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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 18): Die Drucker in Nürnberg (Ausser Koberger) — Leipzig, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.19186#0015
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Der kleine Druck vom Würfelspiel des Jahres 148g enthält auf Blatt 2 den Holzschnitt Abb. 594: ein
Kind vor einem Tisch, auf dem dreiWürfel liegen. Der Holzschnitt ist in dem einzigen bekannten Exemplar koloriert.

Ebenfalls nur einen Holzschnitt weist die kleine Schrift „Büchlein, wie man schreiben soll" auf:
Schreiber vor einem Pult sitzend = Abb. 595.

Nicolaus von der Flühes Schrift „Bruder C1 aus" ist uns in verschiedenen Drucken erhalten, deren
Holzschnitte aber gleich sind, nur daß sie in der Zahl oder in der Ordnung abweichen. Es sind folgende Bilder
aufzuführen, von denen der erste und letzte im Format größer sind, während alle übrigen kleiner in der Aus-
führung sind.

1. Medaillons mit Darstellungen aus dem Leben Christi (Abb. 600). 6. Die Frau bewirtet den Pilger (Abb. 6o5).

2. Rad mit sechs Speichen (Abb. 602). 7. Die Frau vor einem Gefangenen (Abb. 606).

3. Bruder Claus vor seiner Hütte (Abb. 601). 8. Die Frau gibt einem Bettler Kleider (Abb. 607).

4- Christus betritt ein Krankenzimmer (Abb.6o3). 9. Die Frau begräbt eine Tote (Abb. 608).

5. Eine Frau läd einen Pilger ein (Abb.ßo^). 10. Die Frau wird in den Himmel gehoben (Abb. 609).

Die beiden Drucke „Von der erledigüg der kuniglichen maiestat vnd von allen hendeln"
und die „Instructio an die kayserliche majestät" sind mit ein und demselben Holzschnitt geschmückt
= Abb. 596.

Der kleine Druck „Anschlag wider die Ungläubigen" zeigt Holzschnitt Abb. 599.

„Die dewtsch practik maiste ' Hannß Engel Auff das Jar LXXXVIII" zeigt das Kind mit dem Kreuz,
daneben den Text „Ein guetes seliges newes iare Geb vns das newgeborn kindiel das maria gepare. Amen" (Abb. 5 9 7).

Der Titelholzschnitt „wie der würf fei auff ist kumen" ist zweiteilig: oben zeigt der Teufel einem
Reiter einen Würfel, ein Spieler ersticht einen anderen, im Hintergrund ein Mann auf das Rad geflochten; unten
sind zwei Männer aufgehängt, ein Mann wird enthauptet (Abb. 598).

Der kleine Druck: „Ein maisterlicher spruch von der StatNüremberg" enthält den Holzschnitt
Abb. 610 (Maria mit dem Kind hinter dem Wappen, rechts und links Sebald und Lorenz).

Georg Stuchs

Was wir an Drucken mit Bilderschmuck aus der zweifellos recht bedeutenden Offizin von Georg Stuchs1)
haben, sind außer den dreibändigen „Opera Johannis Gerson" mit dem Holzschnitt Abb. 612 nur Werke
für den Kirchendienst; im Druck solcher lag die Stärke seiner Offizin. Stuchs hat nicht weniger als 14 Missale,
1 o Breviarien und 3 Obsequiale gedruckt, die Holzschnitte aufweisen. Das Kanonbild (Christus am Kreuz) ist in
folgenden Missales dasselbe oder fast dasselbe = Abb. 615:

Brandenburgense vom i^.Juli i494- Hildensemense vom 17. September 1499-

Pragense vom 19. Februar 1/198. Cracoviense o.J.

Salisburgense vom i3. August 1498. Mellicense o.J.

Olumucense vom 29. März 1/199. Teutonicorum dominorum o.J.

Das Missale Brandenburgense enthält außer dem Kanonbild noch einen Holzschnitt: Bischof Joachim
(Abb. 616), das Missale Pragense einen solchen mit Adalbertus, Sigismundus, Vitus und Wenceslaus, die als
solche bezeichnet sind (Abb. 617); im Missale Salisburgense ist in den uns zugänglichen Exemplaren zwar die
Initiale T mit der Opferung Isaaks (Abb. 626) vorhanden, die Wappen aber fehlen. Die Initiale T ist auch im
Missale Olomucense und Missale Mellicense enthalten, das Missale Olomucense weist außerdem das große
Wappen Abb. 618 auf. Der Holzschnitt St. Stanislaus des Missale Cracoviense war uns nicht zugänglich; im
Missale Teutonicorum dominorum stoßen wir wieder auf die Initiale T.

Außer den genannten Missales hat Georg Stuchs noch folgende mit Bildschmuck herausgebracht:

Missale Romanum im Jahre 1484 mit dem Holzschnitt Abb. 611, Missale Strigoniense im Jahre 1490
mit Holzschnitt Abb. 613, Missale O r d. S. A u gustini im Jahre 1491, dessen Holzschnitte jetzt fehlen, Missale
Salisburgense im Jahre 1492 mit Holzschnitt Abb. 619, Missale Strigoniense im Jahre 1498 mit zwei
schematischen Holzschnitten (Rotula prima und Rotula secunda), deren Wiedergabe sich erübrigt.

Was die Breviarien betrifft, so steht zeitlich an erster Stelle ein Breviarium Numburgense vom Jahre
1487. Der Holzschnitt fehlt leider in allen bekannten Exemplaren. Im Jahre 1491 folgt ein Breviarium Magde-
burgense mit dem Holzschnitt des Erzbischofs Ernst von Magdeburg (Abb. 620) sowie ein Breviarium Min-
dens e mit dem Wappen Heinrichs von Schauenburg, das aber in dem einzigen bekannten Exemplar sich nicht

x) Vergleiche: E. Voullieme, Die deutschen Drucker des 15. Jahrhunderts. 2. Auflage. Berlin 1922. S. 129.

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