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Schramm, Albert; Möller, Maria [Editor]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 13): Die Drucker in Leipzig und Erfurt — Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.12370#0010
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Den lateinischen Almanach auf 1492 habe ich im Original nicht sehen können; seine Abbildung erfolgt
im Nachtragsband. Die Theodolus-Ausgabe von 1492 zeigt dieselbe Abbildung wie der erste Druck dieses Werk-
chens (Abb. 8).

Wenn auch die Holzschnitte der „Ars moriendi" vom Jahre 1493 (Abb. 45—57) Aufmerksamkeit ver-
dienen, so ist doch auch hier Anlehnung an frühere Abbildungen dieser Art festzustellen. Die weiteren Ausgaben
der „Ars moriendi" von Kachelofen vom Jahre 1494 und 1496 sind mit denselben Holzschnitten geschmückt; in
diesen letzteren Ausgaben ist aber ein Holzschnitt hinzugefügt (Abb. 58).

Die weiteren Abbildungen zu den Schriften von Virdung von Hasfurt, von denen meist nur das Titel-
blatt mit Holzschnittbild in der Ratsbibliothek in Zwickau vorhanden ist, finden sich unter Abb. 59—62.

Die Ausgabe von Catho, Disticha, lateinisch vom Jahr 1494 zeigt auf dem Titel den Lehrer mit zwei
Schülern (Abb.63). Von dem Druck: Maximilian L, Verordnung der Sankt Georg-Brüderschaft,
ist ein Exemplar nicht aufzufinden.

Der lateinische Almanach für 1495 ist nur unvollständig auf uns gekommen; seine letzte Zeile sagt
uns: „Magister Johannes Virdung de Hasfurth Illustrissimi Principis Philippi"; seinen Holzschnitt siehe Abb. 66.

Der Beichtspiegel vom Jahre 1495 zeigt den Holzschnitt (Abb.58), ebenso eine undatierte Ausgabe die-
ses Druckes, die wahrscheinlich früher gedruckt ist. Die „Privilegia fratrum minorum" desselben Jah-
res haben einen Titelholzschnitt (Abb. 64).

Wie vom Almanach 1495 ist auch für 1497 nur em Bruchstück vorhanden, dessen Holzschnitteile wir in
Abb. 68 zeigen.

Das Missale Pragense vom 24.JUÜ 1498, das nur in einem vollständigen Exemplar bekannt ist,
hat nach diesem vier Holzschnitte, die der Beachtung wohl wert sind (Abb. 67, 69—71).

Auch in seiner Ausgabe des „Ackermann von Böhmen" ist Kachelofen nicht selbständig. Das Titel-
blatt (Abb. 65) ist nur in geringem verschieden von dem Heidelberger Druck von Knoblochtzer.

Was die Drucke von Andreae, Arbor betrifft, die in ihren Abbildungen nur gering abweichen, so haben
wir der Kostenersparnis halber darauf verzichtet, jede Kleinigkeit im Bilde vorzuführen, zumal der Gesamt-
katalog der Wiegendrucke diese Ausgaben bereits behandelt (Abb. 72—80).

Der Einblattdruck „Anna, Orationes" ist in seinem Holzschnitt mit 1495 datiert, konnte uns aber trotz
vieler Bemühungen nicht zugänglich gemacht werden.

In der Kachelofenschen Ausgabe von „Wirecker, Brunellus in speculo stultorum" findet sich
nur ein Holzschnitt (Abb. 8 2).

Das Bild des Druckes der „B eichte" = Nr. 58. Die Celtes-Holzschnitte sind schematische Abbildungen,
die nicht zum Bilderschmuck gehören. Die folgenden Drucke haben Accipies-Holzschnitte (Lehrer mit drei
Schülern, Abb. 83).

Weitere Holzschnitte finden sich in den „Constitutiones regni Poloniae" (Abb. 84) und in der
„Epistola de miseria curatorum" (Abb.85). Unter dem Titel „Epistolare et evangeliare" des
nächsten in Frage kommenden Druckes finden sich 4 Metallschnitte (Abb. 86), deren Abdruck im Original frei-
lich sehr zu wünschen übrig läßt.

Die von Schreiber „Manuel" genannten Drucke von Folz gehören nach Nürnberg. Auf das Notariatssignet in
dem „Appel public" (Abb.87) des Johannes Lintcz sei besonders hingewiesen. Die Medaillons des Druckes
Petrus Ravennas, Artificiosa memoria siehe Abb.88—102.

Noch kommen zwei Drucke, beide mit demselben Accipies-Holzschnitt (Abb. 103) geschmückt: „Quae-
stiones super Donatum" und „Rudimenta grammaticae", beide undatiert. Titelholzschnitte haben
die Drucke „Rosenblüt, Fahrender Schüler" (Abb. 105) und „Rosenblüt, Meisterliche Predigt (Abb. 104).
Der Einblatt-Druck „Die beste Practica" hat unter dem Titel zwei Holzschnitte (Abb. 106). Der „Psalter,
deutsch" (Jungfrau mit Kind) ist der Abbildung auf dem Almanach 1488 gleich. Die Holzschnitte in Johan-
nes de Sacrobusto, Opusculum sind denen in dem Druck desselben Werkes von Landsberg gleich.

„Salomon et Marcolphus" ist fünfmal von Kachelofen aufgelegt worden, alle Auflagen mit demselben
Titelholzschnitt (Abb. 107).

Kachelofen in Freiberg in Sachsen

Als im Jahre 1495 die Pest ausbrach, flüchtete Kachelofen nach Freiberg in Sachsen; dort vollendete er
sein „Missale Misnense", dessen Schlußblatt unsere Abb. 108 zeigt.

Kachelofen und Lotter
Am 1. September 1500 hat Kachelofen mit Lotter ein Missale Misnense vollendet. Sein Bildschmuck:
Christus am Kreuz ist eine Kopie des „Missale Brandenburgense" Nürnberg 1494.

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