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Schnorr von Carolsfeld, Ludwig
Der plastische Schmuck im Innern des Münsters zu Salem aus den Jahren 1774 - 1784 von Johann Georg Dürr und Johan Georg Wieland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.12662#0110
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V. Kapitel.

Sonstige Werke Dürrs.

Johann Georg Dürr stammt, wie sicher festgestellt worden ist,
aus Weilheim in Oberbayern.7) Dort ist er als Sohn des
Bildhauers Martin Dirr (die Schreibweise des Namens schwankt
zwischen Dirr und Dürr) am 3. April 1723 getauft. Der Grab-
stein Johann Georg Dürrs gibt den 2. April 1723 als Geburts-
datum an.8) 1733 starb der Vater. Im Stadtpfarr-Register von
Weilheim ist beim Eintrag vom Tode Martin Dirrs bemerkt,
dass dieser „überaus viele Arbeiten seiner Bildhauerkunst voll-
bracht und kurz vor dem Tode ein Bildnis des Gekreuzigten
ausgearbeitet hatte". In Mimmenhausen, in der Nähe von
Salem, ist die am 21. Oktober 1756 geborene Tochter des
Johann Georg Dürr, die nachmalige Gattin des Bildhauers
Wieland, getauft. Dürr war aber schon seit einigen Jahren
in der Bodenseegegend tätig: an der Wange eines Betstuhles
aus der Wallfahrtskirche von Neubirnau, jetzt im Münster von
Salem, findet sich die erste Silbe des Namens Faichtmayer -
Faicht, auf einer andern entsprechenden Wange die ineinander
verschlungenen Buchstaben DIRr. Wir wissen aber, dass
Joseph Anton Feuchtmayer um 1750 in Neubirnau gearbeitet
hat, nach der Inschrift auf seinem Grabstein in Mimmenhausen.
Dass die Inschrift auf der Wange des Betstuhls von unserem
Dürr herrührt, könnte vielleicht Zweifel begegnen, wenn wir
nicht wüssten, dass Dürr und Feuchtmayer in Mimmenhausen
wohnten und dass sie gemeinsam Aufträge ausführten. Die

7) Andreas Schmidtner, über „Bildhauer J. G. Dürr von Weilheim". Abdruck aus
dem Weilheimer Tagblatt 1890, No. 172 u. 173.

8) Bei Aufleger im Text abgebildet. Der Grabstein wurde von Mimmenhausen in
das Münster zu Salem übertragen.
 
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