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Stadthagen.
myt aller tobehorynge, nycht van vthbescheden, sunder eynen tegheden tom forenhaghen
vnde de nyge mollen, genant de kuckukess mollen, beleghen vor dem ouerendore tom
Greuenalueshaghen. 1486 bringt sich auch noch einmal der Sitz des Edlen Mirabilis, das
Ge-hoeff tom broke vor dem Grevenalveshagen beleghen in die Erinnerung. Ob dieser
Hof derselbe ist, wie der 1529 als Arffhoif, tho deme Stadthagen beleghen, erwähnte,
der mit syner tho behorunge to deme Stadthagenn buten und bynnen deme Greuen-
alvcnshagen näher gekennzeichnet wird, mufs dahingestellt sein. Im 16. Jahrhundert hat sich
neben den letztgenannten beiden Ortsnamen der einfache stadt tom Haghen immer noch
erhalten, wie eine Urkunde von 1504 zeigt; 1512 wird auch noch ein hoven vor dem hagenn
und 1537 hoven landes vor dem hagen erwähnt, allein nicht nur dieser, sondern auch der
durch den Begründer Adolf näher bezeichnete wird immer seltener, sodafs zwar 1573 der
Thiergarten, von desselben Namen der Greven Alveshagen noch auf den heutigen Tag
genannt wird, erwähnt werden konnte, aber dann in einer Urkunde von 1640 geschrieben
wird über Schlafs, Stadt und Ambt Stadthagen, so vor diesem Greven Alveshagen genandt.
Aufser den aus dem Mittelalter stammenden Kirchen, die jetzt noch vorhanden sind,
die St. Martinikirche der Reformierten, die ehemals die eines Franciscanerklosters war, und
der Kapelle des St. Johannishofes, gab es noch vor dem oberen Thore eine Heiligegeist-
kapelle in dem 1522 genannten Hospitale zum h. Geiste. Vor dem oberen Thore war auch
eine St. Annenkapelle.
Die Kapelle vnser leuen fruwen torischen den dören vor dem Greuenalueshagen,
die 1470 genannt wird, dürfte in einem Thore befindlich gewesen sein.
Vor dem Westernthore befand sich wahrscheinlich die Kapelle Jodoci und Ewaldi.
Taf. 3, der älteste Stadtplan, giebt über die Lage der 1784 noch vorhanden gewesenen
Gebäude Auskunft.
Das Schlofs
ist hinsichtlich dessen, was bereits in den geschichtlichen Bemerkungen dargelegt wurde,
wahrscheinlich eine Gründung Adolf’s III. oder IV., also im Beginne des 13. Jahrhunderts
entstanden, wenn man nicht in Rücksicht ziehen will, dafs der Edle Mirabilis auf dem Bruche
bei der Stadt bereits ein Schlofs gehabt haben wird. Von der Anlage Adolfs aus dem
13. Jahrhundert finden sich keinerlei Spuren mehr. Es ist auch, besonders was das Bau-
werk selber anbetrifft, in den Urkunden des Mittelalters nicht zu oft von ihm die Rede.
Immerhin wird es nicht ohne Bedeutung gewesen sein. 1406 werden als Burgmänner
genannt, dar was an unde over unser borchmanne myt namen itrigherdes gerd van den
wede gerd wer dingehuse^ unde rotgher von Zelmctorpe Zu Anfang des 16. Jahr-
hunderts mufs aber das mittelalterliche Gebäude den Bedürfnissen nicht mehr genügt
haben. Es trat an seine Stelle der Bau, wie er jetzt noch dasteht. Zwar hat derselbe
neuerdings eine nicht unbedeutende Veränderung im Inneren und eine Wiederherstellung des
Aeufseren erfahren, aber seine Entstehung zur Zeit der frühen Renaissance ist aus seinen
Kunstformen noch unverkennbar ersichtlich. Vor dieser jüngsten Herstellung des in Bruch-
steinen mit Quadern aufgeführten Schlosses gelangte man über Graben und Zugbrücke
durch das spitzbogige Portal in den unregelmäfsig viereckigen Hof, der gegen Nordwesten
offen ist. Der Eingang liegt an der Nordecke des Westflügels (Abb. 73) und hat aufsen
über sich auf Consolen einen Erkner mit drei von Kugeln bekrönten, halbrunden und
muschelförmig gestalteten Spitzen. Dieser Erkner war ehedem glatt; seine Reliefs sind
ersichtlicherweise eine neue Zufügung. Die beiden Wappen unter diesem Erkner haben
folgende Unterschrift:
links: VON • GODTS • GNADE
OTTO•GRAVE•THO■HOLS
TEIN • SCHOWENBORCh
VND■THOM • STERNEBA
RGE■HERE•THO■GEME
■ 1544•
Stadthagen.
myt aller tobehorynge, nycht van vthbescheden, sunder eynen tegheden tom forenhaghen
vnde de nyge mollen, genant de kuckukess mollen, beleghen vor dem ouerendore tom
Greuenalueshaghen. 1486 bringt sich auch noch einmal der Sitz des Edlen Mirabilis, das
Ge-hoeff tom broke vor dem Grevenalveshagen beleghen in die Erinnerung. Ob dieser
Hof derselbe ist, wie der 1529 als Arffhoif, tho deme Stadthagen beleghen, erwähnte,
der mit syner tho behorunge to deme Stadthagenn buten und bynnen deme Greuen-
alvcnshagen näher gekennzeichnet wird, mufs dahingestellt sein. Im 16. Jahrhundert hat sich
neben den letztgenannten beiden Ortsnamen der einfache stadt tom Haghen immer noch
erhalten, wie eine Urkunde von 1504 zeigt; 1512 wird auch noch ein hoven vor dem hagenn
und 1537 hoven landes vor dem hagen erwähnt, allein nicht nur dieser, sondern auch der
durch den Begründer Adolf näher bezeichnete wird immer seltener, sodafs zwar 1573 der
Thiergarten, von desselben Namen der Greven Alveshagen noch auf den heutigen Tag
genannt wird, erwähnt werden konnte, aber dann in einer Urkunde von 1640 geschrieben
wird über Schlafs, Stadt und Ambt Stadthagen, so vor diesem Greven Alveshagen genandt.
Aufser den aus dem Mittelalter stammenden Kirchen, die jetzt noch vorhanden sind,
die St. Martinikirche der Reformierten, die ehemals die eines Franciscanerklosters war, und
der Kapelle des St. Johannishofes, gab es noch vor dem oberen Thore eine Heiligegeist-
kapelle in dem 1522 genannten Hospitale zum h. Geiste. Vor dem oberen Thore war auch
eine St. Annenkapelle.
Die Kapelle vnser leuen fruwen torischen den dören vor dem Greuenalueshagen,
die 1470 genannt wird, dürfte in einem Thore befindlich gewesen sein.
Vor dem Westernthore befand sich wahrscheinlich die Kapelle Jodoci und Ewaldi.
Taf. 3, der älteste Stadtplan, giebt über die Lage der 1784 noch vorhanden gewesenen
Gebäude Auskunft.
Das Schlofs
ist hinsichtlich dessen, was bereits in den geschichtlichen Bemerkungen dargelegt wurde,
wahrscheinlich eine Gründung Adolf’s III. oder IV., also im Beginne des 13. Jahrhunderts
entstanden, wenn man nicht in Rücksicht ziehen will, dafs der Edle Mirabilis auf dem Bruche
bei der Stadt bereits ein Schlofs gehabt haben wird. Von der Anlage Adolfs aus dem
13. Jahrhundert finden sich keinerlei Spuren mehr. Es ist auch, besonders was das Bau-
werk selber anbetrifft, in den Urkunden des Mittelalters nicht zu oft von ihm die Rede.
Immerhin wird es nicht ohne Bedeutung gewesen sein. 1406 werden als Burgmänner
genannt, dar was an unde over unser borchmanne myt namen itrigherdes gerd van den
wede gerd wer dingehuse^ unde rotgher von Zelmctorpe Zu Anfang des 16. Jahr-
hunderts mufs aber das mittelalterliche Gebäude den Bedürfnissen nicht mehr genügt
haben. Es trat an seine Stelle der Bau, wie er jetzt noch dasteht. Zwar hat derselbe
neuerdings eine nicht unbedeutende Veränderung im Inneren und eine Wiederherstellung des
Aeufseren erfahren, aber seine Entstehung zur Zeit der frühen Renaissance ist aus seinen
Kunstformen noch unverkennbar ersichtlich. Vor dieser jüngsten Herstellung des in Bruch-
steinen mit Quadern aufgeführten Schlosses gelangte man über Graben und Zugbrücke
durch das spitzbogige Portal in den unregelmäfsig viereckigen Hof, der gegen Nordwesten
offen ist. Der Eingang liegt an der Nordecke des Westflügels (Abb. 73) und hat aufsen
über sich auf Consolen einen Erkner mit drei von Kugeln bekrönten, halbrunden und
muschelförmig gestalteten Spitzen. Dieser Erkner war ehedem glatt; seine Reliefs sind
ersichtlicherweise eine neue Zufügung. Die beiden Wappen unter diesem Erkner haben
folgende Unterschrift:
links: VON • GODTS • GNADE
OTTO•GRAVE•THO■HOLS
TEIN • SCHOWENBORCh
VND■THOM • STERNEBA
RGE■HERE•THO■GEME
■ 1544•