehen, die äussersten
in ganz aufrechter Haltung halb nach innen gerichtet, wie zwei
unverrückbare Säulen, im Gegensatz zu den bewegteren Gestalten.
Der rechte blickt betend empor, der linke streckt wie ordnend
ruhig den rechten Arm aus. Die Köpfe sind drei Viertel voll-
plastisch herausgearbeitet, die Körper bieten aber mit ihrer
knitterigen Gewandung, ohne die geringste Isolierung des
einzelnen, wenig taktile Werte. Charakteristisch für Wieland
sind auch die plumpen, breiten Füsse der Männer. Die bärtigen
Gesichter mit dem Widderprofil sind grob, ohne die feine
Detaillierung, die Dürr eigentümlich ist. Hinter dieser vordersten
Reihe drängen sich die andern, von denen meistens nur die
muss das Lorbeergewinde dicht am oberen Reliefrand die
Vermittelung übernehmen. In der Tiefe des Raumes, zwischen
der dritten und vierten Säule von vorn, ist ein zweistufiger
Altar mit einer Treppe errichtet, auf dem ein mächtiges Feuer
brennt, das unter starker Rauchbildung bis zum Gebälk empor-
gelodert: die Verkörperung Gottes. Zwischen dem Feuer und
der rechten Säule ist die Bundeslade auf einem Altar sichtbar,
der um zwei Stufen über den vorderen Raum erhöht ist. Den
Vordergrund, rechts bis an die erste Säule, links bis an die
Stufen des Brandopferaltars, erfüllt das Volk, das sich um den
altarähnlichen, rechteckigen Aufbau mit Treppe gruppiert, auf
dem König Salomo betend mit erhobenen Händen kniet. Der
Gestalt des Königs zuliebe ist wohl die starke Verschiebung
des Fluchtpunktes nach rechts erfolgt, denn der Körper wird
mit der Richtung der Raumachse nach rechts, anstatt von hinten,
mehr seitlich sichtbar. Wie beim vorhergehenden Relief bildet
eine ansteigende Stufe mit quadriertem Fussbodennetz die Basis
für die vordersten Gestalten. Die Linien des Fussbodens sind
nach einem Fluchtpunkt konstruiert, verlaufen aber vom Aufbau
mit dem König bis zum Brandopferaltar mehr nach rechts,
seitlich links von diesem Altar nach dem Fluchtpunkt der linken
Seitenwand, um sich dann wieder links zu wenden. Diese
Fehler wirken nur deshalb nicht so störend, weil die Linien
mehrfach unterbrochen sind. Die vorderste Schicht, bis dicht
an die Kante der Reliefstufen, füllen sechs Männer, von denen
drei in der Mitte hinter dem betenden König knien, während
links einer, rechts zwei nebeneinander stehen, die äussersten
in ganz aufrechter Haltung halb nach innen gerichtet, wie zwei
unverrückbare Säulen, im Gegensatz zu den bewegteren Gestalten.
Der rechte blickt betend empor, der linke streckt wie ordnend
ruhig den rechten Arm aus. Die Köpfe sind drei Viertel voll-
plastisch herausgearbeitet, die Körper bieten aber mit ihrer
knitterigen Gewandung, ohne die geringste Isolierung des
einzelnen, wenig taktile Werte. Charakteristisch für Wieland
sind auch die plumpen, breiten Füsse der Männer. Die bärtigen
Gesichter mit dem Widderprofil sind grob, ohne die feine
Detaillierung, die Dürr eigentümlich ist. Hinter dieser vordersten
Reihe drängen sich die andern, von denen meistens nur die