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Schriften der Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen — 2.1846

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Bericht über Bestand und Wirken der Gesellschaft während des Jahres 1845
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https://doi.org/10.11588/diglit.13324#0017
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2,0

und alten >n der dortigen St- Notbnrga-Kapelle vorfindlicheii
Altargemäldes.

Auf sofortige Vorlage dieses Gesuches in der Conii'te-Sitzuug
vom 29. Sept. ward beschlossen, den Dircctor v. Bayer zn be-
auftragen, den in Rcde stehcndcn Gegcnstand einzusehen, und
sofort nach Verhalt der Sache die weitcrn Schritte bci den rcsp.
Behörden vorzunehmen. —

Jch versügte mich demnach Donnerstag dcn 2. d. auf kürzcstem
Weg an Ort und Stelle, und fand, — in schönem Einklangc
mit berührtem Gcsuche, wirklich cines der ausgezcichnctsten Knnst-
werke alt-oberdcutscher Malcrei', eine unzweifelhafte Schöpfung
aus der blühendsten Epoche dcutscher Kunst — wahrscheinlich
M. Schaffner aus Ulm angehörig — vvr, die sedcr Aufhilfe,
jeder Beschützung im vollstcn Sinne des Wortes würdig
erscheint.

Es i'st dieß ei'n nach gewöhnlicher Sitte in verschiedene Felder
abgetheiltes, jedoch in ganz moderner Fassnng zur Schau gcstell-
tcs Altar-Gemälde, dessen mittlcrcr Theil in halb lcbensgroßen
Figuren die Darstellung der Kreuzabnahme Christi, die Flügel-
bilder in beinahe Lebensgröße die Abbildung je cinzelii der Apostel
Petrus und Paulus, der Heiligen Sebastian und Katharina, und
im Giebelbild die Brustbilder St. Johannes-Baptists und 8t.
^olburAiL umfassen.

Entsprcchend in der Breitc dcm Mittclbilde folgt dann noch
ein Sokelbild mit einer Reihe kleinerer knieender männlicher und
weiblicher Figuren, erstere gewappnet, letztere alle in Roth gc-
kleidet, wclche wohl die Stifter des Werkes, und zwar dcn eben-
falls vorhandenen Wappen nach, Glieder der Familie v. Horncck
und Adelmannfelden darstcllen.

Die Kirche selbst, nahe der St. Notburga-Höhle erbaut, und
i'n manchen, wenn anch ohne architcctonische Ausschmückung auf-
geführten Theilen, auf ein hohcs Alter deutend, bictct nebcnbei
noch manches Jnteressante und historisch Merkwürdige sowohl an
Glasmalereien aus frühcster und späterer Zeit als wie an sehr
vollcndcten mit lebensgrvßen Statucn geschmückten Grabmälern dar;
 
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