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Schönbrunner, Josef von [Hrsg.]; Meder, Joseph [Hrsg.]; Graphische Sammlung Albertina [Hrsg.]
Handzeichnungen alter Meister aus der Albertina und anderen Sammlungen (Band 2) — 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.52238#0011
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KRITISCHES INHALTS-VERZEICHNISS

DES
II. BANDES.


DEUTSCHLAND.


Blatt-
Nr.

ALTDORFER-SCHULE.
Ritter und Knecht. Dieses Blatt zeigt grosse Ver-
wandtschaft mit Nicolas Kirbergervon München, von welchem
die Albertina unter Inv.-Nr. 3247 eine gute und echt sig-
nirte, sowie auch in derselben Technik ausgeführte Zeich-
nung besitzt Federzeichnung auf gelbbraun grundirtem
Papier, weiss gehöht.
Fürst Liechtenstein, Feldsberg. 19 : 13*7 cm
ANONYMER MEISTER DES XV. JAHRHUNDERTS
DER KÖLNISCHEN SCHULE.
Jungfrau Maria, in einem gothischen Gemache
betend. Tuschfederzeichnung auf kupfergrün grundirtem
Papier, weiss gehöht.
Fürst Liechtenstein, Feldsberg. 18'5 : 15 5 cm
BALDUNG, HANS, gen. GRIEN (1480?—1545).
Tod der Lucretia, mit Signatur und der etwas ver-
stümmelten Jahreszahl 1520. Eine Copie aus späterer Zeit
im Berliner Kupferstichcabinet. Schwarze Federzeichnung
auf braun grundirtem Papier, weiss gehöht.
Vgl. Handzeichnungen Baldung’s, hsg. v. G. v. Tdrey, Bd.II, Nr. 95, pag.XXXI.
Frankfurt a. M. Städelsches Institut. 307:14 cm .
Allegorische Darstellung. Ein nacktes Mädchen,
dessen Füsse durch Steinkugeln beschwert, wird von einem
Putto weitergeschoben. Federzeichnung auf braun grundirtem
Papier, mit Tusch lavirt und weiss gehöht. Signirt mit dem
Monogramme und der hier verschnittenen Jahreszahl, welche
nach den gleichzeitig entstandenen Hexendarstellungen zu
schliessen, wahrscheinlich auf 1514 oder 1515 zu er-
gänzen ist.
Terey, H. B. Grien, III, pag. LXXXI.
Albertina. Inv.-Nr. 3222. 27'2 : 197 cm .......
Hexe. In Ermangelung einer besseren Erklärung wurde
die an einen Baum angebundene und von einem Pfeil durch-
bohrte weibliche Figur, welche in dei’ Hand eine Distel
hält, als Hexe bezeichnet. Der Gegenstand war H. Baldung
durchaus nicht fremd und wurde mehrfach von ihm be-
handelt. (Vgl. die Hexendarstellungen der Albertina.) Technik
wie bei den vorhergehenden Zeichnungen auf rothbraun
grundirtem Papier. Ohne Jahreszahl und unsignirt, weil ver-
schnitten, doch echt.
Fürst Liechtenstein, Feldsberg. 297 : 19'5 cm . . . .
Saturnus. Studienkopf nach einem Alten mit ver-
wettertem und narbigen Gesichte, sehr verwandt der Kopf-
studie in Basel (Terey, Bd. I, 18). Kreidezeichnung mit
guter Signatur aus dem Jahre 1516.
Vgl. Terey, Handzeichnungen H. Baldung’s III, LXXXI, Nr. 245.
Albertina. Inv.-Nr. 17.549. 337:26 cm


128

135

173

157

BAUMHAUER, SEBALD (t 1533 in Nürnberg).
Landschaft mit Mühlen, Schlössern, Brücken und
reicher Staffage. Die einzige durch Ueberlieferung beglau-
bigte Zeichnung des alten Nürnberger Meisters, von welchem
wir aus den alten Neudörfferschen Nachrichten von
den vornehmsten Künstlern und Werkleuten Nürn-
bergs, S. 60 Folgendes wissen: »Mir hat der alte Meister
Sebald Baumhauer, welchen Albrecht Dürer für einen
guten alten Mahler rühmte und Kirchner bey S. Se-
bald war, gesagt, dass . . . .« Tuschfederzeichnung auf
grün grundirtem Papier, mit weissen, gelben, rothen, blauen
und orangefarbigen Lichtern. Auf der Rückseite die Schrift:
»Baumhauer 1480«.
Thode, Malerschule von Nürnberg, S. 103, 268. Wiener Weltausstellungs-
katalog 1873, (Kunstkatalog, S. 82.)
Budapest, Nationalgallerie. 20'4: 31’2 cm ....
BREU, JÖRG d. A. von Augsburg (t 1536).
Die Historie von Liter etia in fünf Darstellungen:
Vergewaltigung, Selbstmord, Schwur, Leichenzug, die Rede
des L. J. Brutus. Erster Entwurf zu dem Gemälde des
J. Breu in der Pinakothek in München (früher in Finspong
in schwedischem Privatbesitze), welches aber unter Bei-
behaltung der Composition antikes Costume zeigt. Wichtige
Zeichnung des Meisters, ungefähr aus dem Jahre 1525
(Datum des Bildes) mit folgender Charakteristik: gedrungene
Figuren, markirte Musculatur, selbst im Gesichte, Häkchen
im Augenwinkel und im Fussgelenke, flüchtige Schatten-
angabe durch Parallelstriche, Architektur. Oben am Fries
folgender Text: DERRENFRAVEN LVCRECIA GSCH .. IT.
Bestimmung von Dr. Dörnhöffer; früher auf Grund der auf
der Rückseite stehenden Bezeichnung dem Amberger zu-
geschrieben. Mit Farbenangabe.
Dörnhöffer, Jahrb. d. Kunsts, d. AH. Kaiserin Wien 1837, Fol. 32.
Budapest, Nationalgalerie. 21:31cm

Blatt-
Nr.

167

177

CRANACH, LUCAS d. A. (Schule.)
Verschiedene Kopf Studien auf braun grundirtem Pa-
pier, mit Tusch und Pinsel und weisser Höhung. Datirt 1519.
Fürst Liechtenstein, Feldsberg. 167:137 cm ....

135

DÜRER, ALBRECHT (1471—1528). (Chronologische
Ordnung.)
Entwürfe und Studien aus der Zeit der ersten ita-
lienischen Reise (1494). Links die Entführung der Europa.
Hintergrund reiche Landschaft. Rechts drei Löwenköpfe,
unten Apollo als Studium nach einem bogenspannenden
Eros der Antike, daneben ein Orientale mit einem Todten-
kopf in der Hand. Bister-Federzeichnung auf weissem Pa-
piere.
Th. I, pag. in, 112. — Ephr. io, n, 120—122.
F. Wickhoff, Mittheilungen d. Instit. f. ö. Geschichtsf. I, pag. 413.
Albertina. Inv.-Nr. 3062. 29:417 cm


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