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Schopenhauer, Johanna
Carl Ludwig Fernow's Leben — Tübingen: In der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.49921#0209
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Nordostwind daher. Unsere Schiffer spannten die Se-
gel, wir passirten Zn tra, und so schlaftrunken ich war,
blickte ich doch zuweilen aus meinem unruhigen Schla-
fe auf, und sah, daß Inseln um uns her schwam-
men; nun schlief ich nicht mehr. Wir harrten noch
einige Stunden auf den Anbruch des Tages, und ehe
die Sonne hinter den Bergen heraufgieng, stiegen wir
an der Iso la Hella an's Land.
Wir ließen uns in den Garten führen, wo ich
zu wenig Natur und zu viel Schneiderscherz fand.
Die terrassirte Pastete mag Manchem gefallen, mir ge-
fielen nur die schönen Aussichten rings umher, auf die
den See umgebenden Gebirge, vorzüglich auf das ho-
he Schneegebirge, das sich im Abend'zeigt. Der
Sonnenaufgang war herrlich; ein Felsenberg glühete in
ihrem Strahle, und duftige Schatten der Berge brach-
ten Masse und Effekt in die Scene. Aus dem Gar-
ten giengen wir in's Schloß, wo eigentlich nur der,
nach den Schönheiten Italiens hungernde Teutsche,
wenn er aus seinem, in Geschmackssachen gothischem
Vaterlande tritt, Sehenswürdigkeiten finden kann;
denn ein Paar neuerlich ausmöblirte Sale und die
Suite van Grottenzimmern, in deren jedem, eine schön
seyn sollende Marmorstatue, Antiken nachgebildet,
 
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