Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schriften der Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen — 2.1846

DOI Artikel:
Mone, F.J.: Bemerkungen über römische Burgen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13324#0144
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Fügung der Stt'ine ist so auögezeichiii't, daß man sie auf deir
ersten Anblick von dem Mauerwerk des Mittelalters imterscheiden
kann.

2. Iburg.

Diese Bnrg liegt zwischen Baden und Steinbach auf'einem frei-
stehenden, hohen. stnmpfen Bergkegel und beherrscht in der Nähe
die viclen Thäler der Umgegcnd und kann anf den Ueberrhein
von Straßburg bis Sels Signale gebcn. Der römische Thurm
dieser Burg ist viereckig, steht an der westlichen Spitze des steilen
Abhanges, sede Seite hat einc Länge von 26 Fuß 4 Zoll, und
die Mauern siud im untern Stockwerk 9 Fuß 1 Zoll dick.

Das Merkwürdige an diesem Thurme ist zuerst seine Steinart,
Granit, den ich noch bci kcincm andern Römerwerk in Baden ge--
fiinden. Obgleich dieser Stein nicht lagcrhaft bricht wie der Sand"
stein, so ist er denuoch mit großcr Mühe lagerhaft gchanen und
die Schichten alle horizontal und die Stoßfugcn senkrecht?' Schon
dicse Bearbcitung nnterschcidet den Thurm von den weltlichen
Mauern dcs Mittclalters. Sodann sind alle Steine glatt behancn,
also kcine Buckclsteine, wie sie gewöhnlich vorkommcn. An der
östlichen Scite zeigt sich die Spur eines Sockels, dcr cigentliche
Sockel scheint unter dem Schutte zu licgcn, der sich an den
Maucrn aufgehäuft hat. Ein schöncr Sockel, dem Anschciuc nach
von 3 bis 4 Zoll Ausladung schlicßt die Höhc des crsten Stock-
werks.

Alle Steinlagen haben in der Regel dieselbe Höhe wie die Eck-
steinc, zuweilen auch nur dic halbe wie zu Liebenzell und dann
leht inan wohl auch Ecksteine, die sich treppcuartig abstufcn, so:

^ was aber selten ist. Die Ecken sind gcbaut
wic zn Liebenzcll, d. h. seder dritte Eckstein
läuft ticfer in die Mauer hinein, als dcr zweite, nnr sind diese
Grauitsteine uicht so groß wie die Sandsteine zu Liebenzell, son-
dern durchschnittlich 1 Fuß hoch und selten bis 4 Fuß lang. Unten
ist ein Loch in dcn Thurm gebrochen, man sicht daran, daß dic
Maucr cin Pseudisodomum ift, wcil die Graiiitsteine zu kleiu sind,
 
Annotationen